Rohre und Leitungen unter dem Estrich

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Rohre und Leitungen unter dem Estrich – das ist nicht optimal. Man stelle sich vor, es gibt einen Defekt. Dann gibt es kaum einen unzugänglicheren Platz. Das ist aber noch nicht alles. Rohre und Leitungen stellen die Stabilität in Frage. Denn wo sie sind, hat der Estrich keine Auflagefläche.

Aber es kann trotzdem Gründe geben, Rohre und Leitungen genau dort zu verlegen. Hier steht, was dabei zu beachten ist. Dabei geht es um zwei Themen, die nicht viel miteinander zu tun haben. Da ist erstens die Statik, die Tragfähigkeit des Bodens. Da ist aber zweitens auch das Thema Schall – ein Problem, an das viele Leien nicht denken. Und da hat man es mit physikalischen Phänomenen zu tun, die außerhalb der Alltagserfahrungen liegen. Aber eine Menge Ärger machen können.

Nicht zu nahe an der Wand

Beginnen wir mit der Statik. Eine Estrichplatte ist dort am wenigsten stabil, wo sie nicht rundum durch sich selbst gehalten wird, also in den Ecken der Räume. Dann kommen aber auch schon die Ränder. Schlecht also ist es, durch Rohrtrassen in oder unter dem Estrich weitere Ränder zu schaffen.

Rohrtrassen unter dem Estrich
Rohrtrassen unter dem Estrich

Deshalb sollen Rohrtrassen mindestens 20 Zentimeter von den Rändern entfernt sein und parallel zu den Rändern verlegt werden. Außerdem sind Kreuzungen zu vermeiden.

Es gibt komplizierte Berechnungsmethoden für zulässige Breiten von Rohrtrassen in der Dämmung unter dem Estrich. Der Heimwerker wird sich diese Mühe aber nicht machen wollen. Praktikabel ist aber eine Faustregel, dass eine Rohrtrasse unter einem vier Zentimeter starken Estrich zwölf Zentimeter breit sein darf. Es liegt auf der Hand: Ist der Estrich dicker oder mit Metall armiert, kann man ein paar Zentimeter hinzugeben. Ist der Estrich dünner, nutzt man die zwölf Zentimeter besser nicht aus.

Wasserleitungen und Stromleitungen im Rohbau © Christian Schwier, stock.adobe.com
Das ist nicht optimal gelöst: Es gibt Überkreuzungen, und die Trassen liegen zu nah beieinander © Christian Schwier, stock.adobe.com
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Vorgaben zum Schallschutz erfüllen

Wenn man sich die Mühe macht, einen schwimmenden Estrich einzubauen, dann geht es dabei auch um die Trittschalldämmung. Baut man unbedacht Rohrleitungen ein, können linienförmige Schallbrücken entstehen. Wer glaubt, diese eher kleinen Flächen seien unschädlich, der liegt falsch. Es kann sogar sein, dass der gesetzlich vorgeschriebene Standard beim Trittschall nicht erreicht wird.

Was soll man also tun. Zunächst einmal das, was man auch wegen der Statik tut – die Trassenbreiten auf ein Minimum verringern und keine Überkreuzungen einbauen. Schallbrücken vermeidet man am besten, indem man

Rohrleitungen in einer Ausgleichsschicht unter der Trittschalldämmung verlegt. Die Ausgleichsschicht sollte aus einer gebundenen Schüttung bestehen, die nach dem Verlegen der Rohre eingebracht und glatt abgezogen wird.

Rohrleitungen in einer Ausgleichsschicht
Rohrleitungen in einer Ausgleichsschicht

Dadurch entsteht eine glatte Oberfläche. Sie wird formstabil, indem sie angefeuchtet wird und dann aushärtet.

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Schüttung oder Hülsen

Möglich ich auch der Einbau sogenannter kompakter Dämmhülsen einbauen. Das sind Rohrisolierungen aus PE-Schaum, der eine schallisolierende Wirkung hat. Sie haben einen quadratischen Querschnitt, deshalb eine ebene Oberfläche, auf der der Estrich aufliegen kann. Dadurch bleibt auch die Verschiebefähigkeit des Estrichs erhalten. Die Zwischenräume können mit Dämmplatten verschlossen werden, wobei aber darauf zu achten ist, dass keine Hohlräume entstehen.

Kampakte Dämmhülse
Kampakte Dämmhülse
Kompakte Dämmhülsen sind das Richtige gegen Schallbrücken © tournee, stock.adobe.com
Kompakte Dämmhülsen sind das Richtige gegen Schallbrücken © tournee, stock.adobe.com

Eine andere Möglichkeit ist der Einbau einer gebundenen Schüttung. Das bedeutet, dass die Rohre und Leitungen zunächst auf dem Rohboden verlegt werden, und zwar gedämmt. Verwendet man dafür die erwähnten Dämmhülsen, erreicht man gleich eine akustische Entkopplung. Es folgt eine Schüttung, die alle Rohre gerade so bedeckt, sie wird nach dem Abziehen angefeuchtet und beim Trocknen formstabil. Darauf wird die Dämmung verlegt, darauf der Estrich.

Unter dem Estrich werden nicht aber nur Heizungs- und Wasserrohre verlegt, sondern auch Elektrokabel. Dabei ist sinngemäß alles zu beachten, was zu den Rohrleitungen gesagt wurde. Es empfiehlt sich auch, Elektrokabel durch Rohrleitungen zu ziehen, auch wenn es etwas mehr Aufwand ist. Erstens sind sie dann auf der Baustelle geschützt – einen Schaden stellt man womöglich erst fest, wenn Estrich und Fußbodenbelag eingebaut sind. Und zweitens ist so auch später noch ein Austausch der Leitungen möglich.

Estrich abziehen © photo 5000, stock.adobe.com
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