Ihren neuen Bodenbelag aus echtem Holz können Sie mit Öl, Wachs oder Lack vor Feuchtigkeit, Schmutz und anderen äußeren Einflüssen schützen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie ihn richtig ölen und worauf Sie beim Kauf des Öls achten sollten.
Die Vor- und Nachteile geölter Massivholzböden
- Öl unterstreicht den natürlichen Charakter des Holzes. Auch die Haptik bleibt gewahrt, deshalb ist ein geölter Massivholzboden ideal, wenn Sie gern barfuß gehen oder Ihre Kinder am liebsten auf dem Fußboden spielen.

- Ein Öl hindert Holz nicht daran, Feuchtigkeit aufzunehmen und abzugeben. Diese Eigenschaft sorgt für ein gesundes Raumklima, denn ein geölter Fußboden nimmt bei hoher Luftfeuchtigkeit einen Teil des Wassers aus der Raumluft auf. Ist die Luft trocken, gibt er dagegen Feuchtigkeit ab. Auf diese Weise hält er die Luftfeuchtigkeit immer auf einem moderaten, angenehmen und gesunden Niveau.
- Öl hat eine imprägnierende Wirkung, denn durch seine flüssige Konsistenz dringt es in das Holz ein. Dadurch schützt es das Holz nicht nur an der Oberfläche, sondern auch in den darunter liegenden Schichten vor Feuchtigkeit.
- Ein geölter Fußboden lässt sich relativ leicht reparieren, falls Ihnen einmal ein Missgeschick passiert. Mit etwas Schleifpapier beseitigen Sie Kratzer, Flecken und andere Gebrauchsspuren. Im Anschluss tragen Sie neues Öl auf.

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- Im Vergleich mit einem Parkett, das mit einem Lack versiegelt wurde, ist ein geölter Bodenbelag schmutzanfälliger. In seine relativ offene Oberfläche dringt leichter Staub und Schmutz. Der Reinigungsaufwand ist daher höher als bei versiegeltem Parkett.
- Einen geölten Massivholzboden sollten Sie in regelmäßigen Abständen nachölen.

Für Holzfußböden: Hartöle und Hartwachsöle
Fußböden sind vielen Einflüssen ausgesetzt. Vor ihnen schützen herkömmliche Holzöle nur sehr begrenzt. Zum Ölen eines Bodenbelags aus Massivholz verwenden Sie deshalb besser ein Hartöl oder ein Hartwachsöl. Beide Produkte machen das Holz etwas dunkler und lassen die Holzmaserung deutlicher hervortreten.

Hartöle enthalten neben verschiedenen Ölsorten wie zum Beispiel dem Leinöl oder dem Walnussöl gelöstes Harz. Das Harz beschleunigt die Aushärtung des Öls und dient als zusätzlicher Schutz für das Holz. Es macht den Fußboden robuster. Hartöle sind daher vor allem für Fußböden zu empfehlen, die stark beansprucht werden. Sie verleihen Holzoberflächen meist ein mattes oder seidenmattes Aussehen und sind daher eine gute Wahl, wenn Ihr Fußboden möglichst natürlich aussehen soll.
Bei den Hartwachsölen wird den Ölen Wachs beigefügt. Es hat einen wasserabweisenden Effekt und bildet eine Schutzschicht, die das Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz verhindert. Hierdurch reduziert sich gleichzeitig der Reinigungsaufwand. Der positive Einfluss auf das Raumklima lässt jedoch nach, denn Hartwachs versiegelt ähnlich wie ein Lack die Holzporen. Es macht den Fußboden zudem etwas glänzender.
Hinweis: Trotz des enthaltenen Wachses sollten Sie auch von einem mit Hartwachsöl behandelten Fußboden Wasserpfützen schnellstmöglich entfernen.

Neben den farblosen Ölen bekommen Sie im Handel Pigmentöle und Farböle. Mit solch einem Öl verändern Sie die Farbe des Holzes. Farböle tragen in ihrem Namen oft eine Holzart und werden zum Beispiel als Teaköl oder Lärchen-Öl bezeichnet. Hiermit ist nur die Farbe gemeint, denn Sie können die Öle auf jeder beliebigen Holzart verwenden. Probieren Sie das Öl jedoch zunächst auf einem Reststück aus, denn das Resultat ist naturgemäß auf hellem Holz anders als auf dunklem.
Bei ihren Holzölen geben die Hersteller an, ob ein einziger Auftrag ausreicht oder ob Sie das Öl mehrmals aufbringen müssen. Achten Sie bei der Auswahl eines Holzöls außerdem darauf, ob das Öl einpoliert werden muss. Ist dies der Fall, sollten Sie die Anweisung nicht ignorieren. Ansonsten können klebrige Stellen entstehen. Zum Polieren leihen Sie sich am besten eine Einscheibenmaschine aus.

Werfen Sie beim Kauf eines Parkettöls zudem einen Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe. Lösemittel sollten nicht enthalten sein, denn sie können später ausdünsten und neben einem unangenehmen Geruch gesundheitliche Probleme verursachen. Sie finden sich vor allem in den Hartwachsölen.
TIPP
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Anleitung zum Ölen von Parkett
1. Bevor Sie ein Öl auftragen, sollten Sie den Fußboden gründlich reinigen. Entfernen Sie den Staub am besten mit einem Staubsauger, denn mit dem Besen wirbeln Sie ihn möglicherweise auf. Vergessen Sie hierbei nicht die Fensterbänke, Heizkörper und andere Gegenstände, auf denen sich Staub abgelagert haben könnte. Nach dem Saugen säubern Sie den Bodenbelag noch einmal mit einem Wischmopp. Er darf nur nebelfeucht sein, denn ein zu nasser Mopp könnte das Holz aufquellen lassen. Drücken Sie ihn vor dem Gebrauch daher gut aus. Im Anschluss machen Sie eine Pause, damit das Holz wieder vollständig trocknen kann.

Sofern nicht bereits geschehen, sollten Sie die Verarbeitungshinweise des Ölherstellers lesen, bevor Sie mit dem Ölen beginnen. Im Allgemeinen gehen Sie jedoch folgendermaßen vor:
2. Sind die Randbereiche mit größeren Werkzeugen schwer erreichbar, tragen Sie das Öl zunächst entlang der Wände mit einem Pinsel auf. Beachten Sie jedoch, dass sich nicht jedes Öl für einen Pinselauftrag eignet. Einen entsprechenden Hinweis finden Sie gegebenenfalls auf der Dose.

3. Nach Fertigstellung der Randbereiche ölen Sie die große Bodenfläche. Denken Sie hierbei daran, dass Sie frisch geöltes Holz nicht betreten sollten. Beginnen Sie deshalb an der Wand, die der Tür gegenüberliegt.
Das Öl schütten Sie in kleinen Mengen auf den Boden und verteilen es mit einem Spachtel oder einem Gummiabzieher. Achten Sie darauf, dass keine Pfützen zurückbleiben. Alternativ streichen Sie es mit einer Ölwalze oder einem Ölroller auf den Boden. Diese Methode ist bei stark strukturiertem Holz oft einfacher. Beim Ölen mit dem Roller sind eine Farbwanne, in die Sie das Öl schütten, sowie ein Stiel, auf den Sie die Walze stecken, hilfreich.

4. Ist der Fußboden komplett geölt, machen Sie eine Pause von etwa 15 Minuten. Danach schauen Sie ihn sich an. Hat das Holz das ganze Öl aufgesogen und ist an einzelnen Stellen oder sogar auf der gesamten Fläche matt geworden, müssen Sie weiteres Öl auftragen. Überschüssiges Öl entfernen Sie dagegen mit einem Lappen. Achten Sie hierbei unbedingt darauf, dass er aus einem fusselfreien Material wie zum Beispiel reiner Baumwolle besteht. Nach einer Einwirkzeit von 15 Minuten müssen Sie viele Parkettöle zudem mit einem Pad oder einer Einscheibenmaschine einmassieren.


Diesen Arbeitsschritt müssen Sie nach weiteren 15 Minuten eventuell noch einmal wiederholen. Ziel ist eine gleichmäßige Oberfläche ohne matte und durch zu viel Öl glänzende Stellen.
5. Nach einem Tag schauen Sie sich das Holz ein weiteres Mal genau an. Ist es matt, benötigt es eine weitere Schicht Öl.
Ein frisch geölter Fußboden braucht in der Regel Tage, um vollständig zu trocknen. In dieser Zeit dürfen Sie ihn zwar betreten, mit dem Aufstellen von Möbeln und dem Auslegen von Teppichen sollten Sie jedoch warten. Wann das Öl vollständig ausgehärtet und der Fußboden voll belastbar ist, gibt der Hersteller des Öls an.

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