Zu den Bodenbelägen aus Massivholz gehören das Massivparkett, das Mehrschichtparkett, das auch Fertigparkett genannt wird, und die Massivholz- oder Landhausdielen. Sie werden zum Teil schon seit Jahrhunderten in Gebäuden verlegt und nicht selten von mehreren Generationen genutzt. Wünschen Sie sich einen möglichst langlebigen Fußboden, treffen Sie mit einem Echtholzboden daher sicherlich eine gute Wahl.
Die Vor- und Nachteile eines Holzbodens


Ein Fußbodenbelag aus Massivholz punktet durch seine Natürlichkeit, seine Umweltfreundlichkeit, seine Langlebigkeit und seine immer angenehme Temperatur. Solch einen Fußboden können Sie ruhig barfuß begehen oder Ihre Kinder auf ihm spielen lassen. Ein weiterer Vorteil ist sein positiver Einfluss auf das Raumklima. Ein Holzfußboden reguliert die Luftfeuchtigkeit im Raum, denn er nimmt überschüssige Feuchtigkeit auf und lässt sie wieder verdunsten, wenn die Luft trockener wird. Diese Fähigkeit führt gleichzeitig zu einem kleinen Nachteil, denn das Holz dehnt sich hierbei aus und zieht sich wieder zusammen. Im Unterschied zu Fliesen und anderen Bodenbelägen findet in einem massiven Holzfußboden daher fortlaufend eine leichte Bewegung statt, die zu feinen Rissen im Holz führen kann. Letztlich unterstreichen feine Risse und andere kleine Schönheitsfehler aber auch die Natürlichkeit des Belags. Ein Fußboden aus massivem Holz benötigt zudem etwas mehr Pflege als andere Bodenbeläge. Er reagiert empfindlicher auf Feuchtigkeit als Fliesen, Laminate und Beläge aus Kunststoffen wie dem PVC. Auch Farbveränderungen müssen Sie in Kauf nehmen, denn viele Holzarten dunkeln nach.

Massivparkett und Mehrschichtparkett
Bei einem Parkett haben Sie die Wahl zwischen einem Massivparkett und einem Mehrschichtparkett. Das klassische, massive Parkett, das sich in vielen historischen Gebäuden findet, besteht aus natürlich gewachsenem Holz, das lediglich auf Maß geschnitten wird. Das Mehrschichtparkett setzt sich dagegen aus mehreren Lagen zusammen. Hierbei kann es sich um zwei oder drei Schichten handeln. Dementsprechend unterteilt man diese Parkettart in das Zweischicht- und das Dreischichtparkett.

Bei einem Mehrschichtparkett aus beispielsweise Eiche verwenden die Hersteller in der Regel nur für die oberste Schicht Eichenholz. Diese Schicht wird als Nutzschicht bezeichnet. Die darunter liegenden Lagen fertigen sie aus Kostengründen aus einer günstigeren Holzart wie zum Beispiel Fichte oder einem Holzwerkstoff wie einer Faserplatte. Damit sich das Parkett möglichst wenig verzieht, wird die untere Lage Holz quer zur Nutzschicht verleimt. Beim Dreischichtparkett kommt unten eine weitere Schicht Holz hinzu. Sie wird wiederum quer zur darüber liegenden Schicht verleimt und hat dadurch den gleichen Verlauf wie die Nutzschicht. Die dritte und unterste Schicht reduziert die Gefahr, dass sich das Holz verzieht, nochmals und heißt im Fachjargon Gegenzug.

Neben dem Aufbau unterscheiden sich das Massivparkett und das Mehrschichtparkett durch ihre Oberfläche. Massivparkett ist oft noch unbehandelt und wird erst nach dem Verlegen versiegelt oder auf andere Weise mit einem Schutz versehen. Dies führt dazu, dass Sie den Fußboden nicht sofort nach dem Verlegen nutzen können. Das Mehrschichtparkett ist dagegen in den meisten Fällen bereits behandelt und gebrauchsfertig. Daher heißt es auch Fertigparkett.

Massivparkett lässt sich beliebig oft abschleifen. Hat Ihr Fußbodenbelag nach einigen Jahren Flecken, Kratzer oder andere Gebrauchsspuren, können Sie ihn daher wieder instandsetzen. Dies ist bei einem Mehrschichtparkett zwar ebenfalls möglich, durch die Nutzschicht aber begrenzt. Schleifen Sie den Boden mehrmals ab, ist eines Tages keine Nutzschicht mehr vorhanden und Sie müssen ihn erneuern. Möchten Sie ein Mehrschichtparkett möglichst lange nutzen, sollten Sie daher auf die Dicke der Nutzschicht achten. Selbst mit einer dicken Nutzschicht hat ein Mehrschichtparkett jedoch eine kürzere Lebensdauer als ein Massivparkett.

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Ideal für Heimwerker: Klickparkett und Mehrschichtparkett mit Nut und Feder

Um das Verlegen zu erleichtern, ist Mehrschichtparkett oft mit Nut und Feder versehen. Ein weiterer, relativ leicht zu verlegender Bodenbelag ist das Klickparkett. Diese beiden Ausführungen sind ideal, wenn Sie Ihren Fußboden selbst verlegen möchten, aber kein ausgewiesener Fachmann sind. Ein Massivparkett zu verlegen, ist für Ungeübte weitaus schwieriger. Dies gilt im Besonderen, wenn der Fußboden ein dekoratives Muster wie ein Fischgrätmuster bekommen soll.
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Dielen aus Massivholz

Wie das Parkett sind auch die langen Holzdielen aus natürlich gewachsenem Holz und in zwei- oder dreischichtig verleimten Ausführungen erhältlich. Die Vor- und Nachteile dieser beiden Varianten sind mit denen des Parketts identisch. Genau genommen zählen Massivholzdielen sogar zum Parkett. Der Unterschied zu anderen Parkettarten liegt darin, dass sie aus großformatigem Holz bestehen, während ein Massivparkett aus relativ kleinen Holzstücken zusammengesetzt wird. Sie lassen sich vorab nach ihrer Farbe und anderen Kriterien sortieren, um das Aussehen des Fußbodens zu beeinflussen. Dies ist bei Dielen nur sehr begrenzt möglich und selbst Asteinschlüsse bleiben oft bewahrt. Dielen wirken deshalb oft noch natürlicher als Parkett und zum Teil ein wenig rustikal. Dies spiegelt sich in der ebenfalls gängigen Bezeichnung Landhausdiele wider. Die Wirkung von Dielen kann jedoch höchst unterschiedlich ausfallen. Sie hängt vor allem von der verwendeten Holzart ab. Ein weiterer Unterschied zwischen Dielen und anderen Parkettarten liegt darin, dass Dielen sich schneller verlegen lassen. Dies reduziert die Verlegekosten und ist auch für Heimwerker von Vorteil.

Eine besondere Gruppe innerhalb der Rubrik Dielen bilden die außergewöhnlich langen und breiten Schlossdielen. Sie sind für gewöhnlich mehr als zehn Meter lang und bekamen ihren Namen, weil sie früher unter anderem in den riesigen Räumen von Schlössern verlegt wurden. Alle anderen unterteilt man in die meist einen bis zwei Meter langen Kurzdielen und die Langdielen mit einer Länge von zwei Metern oder mehr. Die Entscheidung für Kurz- oder Langdielen ist vor allem eine Frage des Geschmacks. Im Allgemeinen verlegt man in kleinen Zimmern jedoch eher die Kurzdielen und in großen Räumen die Langdielen. Für einen kleineren Raum können Sie aber auch gezielt Dielen aussuchen, die von einer Wand bis zur gegenüberliegenden reichen. So entstehen keine Stoßkanten.

Holzböden – aus vielen Holzarten und mit verschiedenen Oberflächen erhältlich

Parkett und Dielen werden aus zahlreichen Holzarten hergestellt. Zu den am häufigsten verwendeten gehören Ahorn, Buche, Eiche, Esche, Kastanie, Kiefer, Kirschbaum, Lärche und Nussbaum, aber auch Hölzer wie Olive oder Palisander kommen bei der Herstellung zum Einsatz. Von sehr hellem bis hin zu dunklem Holz und von dezent bis hin zu ausdrucksstark gemaserten Holzarten sind daher alle Varianten vertreten. Weitere Unterschiede entstehen durch die Behandlung der Oberflächen durch Ölen, Räuchern, Laugen und viele weitere Verfahren. Auch farbige und nicht-deckende Anstriche, bei denen die Holzmaserung sichtbar bleibt, sind möglich. Auf diese Weise entstehen vor allem die weißen Dielen im Landhausstil. Es lohnt sich daher, etwas Zeit in die Suche zu investieren, um den perfekten Holzfußboden zu finden. Generell gilt, dass eine ausdrucksstarke Maserung und große Farbunterschiede einen Fußboden lebendig wirken lassen und ein gleichmäßiges Erscheinungsbild Ruhe ausstrahlt.


Dielenboden oder Parkett
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