Dämmung unter dem Estrich

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Dämmung ist beim Bauen und Sanieren das Gebot der Stunde, schon wegen des Klimaschutzes. Auch bei den Fußböden ist da einiges zu erreichen – natürlich nur, wenn sich darunter keine ebenfalls beheizten Räume befinden. Wenn ein Estrich vorgesehen ist, dann ist es sinnvoll, die Dämmung unter dem Estrich einzubauen – schon weil man dann mit dem Estrich einen glatten und stabilen Untergrund für den eigentlichen Fußboden bekommt.

Ein wenig anders sieht es aus wenn eine Fußbodenheizung im Estrich eingebaut werden soll. Dann kommt die Dämmung erst recht unter den Estrich, das ist klar. In dem Fall ist eine Dämmung aber auch sinnvoll, wenn im Geschoss darunter ebenfalls gewohnt wird. Andernfalls nämlich gibt der geheizte Estrich einen Teil der Wärme nach unten in die Betondecke ab – das aber ist nicht gewollt.

Aufbau einer Fußbodenheizung: Wohin kommt die Wärmedämmung
Aufbau einer Fußbodenheizung: Wohin kommt die Wärmedämmung

Schallschutz ist ein Nebeneffekt

Wir sprechen hier übrigens nicht über Schallschutz. Der ist natürlich auch sinnvoll, wenn sich darunter ein beheizter, oft also auch bewohnter Raum befindet – dann sogar erst recht. Eine Wärmedämmung unter dem Estrich bietet zwar auch Schallschutz. Aber wenn man nur eine Trittschalldämmung braucht, dann ist es sinnvoller und auch weniger aufwändig, diese auf dem Teppich, d.h. unter dem Laminat, den Dielen, den Fliesen oder dem Teppich zu verlegen.

Zur Dämmung unter einem Estrich kommen die verschiedensten Materialien in Frage. Entscheidend ist, dass sie formstabil sind, also einen gewissen Druck aushalten. Andernfalls kann es unter großen Belastungen zu Estrichabsenkungen kommen, die Folge können gerissene Küchenarbeitsplatten und beschädigte Fußböden sein.

Verwendet werden kann Polystyrol, das zumeist unter dem Namen Styrodur verkauft wird. Bei einer größeren Höhe kann es notwendig sein, dieses zweilagig einzubauen. Dies hat den Vorteil, dass man unterschiedlich harte Platten übereinander verlegen kann, was dann die Wirkung einer Trittschalldämmung hat. Dabei wird die härtere Schicht oben verlegt. Beim mehrlagigen Aufbau ist allerdings darauf zu achten, dass die Platten versetzt verlegt werden, dass also die Fugen nicht übereinander sind.

Fussboden Dämmplatten vor Estrich © Photo 5000 stock.adobe.com
Fussboden Dämmplatten vor der Estrichverlegung © Photo 5000 stock.adobe.com

Verwenden kann man auch Platten aus Steinwolle oder Glaswolle sowie Holzweichfaserplatten. Wichtig ist, dass die Platten formstabil sind, also unter Druck nicht nachgeben. Am besten schaut man sich die Angaben der Hersteller der verschiedenen Dämmplatten an. Das gilt vor allem für Dämmstoffe aus Holzfasern. Die sind erste Wahl, wenn man sich für einen Dämmstoff aus regenerativen Rohstoffen entscheiden möchte.

Wärmedämmplatten: Welche Materialien gibt es?
Wärmedämmplatten: Welche Materialien gibt es?

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Dämmung sorgfältig verlegen

Wichtig ist auch noch, dass die Dämmplatten vollflächig verlegt werden. Es ist nicht zulässig, zusätzlich Schüttdämmungen zum Verfüllen von Fugen und Hohlräumen. Gelegentlich wird aber empfohlen, komplett eine Schüttdämmung einzubauen. Dies ist eine Erleichterung, wenn eine Fußbodenheizung nicht in den Estrich, sondern direkt darunter auf die Dämmung eingebaut werden soll.

Dafür empfiehlt sich eine gebundene Schüttung, die lose eingebracht, dann aber befeuchtet wird und anschließend aushärtet. Dies ergibt vor allem eine formstabile Unterlage für den Estrich. Der Vorteil gegenüber Dämmpatten ist, dass man nicht den Heizungsschlauch aus den Platten ausschneiden muss.

Auf jeden Fall wird die Dämmung mit einer Folie aus Polyethylen bedeckt, auf die dann der Estrich gegossen wird. Dies verhindert, dass die Feuchtigkeit aus dem Estrich in die Dämmung eindringt. In der Regel sollte dabei eine diffusionshemmende Folie verwendet werden; diffusionsoffene Folien können eingesetzt werden, wenn Calciumsulfatestrich eingebaut werden soll oder wenn unter dem Estrich eine Perlite-Schüttung liegt.

Wärmedämmung: Was ist bei einer doppelten Verlegung zu beachten?
Wärmedämmung: Was ist bei einer doppelten Verlegung zu beachten?
Fließestrich wird über einer Fußbodenheizung verlegt © schulzfoto, stock.adobe.com
Unter die Fußbodenheizung gehört eine Dämmung, und auf die Dämmung eine Abdeckfolie © schulzfoto, stock.adobe.com

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Nicht zu wenig dämmen

Wie dick muss überhaupt gedämmt werden. Generell gilt die Regel, dass die Dämmung umso wirksamer ist, jeder dicker sie ist, aber auch, dass jeder zusätzliche Zentimeter weniger dämmt als der vorhergehende. Wenn – und das sollte man tun – man das Gebäudeenergiegesetz einhalten möchte, dann sind auf einer Stahlbetondecke zehn Zentimeter Dämmung und fünf Zentimeter Estrich erforderlich. Der Estrich wiederum soll 35 Millimeter sein, wenn es sich um Zement- oder Calciumsulfatestrich handelt. Bei Gussasphaltestrich reichen 20 Millimeter – aber das ist ein Fall für eine Fachfirma, schon weil sich die Frage stellt, welche Folie die hohen Einbautemperaturen des Estrichs verträgt.

Wie dick muss gedämmt werden?
Wie dick muss gedämmt werden?
Estrich Trennstreifen © WoGi, stock.adobe.com
Ob auf Dämmung oder auch ohne – beim Fließestrich gehört ein Dämmstreifen an die Wand © WoGi, stock.adobe.com

Vor dem Gießen des Estrichs wird an allen Wänden noch ein Dämmstreifen angebracht. Der verhindert, dass Wärme vom Estrich an die Wand abgegeben wird, er dient vor allem aber auch als Schallschutz. Drittens entkoppelt der Dämmstreifen den Estrich auch mechanisch von der Wand – gewisse Bewegungen werden dadurch hinnehmbar, etwa wenn die Gesamtkonstruktion Holzbauteile enthält. Praktischerweise gibt es dafür selbstklebende Dämmstreifen aus Filz.

Wasserleitungen und Stromleitungen im Rohbau © Christian Schwier, stock.adobe.com
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