Das in Schweden weit verbreitete Holzhaus mit einem farbigen Anstrich hat auch in anderen Ländern viele Liebhaber. Es wirkt schon von außen gemütlich und einladend, ist häufig rot gestrichen und bringt dadurch ein wenig Farbe in die Straße. Weitere typische Merkmale sind die weißen Sprossenfenster, der vorspringende Giebel sowie das Vordach über dem Eingangsbereich und die Veranda, die schnell an die Verfilmungen der Bücher von Astrid Lindgren denken lassen.
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Schwedenhäuser können außerdem durch ihre Umweltfreundlichkeit punkten, denn sie werden zum größten Teil aus Holz gefertigt. Dieser Baustoff ist nicht nur nachhaltig, sondern bindet auch das klimaschädliche CO2. Möchten Sie möglichst umweltfreundlich bauen, sollten Sie deshalb selbst als weniger großer Fan dieser Bauweise einen Blick auf die Schwedenhäuser werfen. Der typischerweise rote Anstrich und alle anderen Details sind keine Pflicht, sodass ein Schwedenhaus Eigenheimen in anderen Bauweisen ähneln kann. Eine Außenhülle aus Holz sollte Ihnen jedoch zusagen.
Die Konstruktionsweise von Schwedenhäusern
Schwedenhäuser werden in der Regel in der Holzständerbauweise gefertigt. Sie besitzen sozusagen ein Skelett aus Holz, das die nötige Statik gewährleistet. Dieses Skelett wird bei einem typischen Schwedenhaus von innen und außen mit Holz verkleidet. Auf der Innenseite endet die Holzvertäfelung häufig auf halber Höhe und auf der Außenseite werden die Bretter für gewöhnlich vertikal angebracht. Auch die Fußböden bestehen oft aus breiten Holzdielen. Ein gemütliches Wohnambiente ergibt sich durch die Kombination mit gemusterten Tapeten oder Anstrichen in Farbtönen wie Cremeweiß oder Altweiß. Dieser Stil lässt sich beim Mobiliar fortsetzen und durch Extras wie einen nostalgischen Kachelofen nochmals verstärken.
Einen Keller besitzt ein klassisches Schwedenhaus nicht. Stattdessen schafft man durch Gartenhäuser und Holzschuppen zusätzlichen Stauraum. Grundsätzlich ist es aber natürlich möglich, ein Schwedenhaus mit einem Keller zu versehen.
Das Holz – am besten von der nordischen Fichte
Das Holz für ein Schwedenhaus stammt häufig von der nordischen Fichte. Sie unterscheidet sich grundsätzlich nicht von den Fichten, die in unseren Wäldern wachsen. Weil die Sommer im hohen Norden kürzer und die Temperaturen ganzjährig niedriger sind, wachsen die Fichten in Skandinavien jedoch langsamer. Dies steigert die Qualität und die Lebensdauer der Produkte, die aus ihrem Holz gefertigt werden. Die nordische Fichte kommt deshalb auch häufig beim Bau von Gartenhäusern, Gartensaunen und großen Gartenspielgeräten für die Kinder zum Einsatz.
Typisch für ein Schwedenhaus ist ein Anstrich in der Farbe Falunrot. Sie wird wegen ihrer häufigen Verwendung für schwedische Häuser auch Schwedenrot genannt. Eine weitere recht beliebte Farbe ist das Gutsherrengelb. Sie können Ihr zukünftiges Zuhause aber natürlich auch in jeder anderen Farbe streichen beziehungsweise streichen lassen. Der Anstrich erfolgt traditionell mit einer Schlammfarbe aus einigen wenigen Substanzen. Damit die Farbe nicht zu schnell verblasst, fügen viele Hersteller jedoch Kieselsäure oder Eisenvitriol hinzu. Anstriche mit anderen Mitteln wie zum Beispiel einer Lasur oder einem Lack sind ebenfalls möglich.
Die Farbe des Giebels sowie der Fenster- und Türrahmen sollten bei einem Schwedenhaus einen Kontrast zur Fassade bilden. Dadurch kommen sie besser zur Geltung und verleihen dem Haus einen besonderen Charme.
Die Vorteile von Schwedenhäusern
- In einem Haus, das nahezu vollständig aus Holz besteht, herrscht ein gesundes Raumklima. Holz reguliert die Luftfeuchtigkeit, denn es nimmt überschüssige Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab, wenn die Luft in den Zimmern trocken wird.
- Aufgrund der guten wärmedämmenden Eigenschaften bleibt es in einem Holzhaus im Sommer kühler als in anderen Gebäuden. In den Wintermonaten lässt das Holz dagegen weniger Wärme nach außen entweichen. Sie müssen daher weniger heizen und sparen in jedem Winter Geld.
- Durch eine zusätzliche Dämmung wird ein Schwedenhaus noch energieeffizienter. Dies ermöglicht es Ihnen, staatliche Fördermittel zu beantragen. Ein Zuschuss oder ein zinsgünstiger Kredit erleichtert Ihnen die Finanzierung Ihres Eigenheims.
- Neben einer Wärmedämmung bietet das Grundgerüst aus Holz Platz für schalldämmende Materialien und Versorgungsleitungen.
Die Nachteile von Schwedenhäuser
- Holz ist witterungsanfälliger als Mauerwerk.
- Die Außenhülle benötigt spätestens nach zehn Jahren einen neuen Anstrich. Diese Arbeit ist recht aufwändig und erfordert in vielen Bereichen den Einsatz eines Gerüsts.
- Möchten Sie Ihr Haus später verkaufen, bekommen Sie für ein Holzhaus in der Regel weniger Geld als für ein vergleichbares Massivhaus.
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Ein Schwedenhaus bauen
Soll Ihr zukünftiges Eigenheim ein Schwedenhaus sein, finden Sie bei den Fertighausanbietern eine große Auswahl. Deren Häuser sind bereits fertig geplant, lassen sich aber dennoch an Ihre persönlichen Wünsche und Bedürfnisse anpassen. Auch eine vorherige Besichtigung ist möglich. In vielen Orten stehen Musterhäuser und in Musterhausparks können Sie sich gleich mehrere Modelle anschauen.
Sofern Sie sich für ein Fertighaus entscheiden, dürfen Sie sich auf eine kurze Bauzeit freuen. Bei diesen Häusern werden viele Elemente in einem Werk vorgefertigt. Ganze Wände und Decken müssen auf der Baustelle daher nur noch zusammengefügt werden. Dadurch steht die gesamte Außenhülle oft innerhalb weniger Tage. Den Innenausbau können Sie als versierter Heimwerker selbst übernehmen, sofern Sie dies möchten. Bei einem Fertighaus legen Sie im Kaufvertrag fest, ob Sie sich am Hausbau beteiligen und welche Tätigkeiten Sie ausführen möchten. Vom Bausatzhaus, das Sie sogar selbst aufstellen, bis hin zum schlüsselfertigen Schwedenhaus sind in der Regel sämtliche Ausbaustufen möglich.
Bevor Sie ein Schwedenhaus bestellen, sollten Sie jedoch einen Blick in den Bebauungsplan werfen, sofern Sie bereits ein Grundstück besitzen. Er kann Vorgaben enthalten, die den Bau eines Schwedenhauses unmöglich machen. Bestehen Zweifel, lassen sich diese durch eine Bauvoranfrage beseitigen. Informationen hierzu finden Sie in unserem Ratgeber Für mehr Planungssicherheit – die Bauvoranfrage. Am besten zur Geltung kommt ein Schwedenhaus in einer natürlichen Umgebung mit reichlich Grün. In einer kleinen Ausführung wird es deshalb auch gern als Ferienhaus genutzt und in einem Wochenendhausgebiet aufgestellt.
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