Fliesen auf einem Holzfußboden verlegen

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Fliesen auf einem Holzfußboden verlegen – mit einer Entkoppelung durchaus möglich

Ein vorhandenes Parkett oder einen Bodenbelag aus Dielen müssen Sie nicht unbedingt entfernen, wenn Sie Fliesen verlegen möchten. Eine gute Vorbereitung des Untergrunds ist jedoch extrem wichtig, wenn Sie lange Freude an Ihren neuen Bodenfliesen haben möchten. Berücksichtigen Sie zudem, dass sich die Höhe des Fußbodens verändert. Auf diesen Aspekt können Sie durch die Auswahl der Materialien einen gewissen Einfluss nehmen.

Fliesen auf Holz – wo ist das Problem?

Massivholz ist als Untergrund immer ein wenig problematisch, denn viele Holzfußböden schwingen beim Begehen. Diese Bewegungen sind sogar deutlich spürbar, wenn einzelne Dielen lose sind, und durch ein Knarren oft auch hörbar. Holz reagiert zudem auf die Luftfeuchtigkeit im Raum, dehnt sich bei einem hohen Feuchtigkeitsgehalt aus und zieht sich wieder zusammen, wenn die Luft trockener wird. All diese kleinen Bewegungen übertragen sich auf einen Fliesenbelag und führen schnell dazu, dass in der Kleberschicht oder in den Fugen Risse entstehen. Schlimmstenfalls bekommen einzelne Fliesen sogar Sprünge, denn als starrer Baustoff sind Fliesen nicht in der Lage, sich Veränderungen anzupassen und Spannungen auszugleichen. Beim Verlegen von Fliesen auf Holz ist es daher wichtig, das Holz und die Fliesen zu entkoppeln, also keine direkte Verbindung entstehen zu lassen. Ohne diese Vorbereitung wäre der Zusammenhalt einer gefliesten Fläche schon bald nicht mehr gegeben.

alter Holzfußboden © PhotographyByMK, stock.adobe.com
Ein alter Holzfußboden kann unter schicken Fliesen verschwinden © PhotographyByMK, stock.adobe.com

Ein weiteres typisches Merkmal von Massivholzfußböden sind die oft vorhandenen Unebenheiten. Vor allem ältere Bodenbeläge haben oft Risse oder Löcher, sind ein wenig wellig oder im Laufe der Zeit rau geworden. Ein alter Holzfußboden ist nur selten absolut eben. Diese Mängel müssen Sie vor dem Verlegen der Fliesen beseitigen.

Zerkratztes, altes Parkett oder Laminatboden durch Wassereinwirkung verformt © Natalia, stock.adobe.com
Ein alter Holzfußboden ist meistens uneben © Natalia, stock.adobe.com
OSB-Platten lackieren mit Rolle © ellinnur, stock.adobe.com
Fliesen auf OSB-Platten verlegen

Fliesen auf OSB-Platten verlegen – eine Entkoppelung gewährleistet die Haltbarkeit Boden- und Wandfliesen benötigen einen absolut ebenen und tragfähigen Untergrund.… weiterlesen

Anleitung zum Verlegen von Fliesen auf einem Holzfußboden

1. Schäden beseitigen

Im ersten Schritt untersuchen Sie Ihren Holzfußboden auf Beschädigungen. Fixieren Sie lose Dielen mit Schrauben auf der Unterkonstruktion, damit sie nicht mehr schwingen. Löcher und Risse füllen Sie beispielsweise mit einem Acryldichtstoff. Stark beschädigte Dielen ersetzen Sie jedoch am besten durch neue.

2. Den Fußboden glätten

Um einen möglichst ebenen Untergrund zu schaffen, schleifen Sie den gesamten Holzfußboden. Den hierbei entstehenden Schleifstaub entfernen Sie mit einem Staubsauger oder einem Besen. Bei einem sehr unebenen Fußboden mit Höhenunterschieden von mehr als drei Millimetern empfiehlt es sich jedoch, eine Ausgleichsmasse aufzutragen.

Fussboden grundieren und nivellieren © karepa, stock.adobe.com
Durch eine Nivellierung schaffen Sie einen ebenen Untergrund © karepa, stock.adobe.com

Möchten Sie eine Bodenausgleichsmasse aufbringen, streichen Sie das Holz zunächst mit einem Tiefengrund. Ist das Holz wieder trocken, tackern Sie ein Armierungsgewebe auf den Boden. Benötigen Sie mehrere Bahnen, sollten sich diese um etwa fünf Zentimeter überlappen. Zusätzlich verlegen Sie entlang der Wände Randdämmstreifen. Sie verhindern, dass sich der Trittschall beim Begehen des Fußbodens auf die Wände überträgt.

Rolle mit Armierungsgewebe © Mario Hoesel, stock.adobe.com
Armierungsgewebe lassen sich leicht zuschneiden © Mario Hoesel, stock.adobe.com

Randdämmstreifen benötigen Sie auch beim Verlegen der Fliesen, denn der Fliesenkleber sollte für einen besseren Schallschutz ebenfalls keinen direkten Kontakt zu den Wänden haben.

Die Ausgleichsmasse rühren Sie nach Herstelleranweisung an und verteilen sie auf dem Boden. Sie verläuft von allein, sodass es ausreicht, mit einem Gummiwischer ein wenig nachzuhelfen. Danach lassen Sie den Fußboden vollständig trocknen.

Fussboden grundieren und nivellieren, Renovierung © karepa, stock.adobe.com
Randdämmstreifen verhindern eine Weiterleitung des Trittschalls © karepa, stock.adobe.com
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3. Die Entkoppelung verlegen

Damit sich die Bewegungen nicht vom Holz auf den Fliesenbelag übertragen, verlegen Sie Entkopplungsmatten, Entkopplungsplatten oder Zementestrichplatten. Alle erfüllen den Zweck, den Fliesenbelag vom Untergrund zu entkoppeln, also zu trennen. Zementestrichplatten sind allerdings relativ dick. Dementsprechend stark verändern sie die Höhe des Fußbodens und kommen nicht für alle Vorhaben infrage. Die Schalldämmung ist bei Zementestrichplatten allerdings deutlich besser als bei Entkopplungsmatten und -platten.

Bei den Entkopplungsmatten handelt es sich um Bahnenware, die Sie selbst zuschneiden. Sie sollten in der Regel auf den Untergrund geklebt werden. Entkopplungsplatten eignen sich dagegen oft auch für eine lose Verlegung. Sie sind meist etwas dicker als Entkopplungsmatten. Steht Ihnen nur begrenzt viel Platz zur Verfügung, treffen Sie daher mit Entkopplungsmatten oder Entkopplungsbahnen die beste Wahl.

Zum Verkleben von Entkopplungsbahnen benötigen Sie einen flexiblen Fliesenkleber. Ihn mischen Sie nach Herstelleranweisung an und streichen ihn vollflächig mit einem Zahnspachtel auf den Holzfußboden. Vorher müssen Sie den Boden grundieren, falls Sie diesen Arbeitsschritt nicht bereits bei der Aufbringung einer Ausgleichsmasse durchgeführt haben. In das Kleberbett legen Sie die Entkopplungsbahnen und drücken sie fest hinein. Das beste Ergebnis erzielen Sie mit einer Walze oder einer Rolle aus einem festen Material.

4. Die Fliesen verlegen

Auf den Entkopplungsmatten, Entkopplungsplatten beziehungsweise Zementestrichplatten verlegen Sie die Fliesen. Benutzen Sie hierbei einen Flex-Fliesenkleber, der nach dem Aushärten flexibel bleibt. Durch die Verwendung solch eines Klebstoffs lässt sich nochmals verhindern, dass Bewegungen im Holz den Fliesenbelag beschädigen. Gleiches gilt für den Fugenmörtel zum Verfugen der Fliesen. Er sollte daher ebenfalls flexibel sein.

Fliesenkleber im Eimer wird verrührt © pegbes, stock.adobe.com
Ein flexibler Fliesenkleber gleicht Spannungen aus © pegbes, stock.adobe.com
Fliesen verlegen auf einer Entkoppelungsmatte © ronstik, stock.adobe.com
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