Einen Fliesensockel anbringen – aus gekauften oder selbst zugeschnittenen Sockelfliesen
In Zimmern, in denen nur die Fußböden, nicht jedoch die Wände gefliest sind, bilden Sockelfliesen einen sauberen Abschluss. Sie ermöglichen es Ihnen, den Boden zu wischen, ohne mit dem Mopp die Wände zu beschmutzen. Fliesensockel schützen Wandflächen zudem vor Beschädigungen durch beispielsweise Stöße. Selbst ein Staubsauger hinterlässt im Laufe der Zeit seine Spuren. Wie andere Fußleisten decken Sockelfliesen jedoch vor allem die Dehnungsfugen zwischen dem Fliesenbelag und den Wänden ab.

Sockelfliesen kaufen oder selbst zuschneiden
Für die meisten Bodenfliesen bekommen Sie Sockelfliesen im selben Design. Sie können die Sockelfliesen aber auch selbst herstellen, indem Sie einige Fliesen zerschneiden. Dies hat gewisse Vor- und Nachteile.
Vorteile:
- Ihr Fliesensockel bekommt exakt die Höhe, die Sie sich wünschen.
- Sie sparen in der Regel Geld.
Nachteile:
- Bei gekauften Sockelfliesen sind die Oberkanten oft lasiert oder eingefärbt. Soll dies bei Ihrem Fliesensockel ebenfalls der Fall sein, lassen sich aus jeder Fliese nur zwei Sockelfliesen schneiden. Eine Ausnahme bilden die komplett durchgefärbten Fliesen.
- Neben den schlichten rechteckigen Ausführungen sind Sockelfliesen in vielen weiteren Formaten erhältlich und beispielsweise an ihren Oberseiten mit Rundungen versehen. Diese Extras lassen sich nicht oder nur mit viel Aufwand verwirklichen.
- Der Zuschnitt der Sockelfliesen verursacht zusätzliche Arbeit.
Eine mögliche Lösung für selbst zugeschnittene Sockelfliesen sind Fliesenprofile aus beispielsweise Edelstahl. Sie verdecken die oberen Schnittkanten und werten Ihre Bodenfliesen optisch auf.
So schneiden Sie Ihre Sockelfliesen selbst zu
Gekaufte Sockelfliesen sind in den meisten Fällen zwischen fünf und zehn Zentimeter hoch. Diese Höhe hat sich bewährt und sieht gut aus. Schneiden Sie Ihre Sockelfliesen selbst zu, legen Sie die Höhe aber natürlich selbst fest.
Für den Zuschnitt verwenden Sie am besten einen Fliesenschneider, den Sie sicherlich beim Verlegen der Bodenfliesen bereits benutzt haben.
Richtig schön wird Ihr Fliesensockel, wenn Sie die Sockelfliesen für die Zimmerecken auf Gehrung, also in einem 45°-Winkel schneiden. Sollten mit Ihrer Fliesenschneidemaschine keine Gehrungsschnitte möglich sein, können Sie stattdessen einen Winkelschleifer mit einer für Fliesen zugelassenen Scheibe benutzen. Zeichnen Sie den Schnitt vorher mit einem Bleistift an. Die scharfe Schnittkante der Gehrung glätten Sie mit einem Schleifstein.

Sockelfliesen verlegen – so wird´s gemacht
Bei der Anbringung von Sockelfliesen ist es wichtig, dass zwischen den Bodenfliesen und den Unterkanten der Sockelfliesen einige Millimeter Abstand bleiben. Diese sogenannte Dehnungsfuge ermöglicht den Fliesen leichte Bewegungen und verhindert eine Weiterleitung des Trittschalls vom Boden an die Wände. Ein gleichmäßiges Bild entsteht, wenn die Dehnungsfugen die gleiche Breite wie die Fugen der Bodenfliesen haben.
1. Bevor Sie die Sockelfliesen an die Wände kleben, sollten Sie die Wände noch einmal gründlich säubern und vom Staub, der beim Verlegen der Bodenfliesen sicherlich entstanden ist, befreien. Entfernen Sie Tapeten und andere Wandbeläge im Bereich des Fliesensockels und verschließen Sie eventuell vorhandene Löcher oder Risse mit einer Spachtelmasse.
2. Den Fliesensockel fixieren Sie mit Fliesenkleber an den Wänden. Mit ihm lassen sich auch Unebenheiten ausgleichen, falls Ihre Wände nicht ganz gerade sind. Den Fliesenkleber streichen Sie mit einer Zahnkelle oder einer Maurerkelle auf die Rückseiten der Sockelfliesen. In den meisten Fällen leistet eine 4mm-Zahnkelle gute Dienste. Allein bei sehr unebenen Wänden benötigen Sie eine Zahnkelle mit einer größeren Zahnung. Damit der Kleber oben und unten nicht herausquillt, streichen Sie zum Schluss mit der leeren Kelle in einem 45°-Winkel über die beiden Kanten.

Die mit Fliesenkleber bestrichenen Sockelfliesen drehen Sie um und drücken sie an die Wände. Achten Sie hierbei auf den Fugenverlauf. Die Fugen zwischen den Bodenfliesen sollten sich bei den Sockelfliesen fortsetzen und die gleiche Breite haben. Für die Dehnungsfuge legen Sie Fugenkreuze unter die Sockelfliesen oder Sie stecken kleine Fugenkeile zwischen die Sockel- und Bodenfliesen. Beide halten den Fliesensockel bis der Kleber ausgehärtet ist.
Wenn Sie die Sockelfliesen mit einem rechtwinkligen Gegenstand an die Wände drücken, können Sie gleichzeitig überprüfen, ob Boden- und Sockelfliesen einen 90°-Winkel bilden. Nehmen Sie jedoch zusätzlich eine Wasserwaage zu Hilfe. Solange der Fliesenkleber noch nicht ausgehärtet ist, sind Korrekturen problemlos möglich.
Sind alle Sockelfliesen angebracht, machen Sie eine Pause von mindestens zwölf Stunden. Berücksichtigen Sie bei diesem Punkt jedoch die Angabe des Herstellers, wie viel Zeit der Kleber zum Aushärten benötigt. Danach können Sie die Fugenkreuze oder Keile wieder entfernen.
3. Die senkrechten Fugen zwischen den Sockelfliesen füllen Sie mit dem Fugenmörtel, mit dem Sie bereits die Bodenfliesen verfugt haben. Die waagerechten Dehnungsfugen zwischen den Bodenfliesen und dem Fliesensockel lassen Sie jedoch frei. Diese füllen Sie zum Schluss mit Silikon. Sollten zwischen den oberen Kanten und den Wänden Zwischenräume vorhanden sein, verschließen Sie diese am besten mit Acryl. Es ist überstreichbar, sodass Sie Ihre Wände nach Belieben gestalten können.

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