Das ist bei der Auswahl des Bodenbelags zu beachten
Ein Fußboden aus Holz hat immer eine recht angenehme Temperatur. Noch wärmer wird er, wenn Sie ihn auf einer Fußbodenheizung verlegen. Dies ist in den meisten Fällen problemlos möglich, gewisse Punkte sollten Sie jedoch schon bei Ihren Vorüberlegungen berücksichtigen.

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Parkett und Fußbodenheizungen – allgemeine Hinweise
Einen Holzfußboden können Sie auf einer Warmwasser-Fußbodenheizung verlegen, auf einer elektrischen Heizung oft jedoch nicht. Sie erzeugt in der Regel zu viel Hitze, denn ein Holzboden darf nur auf eine bestimmte Temperatur erwärmt werden, damit er keinen Schaden nimmt. Für die meisten Bodenbeläge geben die Hersteller einen Grenzwert zwischen 26 und 28 °C an. Er gilt für die Oberfläche des Heizestrichs. Bei dieser Temperatur erwärmt sich das Parkett auf eine Temperatur von 23 bis 24 °C und die Raumtemperatur erreicht etwa 20 °C.

Verlegen Sie ein Parkett auf einer Elektro-Fußbodenheizung, verlieren Sie wahrscheinlich Ihre Gewährleistungsansprüche gegenüber dem Parketthersteller. Mittlerweile gibt es jedoch auch Bodenbeläge, die von den Herstellern unter bestimmten Voraussetzungen für eine Verlegung auf einer elektrischen Fußbodenheizung zugelassen sind.

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Kriterien für die Auswahl des Parketts

Wegen der oben genannten Gründe sollten Sie bei Ihrer Suche nach dem richtigen Holzfußboden darauf achten, dass der Bodenbelag vom Hersteller für Räume mit einer Fußbodenheizung zugelassen wurde. Solch einen Bodenbelag bekommen Sie auch in der Ausführung als Klickparkett. Hierbei handelt es sich in der Regel um ein Mehrschichtparkett, das aus zwei oder drei Lagen besteht. Auf einer Fußbodenheizung können Sie aber auch ein Massivparkett verlegen.

Die Wärme einer Fußbodenheizung lässt das im Holz enthaltene Wasser verdunsten. Hierbei schwindet das Holz, das heißt, es zieht sich zusammen. Zu einem späteren Zeitpunkt nimmt es wieder Feuchtigkeit aus der Luft auf und dehnt sich wieder aus. Durch diesen ganz natürlichen Quell- und Schwindprozess können Risse und Fugen im Fußboden entstehen. Die Gefahr lässt sich jedoch reduzieren, wenn Sie sich für eine quell- und schwundarme Holzart wie Eiche oder Nussbaum entscheiden. Auch Kirsche, Birnbaum und Esche sowie viele Tropenhölzer sind gut geeignet. Auf einen Holzfußboden aus Buche, Ahorn oder Fichte sollten Sie dagegen besser verzichten. Diese Holzarten sind besonders hygroskopisch, das heißt, sie reagieren heftig auf Temperaturveränderungen und Schwankungen beim Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft.

Ein Mehrschichtparkett weist in der Regel ein geringeres Quell- und Schwindverhalten auf als ein massives Parkett. Dies gilt im Besonderen für das Dreischichtparkett, bei dem ein Gegenzug für Formstabilität sorgt.
In Räumen mit Fußbodenheizung wichtig: die Wärmeleitfähigkeit
Eine gute Wärmeleitfähigkeit des Fußbodenbelags ermöglicht effektives Heizen. Sie ist bei Hartholz aufgrund der dichteren Struktur höher als bei Weichholz. Die meisten Nadelhölzer zählen zu den Weichhölzern, die meisten Laubhölzer zu den Harthölzern. Auch kleinere Verlegeeinheiten leiten die Wärme in der Regel besser weiter als große. Zu Ersteren gehören die Parkette aus kleinen Stäben, zu Letzteren die großformatigen Dielen.

Der Wärmedurchlasswiderstand eines Bodenbelags gibt an, wie durchlässig er für Wärme ist. Dieser Wert entscheidet daher, wie viel der von Ihrer Heizung produzierten Wärme in Ihren Zimmern ankommt. Bei einem Holzboden auf einer Fußbodenheizung sollte der Wärmedurchlasswiderstand nicht größer als 0,15 m²K/W sein. Liegt er darüber, kann es passieren, dass Ihre Zimmer nicht ausreichend warm werden.

Welchen Wärmedurchlasswiderstand ein Bodenbelag aus Holz hat, hängt unter anderem von der verwendeten Holzart und der Dicke des Holzes ab. Die Hersteller von Holzfußböden geben ihn an. Möchten Sie im Internet eine Vorauswahl treffen oder Ihren Fußboden vielleicht sogar in einem Webshop bestellen, müssen Sie allerdings oft einen Blick in die Produktdatenblätter werfen. Etwas einfacher ist es in den Baumärkten, denn für gewöhnlich steht der Wert auf der Verpackung.
Hinweis: Bei der Berechnung des Wärmedurchlasswiderstandes eines Holzfußbodens sind auch eventuelle Unterlagen wie eine Trittschalldämmung zu berücksichtigen.
Durch einen dünnen Bodenbelag gelangt die Wärme naturgemäß schneller in den Raum als durch einen dicken. Wählen Sie deshalb einen möglichst dünnen Belag. Eine Materialstärke von 22 Millimetern gilt in Zimmern mit Fußbodenheizung als Maximalwert. Solch eine Dicke hat meist nur Massivparkett. Die Dreischicht- und vor allem die Zweischichtparkette sind dagegen für gewöhnlich sehr viel dünner.
Parkett auf der Fußbodenheizung verlegen

Ein Holzfußboden lässt sich vollflächig auf den Untergrund kleben oder schwimmend, also lose verlegen. Eine schwimmende Verlegung ist in Räumen mit Fußbodenheizung nicht zu empfehlen, denn hierbei entstehen Hohlräume. Sie verzögern die Weiterleitung der Wärme, sodass es länger dauert, bis es im Zimmer angenehm warm ist. Auch der Energieverbrauch und damit die Heizkosten sind bei einer schwimmenden Verlegung höher. Wird das Parkett dagegen geklebt, erwärmt es sich schon direkt nach dem Einschalten der Heizung und bringt die Raumtemperatur bald auf ein angenehmes Niveau. Gänzlich ausgeschlossen ist eine schwimmende Verlegung jedoch nicht.

Verlegen Sie Ihren Holzfußboden selbst, schaffen Sie durch eine Raumtemperatur von mindestens 18 °C und eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 30 und 60 % optimale Voraussetzungen. Legen Sie das Parkett außerdem ein bis zwei Tage vor dem Verlegen in das Zimmer. Dadurch kann sich das Holz an das Raumklima anpassen.
Weil die Heizung auch den Klebstoff erwärmt, ist es wichtig, einen hochwertigen und temperaturstabilen Parkettkleber zu verwenden. In Räumen mit Fußbodenheizung empfiehlt es sich zudem, das Holz zu ölen. Lacke zum Versiegeln von Parkett reagieren empfindlicher auf Wärme und können im Bereich der Fugen verkleben. Diese Stellen reißen unter Umständen beim anschließenden Arbeiten des Holzes.
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Auch das sollten Sie wissen
Holz hat dämmende Eigenschaften. Das bedeutet für Sie, dass es nach dem Einschalten der Heizung eine Weile dauert, bis die Holzoberfläche wärmer wird. Dementsprechend müssen Sie die Heizung rechtzeitig einschalten, wenn Sie es sich zu einer bestimmten Uhrzeit auf der Couch gemütlich machen möchten. Zum Ausgleich dürfen Sie die Heizung schon etwas früher herunter- oder ausschalten. Auch die Abkühlphase ist relativ lang. Von einem Parkett strömt daher noch eine ganze Weile Wärme in den Raum. Durch die Aufwärm- und Abkühlphase verschiebt sich der Zeitraum des Heizens lediglich.
Bei jedem Hoch- und Herunterfahren der Heizung muss sich das Holz an die neuen Bedingungen anpassen. Ständige Veränderungen strapazieren daher einen Holzfußboden und können im Laufe der Zeit zu Schäden führen. Aus diesem Grund sollten Sie auch die Vorlauftemperatur nicht ständig ändern.

Ein Luftbefeuchter versorgt das Holz während der Heizperiode mit Feuchtigkeit und reduziert dadurch die Gefahr, dass Risse oder Fugen entstehen. Gleichzeitig hält er die Luftfeuchtigkeit auf einem für Menschen gesünderen und angenehmeren Niveau. Optimal für Mensch und Holz ist eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 45 und 60 %.
Große Teppiche verlangsamen die Erwärmung des Raumes. Legen Sie deshalb keine oder nur dünne Teppiche auf Ihren Holzfußboden. Auch Möbel, die viel Bodenfläche in Anspruch nehmen, sind nicht zu empfehlen. Unter ihnen staut sich die Wärme wie unter großen, dicken Teppichen.


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