Gefallen Ihnen Ihre Wand- oder Bodenfliesen nicht mehr, können Sie die Fliesen abschlagen und neue verlegen. Dies ist allerdings mit reichlich Arbeit und hohen Kosten verbunden. Sehr viel einfacher und günstiger verändern Sie das Aussehen eines Fliesenbelags durch Fliesenaufkleber oder Fliesenfolie. Beide eignen sich auch für Mietwohnungen, in denen größere Veränderungen in der Regel nicht erlaubt sind, denn sie lassen sich rückstandslos wieder entfernen. Dieser Punkt und die günstigen Preise sind gleichzeitig von Vorteil, wenn Sie zu den Menschen gehören, die Veränderungen lieben. Mit neuen Aufklebern bekommt Ihr Bad oder Ihre Küche ohne großen Aufwand jederzeit eine andere Farbe.
Produkte zum Bekleben von Fliesen
Fliesenaufkleber können Sie in vielen gängigen Fliesengrößen wie zum Beispiel 10 x 10, 15 x 15 oder 30 x 60 Zentimeter kaufen. Haben Ihre Fliesen kein außergewöhnliches Maß, finden Sie in den Webshops und im Fachhandel daher sicherlich Aufkleber in der richtigen Größe. Eine Bestellung auf Maß ist bei manchen Händlern ebenfalls möglich. Fliesenfolien in Form von Meterware schneiden Sie dagegen selbst zu. Eine weitere Variante sind die Fliesenspiegel mit aufgedruckten Fliesen und Fugen. Mit ihnen lässt sich zum Beispiel die Wand hinter dem Herd auf einfache Weise verschönern. Weil die Fugen nur aufgedruckt sind, erleichtern Sie sich mit einem Fliesenspiegel gleichzeitig die Reinigung des Herdbereichs.
Fliesenaufkleber, Fliesenfolien und dünne Fliesenspiegel eignen sich zum Bekleben glatter Fliesen. Sie sind in der Regel selbstklebend, können einfarbig oder gemustert sein, andere Werkstoffe wie Holz, Stein oder Beton imitieren oder wie ein Mosaik aussehen. Ebenfalls erhältlich sind Aufkleber mit traditionellen Motiven aus beispielsweise Portugal oder dem Orient sowie Fliesenbilder, die aus mehreren Aufklebern entstehen und einen Strand oder ein anderes Motiv zeigen. Fliesenaufkleber bekommen Sie außerdem mit matten und glänzenden Oberflächen. Insgesamt haben Sie daher viele Möglichkeiten, einen alten Fliesenbelag zu verschönern oder komplett neu zu gestalten.
Bodenfliesen werden naturgemäß stärker beansprucht als Wandfliesen. Möchten Sie Bodenfliesen bekleben, sollten Sie daher gezielt nach Aufklebern für Bodenfliesen suchen. Sie bestehen aus robusten Materialien wie PVC beziehungsweise Vinyl, die besonders kratz- und abriebfest sind. Eine Rutschfestigkeit ist beim Bekleben von Bodenfliesen ebenfalls von Vorteil. Manche Fliesenaufkleber sind auch für den Außenbereich zugelassen. Bodenfliesen auf einer Fußbodenheizung sollten Sie jedoch besser nicht bekleben, denn die wenigsten Klebstoffe und Folien halten den ständigen Temperaturveränderungen stand.
Tipps für die Gestaltung von Fliesenbelägen mit Aufklebern
Ist Ihnen ein Fliesenbelag nur zu langweilig, reicht es oft aus, einzelne Fliesen zu bekleben. Schon mit einigen wenigen Aufklebern in einer anderen Farbe oder mit einem dekorativen Motiv lockern Sie größere Flächen auf. Hierbei empfiehlt es sich, die Aufkleber testweise mit Tesaband zu befestigen, um zu entscheiden, welche Fliesen Sie bekleben. Alternativ versehen Sie Ihre Wandfliesen nachträglich mit einer Bordüre oder bekleben nur einen bestimmten Bereich wie zum Beispiel die Fliesen hinter dem Waschtisch oder die Verkleidung der Badewanne. Ebenso attraktiv kann ein Schachbrettmuster sein. Bei Wandfliesen, die bis zur Zimmerdecke reichen, bietet es sich außerdem an, Aufkleber in zwei Farben zu verwenden und die Wandflächen optisch in einen unteren und einen oberen Bereich zu gliedern.
Anleitung zum Bekleben von Fliesen
1. Die Vorbereitungen
Neue Folien können die Fugen alt und vergilbt aussehen lassen. Eine Reinigung nach dem Bekleben führt jedoch schnell zu einer Beschädigung der Folien. Säubern Sie die Fugen deshalb vor dem Bekleben der Fliesen gründlich mit einem Schwamm oder einer Bürste. Sollten herkömmliche Reinigungsmittel nicht ausreichen, bekommen Sie im Handel Fugenreiniger oder Sie probieren eines der Hausmittel aus unserem Ratgeber „Verfärbte Fugen im Fliesenbelag – so werden sie wieder sauber“. Zum Auffrischen alter Fugen eignen sich Fugenstifte und Fugenweiß.
Risse und Löcher in den Fliesen sollten Sie mit einer für Fliesen geeigneten Spachtelmasse verschließen. Die reparierten Stellen schleifen Sie nach dem Aushärten der Spachtelmasse glatt. Auf diese Weise schaffen Sie ebene Oberflächen, auf denen die Folien vollflächig aufliegen.
Die Oberflächen der Fliesen müssen absolut sauber sein. Staub, Schmutz, Kalk, Fett, Silikon und andere Ablagerungen würden die Haftung des Klebstoffs mindern. Reinigen Sie die Fliesen deshalb sorgfältig und verwenden Sie bei Bedarf einen Spezialreiniger. Zum Schluss sollten Sie Ihre Hände gründlich reinigen und das Zimmer gegebenenfalls beheizen. Bei einer Raumtemperatur von etwa 20 °C entwickelt der Klebstoff die beste Haftkraft.
2. Die Fliesenaufkleber anbringen
Beim Bekleben der Fliesen haben Sie die Wahl zwischen der Trocken- und der Nassverklebung. Bei der Trockenverklebung kleben Sie die Aufkleber auf die trockenen Fliesen, bei der Nassverklebung befeuchten Sie die Fliesen und die Aufkleber vorher. Eine Nassverklebung hat den Vorteil, dass Sie die Folien auf den Fliesen verschieben können, um sie an exakt die richtige Stelle zu bringen. Auch Luftblasen lassen sich leicht beseitigen. Eine Nassverklebung bietet sich daher vor allem bei großen Fliesen an. Alternativ suchen Sie sich einen Helfer und bekleben die Fliesen zu zweit. Kleine Fliesen können Sie dagegen ebenso gut trocken und allein bekleben. Für beide Varianten benötigen Sie eine Filz- oder Kunststoffrakel, die keinerlei scharfe Kanten besitzen sollte.
A: Die Nassverklebung
Für eine Nassverklebung benötigen Sie eine Sprühflasche, in die Sie lauwarmes Wasser und etwas Spülmittel geben. Ein Tropfen reicht für einen Liter Wasser vollkommen aus. Mit diesem Wasser besprühen Sie die Fliesen und die Rückseite der Aufkleber, nachdem Sie das Trägerpapier entfernt haben. Durch das Wasser lässt sich der Aufkleber exakt positionieren. Sitzt er an der richtigen Stelle, besprühen Sie die Vorderseite des Fliesenaufklebers ebenfalls mit Wasser und streichen ihn mit der Rakel glatt. Arbeiten Sie hierbei von der Mitte nach außen. Auf diese Weise verhindern Sie Lufteinschlüsse und drücken gleichzeitig das Wasser nach außen. Sofern Sie die direkt daneben liegende Fliese nicht ebenfalls bekleben möchten, entfernen Sie das austretende Wasser mit einem Lappen.
Nach einer Nassverklebung muss die Feuchtigkeit unter den Folien verdunsten. Dies dauert zumindest einige Stunden. In dieser Zeit sollten Sie den Fliesenbelag keinen unnötigen Beanspruchungen aussetzen und beklebte Bodenfliesen erst wieder betreten, wenn sie trocken sind. Mit der Hand lässt sich überprüfen, ob die Folien sich noch verschieben lassen.
Alte hässliche Fliesen verschönern
Alte hässliche Fliesen – das können Sie machen In älteren Häusern und Wohnungen finden sich oft Fliesen aus vergangenen Zeiten,… weiterlesen
B: Die Trockenverklebung
Bei einer Trockenverklebung empfiehlt es sich, das Trägerpapier auf der Rückseite zunächst nur an einer Seite zu lösen und nach hinten umzuklappen. Auf diese Weise können Sie den Aufkleber an eine Kante der Fliese legen und mit den Fingern festdrücken. Ist ein schmaler Streifen fixiert, verrutscht der Aufkleber weniger schnell. Danach ziehen Sie den Rest des Trägerpapiers langsam ab und streichen den Aufkleber gleichzeitig mit einer Rakel glatt. Arbeiten Sie auch bei einer Trockenverklebung immer von innen nach außen.
3. Abschließende Arbeiten
Zum Schluss streichen Sie mit der Rakel noch einmal über die gesamte Fläche. Kontrollieren Sie hierbei die Kanten und Ecken. Dort sollten die Aufkleber besonders fest sitzen, damit kein Wasser zwischen die Fliesen und Folien dringt. Bei Fliesen, die an den Seiten stark gerundet sind, hilft es, die Kanten mit dem Haartrockner leicht zu erwärmen und in erwärmtem Zustand mit der Rakel festzudrücken. Dies ist bei einer Nassverklebung selbst nach der Trockenzeit noch möglich.
Wurden Wand- oder Bodenfliesen beim Verlegen zugeschnitten, müssen Sie die Fliesenaufkleber passend zuschneiden. Dies gelingt Ihnen bei unregelmäßigen Formen am besten nach dem Bekleben mit einem scharfen Cuttermesser. Wurden die Fliesen nur in ihrer Länge oder Breite eingekürzt, ist es jedoch einfacher, sie schon vorher passend zuzuschneiden.
Sollten trotz aller Sorgfalt Blasen vorhanden sein, stechen Sie mit einer Nadel hinein und streichen mit einer Rakel noch einmal über die entsprechende Stelle.
Fliesensanierung
Fliesensanierung im Badezimmer Nicht immer müssen bei einer Badezimmersanierung die vorhandenen Fliesen komplett ausgetauscht werden. Es gibt andere Möglichkeiten, die… weiterlesen
[fliesennbanner]