Vor der Idee, ein schönes Parkett oder Dielen im Bad zu verlegen, schrecken viele Hausbesitzer zurück, denn Holz reagiert bekanntlich empfindlich auf Feuchtigkeit. Dennoch ist es durchaus möglich, wenn Sie gewisse Punkte beachten. Eine kleine Einschränkung gilt lediglich für Haushalte mit kleinen Kindern. Sie setzen beim Baden nicht selten den Fußboden rund um die Badewanne unter Wasser. Als Vater oder Mutter quirliger Kinder sollten Sie daher überlegen, ob Sie das Verlegen eines Holzfußbodens im Bad um einige Jahre aufschieben können.
Bodenbeläge aus Massivholz – fußwarm und gemütlich

Im Badezimmer hat ein Holzfußboden gegenüber Fliesen und anderen Bodenbelägen einen entscheidenden Vorteil. Er ist immer angenehm warm, sodass Sie ihn selbst an Wintertagen bei geöffnetem Fenster barfuß betreten können. Holz ist jedoch nicht nur in physikalischer Hinsicht wärmer. Es strahlt auch optisch mehr Wärme aus als beispielsweise weiße Fliesen und vermittelt Ihnen dadurch ein Gefühl von Geborgenheit. Dieser Faktor spielt eine umso größere Rolle, je wichtiger Ihnen der Wellnesscharakter Ihrer Badeinrichtung ist. Letztendlich macht ein Holzfußboden jedoch selbst ein funktionales Bad gemütlicher.
Parkett für das Badezimmer – darauf sollten Sie achten
Die einzelnen Holzarten reagieren unterschiedlich stark auf Feuchtigkeit. Schon die Auswahl der Holzart hat daher einen entscheidenden Einfluss auf die Haltbarkeit eines Bodenbelags. Gut geeignet für das Badezimmer sind Tropenhölzer wie Teak oder Merbau, die aus heiß-feuchten Gebieten stammen und von Natur aus weniger empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren. Gewisse heimische Holzarten sind jedoch ebenfalls eine gute Wahl. Hierzu gehören Eiche, die besonders dunkle Räuchereiche, Nussbaum, Ahorn, Esche, Robinie, Douglasie, Lärche, Erle, Ulme, Walnuss, Kirsche und Pinie sowie das mit Hitze behandelte Thermoholz, das aus verschiedenen Holzarten hergestellt wird. Zwar kein Holz, aber ebenfalls gut geeignet ist Bambus.

Soll Ihr Fußboden möglichst lange halten, empfiehlt sich ein massives Parkett oder ein mehrschichtiges Parkett mit einer besonders dicken Nutzschicht. Sein höherer Preis zahlt sich im Laufe der Zeit aus, denn es lässt sich abschleifen, wenn der Fußboden nicht mehr gut aussieht oder voller Flecken ist. Auch Beschädigungen durch beispielsweise heruntergefallene Gegenstände können oft durch Schleifen beseitigt werden.

Einen alten Holzfußboden wieder instandsetzen – so gelingt das Abschleifen
Bodenbeläge aus massivem und natürlich gewachsenem Holz haben eine sehr lange Lebensdauer. Bei der Benutzung des Fußbodens entstehen im Laufe… weiterlesen
Hinweis: Bei einem Mehrschichtparkett ist es wichtig, dass auch die unteren Schichten aus einem möglichst wasserbeständigen Material bestehen.
Verlegen Sie großformatige Dielen, entstehen relativ wenige Fugen. Dies reduziert die Gefahr, dass Wasser durch die Fugen in das Holz dringt.
Ölen, wachsen oder lackieren – die Oberflächenbehandlung

Ein Holzfußboden lässt sich wahlweise mit Öl, Wachs oder Lack behandeln. Lack bildet eine geschlossene Oberfläche und bietet daher den besten Schutz vor eindringender Feuchtigkeit. Dies gilt allerdings nur solange die Lackschicht intakt ist. Entstehen bei der Benutzung des Fußbodens Kratzer, kann durch die Vertiefungen Wasser in das Holz gelangen.
Öl dringt bis in tiefere Holzschichten und schützt das Holz daher bis zu einem gewissen Grad von innen. Eine geschlossene Oberfläche wie ein Lack bildet Öl jedoch nicht. Dennoch ist ein Schutz vor Feuchtigkeit gegeben, sofern Sie keine Pfützen auf dem Fußboden stehen lassen. Das Öl gibt Ihnen Zeit, zu reagieren und den Holzboden wieder trocken zu wischen. Ein Wachsöl, das neben Öl Wachs enthält, schützt das Holz noch besser, denn von Wachs perlt Wasser ab.

Geöltes Parkett lässt sich bei Bedarf relativ leicht wieder instandsetzen. Eine neue Versiegelung aufzubringen, ist dagegen schwieriger und muss unter Umständen den Profis überlassen werden. Auch kleine Reparaturen sind bei einem geölten Fußboden einfacher als bei einem versiegelten.
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Parkett im Bad verlegen – das ist wichtig

Weil im Bad oft eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht und beim Baden oder Duschen Spritzwasser entstehen kann, sollte ein Holzfußboden im Badezimmer vollflächig auf den Untergrund geklebt werden. Das Verschrauben der Dielen, das in anderen Räumen durchaus möglich ist, würde zu Undichtigkeiten führen. Durch sie könnte Wasser in das Holz dringen und es aufquellen lassen. Eine vollflächige Verklebung verhindert außerdem, dass Feuchtigkeit aus dem Untergrund, also beispielsweise einem Estrich, von unten in das Holz dringt. Damit dieser Schutz gewährleistet ist, sollten Sie beim Parkettkleber nicht sparen und nur ein hochwertiges Produkt verwenden.

In einem Badezimmer mit Fußbodenheizung hat eine vollflächige Verklebung gleichzeitig den Vorteil, dass die Wärme direkt vom Holz aufgenommen und weitergeleitet wird. So entstehen nur geringe Wärmeverluste und Sie verbrauchen weniger Energie.

Die Dehnungsfugen an den Wänden, die in anderen Räumen in der Regel nur mit Fußleisten abgedeckt werden, müssen im Badezimmer sorgfältig verschlossen werden. Andernfalls könnte durch die Fugen Wasser in das Holz dringen. Zum Abdichten eignet sich dauerelastisches Sanitärsilikon am besten. Es passt sich den leichten Bewegungen eines Holzfußbodens, der sich bei der Aufnahme von Feuchtigkeit ein wenig ausdehnt und sich anschließend wieder zusammenzieht, an und gewährleistet dadurch dauerhaft einen guten Schutz.

Zum Schluss noch einige Tipps, damit Ihr neuer Holzfußboden möglichst lange schön bleibt:
- Herrscht im Bad oft oder über einen längeren Zeitraum eine hohe Luftfeuchtigkeit, schadet dies einem Holzfußboden. Achten Sie daher bei der Benutzung des Badezimmers noch stärker auf eine ausreichende Belüftung, als Sie es bei einem gefliesten Bad tun würden.
- Entfernen Sie Wasserpfützen schnellstmöglich. Ein nebelfeuchter Belag schadet dem Holz dagegen nicht. Sie dürfen Ihren Fußboden daher nebelfeucht wischen. Dies bedeutet, dass Sie den Wischmopp auswringen, bis kein Wasser mehr von ihm tropft. Für eine gründliche Reinigung bekommen Sie im Handel viele gute Mittel speziell für Holzfußböden. Weitere Tipps für die Säuberung finden Sie in unserem Ratgeber „Effektiv, aber schonend – so reinigen Sie einen Holzfußboden richtig“.
- Nasse Badematten und Badvorleger sollten nicht auf dem Boden liegen bleiben. Hängen Sie diese deshalb zum Trocknen auf. Dünne Badvorleger sind sehr viel schneller wieder trocken als die dicken, weichen Badematten. Können Sie ganz darauf verzichten, ist es kein Problem, wenn Sie den Fußboden mit nassen Füßen betreten.
- Untersuchen Sie Ihren Bodenbelag hin und wieder auf Risse. Sie sind bei massivem Holz nicht ungewöhnlich, sollten aber möglichst bald nach ihrer Entstehung verschlossen werden.
- Behandeln Sie einen geölten Holzfußboden mindestens einmal pro Jahr mit einem Pflegeöl. Dadurch erneuern Sie den Schutz und lassen den Belag wieder gepflegt aussehen. Ein Wachspflegemittel frischt Ihren Fußboden ebenfalls wieder auf. Es dient gleichzeitig seiner Reinigung und eignet sich in den meisten Fällen sowohl für geölte als auch für gewachste Holzfußböden.


Bodenbeläge fürs Badezimmer
Der ideale Fußboden fürs Bad Das Bad ist ein klassischer Feuchtraum, zumindest zeitweise beim Duschen oder Baden. Wasserdampf, der vor… weiterlesen