Etwa 40 bis 50 Prozent der Gesamtsumme, die Sie für einen Neubau bezahlen, entfallen auf den Rohbau. Diese Kosten lassen sich in die Ausgaben für die benötigten Materialien und die Arbeitsleistung der Handwerker unterteilen. Ihr Verhältnis beträgt etwa 40:60. Mehr als die Hälfte der Kosten eines Rohbaus fallen daher für die Arbeit der Maurer, Zimmerleute, Betonbauer und der vielen anderen Handwerker an, die an einem Hausbau beteiligt sind.
Was zählt zum Rohbau?
Der Rohbau ist das Grundgerüst und die Außenhülle eines Gebäudes. Ganz geschlossen ist die Hülle nach seiner Fertigstellung jedoch noch nicht, denn beispielsweise Fenster zählen für gewöhnlich nicht zum Rohbau. Eine klare Definition, die Ihnen bei Meinungsverschiedenheiten helfen könnte, gibt es allerdings nicht. Allein in den Landesbauordnungen einiger Bundesländer finden sich einige Vorgaben, wann ein Rohbau als fertiggestellt anzusehen ist. Möchten Sie die Angebote mehrerer Bauunternehmen vergleichen, sollten Sie daher unbedingt darauf achten, welche Leistungen in den Preisen enthalten sind.

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Im Allgemeinen sind mit der Fertigstellung des Rohbaus folgende Arbeiten erledigt:
- 1. Einrichtung der Baustelle: Bevor der Hausbau beginnen kann, muss das Grundstück vermessen und abgesteckt werden. Für ihre Arbeit benötigen die Handwerker außerdem Strom und Wasser. Ein Bauzaun hält Unbefugte von der Baustelle fern und sorgt mit weiteren Maßnahmen für die nötige Sicherheit. Auch die Entsorgung von Abfall muss gewährleistet sein. Dies geschieht in der Regel durch das Aufstellen von Containern. Darüber hinaus kann es erforderlich sein, eine Zufahrt auf das Grundstück anzulegen oder den Baugrund zunächst vorzubereiten. Möglicherweise stehen auf ihm noch Bäume oder ein Gebäude, das abgerissen werden muss.
- 2. Erdarbeiten: Wie umfangreich die Erdarbeiten sind, hängt davon ab, ob Sie ein Haus mit oder ohne Keller bauen. Eine gewisse Menge Erde muss jedoch in jedem Fall bewegt werden. Zu den Tiefbauarbeiten gehört außerdem der Anschluss an die Kanalisation und das öffentliche Netz, über das Sie später unter anderem mit Wasser und Strom versorgt werden.
- 3. Bekommt Ihr Haus einen Keller, werden die Kelleraußenwände abgedichtet und gedämmt und sofern erwünscht mit Lichtschächten versehen. Mit etwas zeitlichem Versatz kann danach die Baugrube wieder verschlossen werden.
- 4. Errichtung von Wänden und Decken: Auf den Bau des Kellers beziehungsweise der Bodenplatte folgt die Herstellung der nötigen Wände und Decken sowie der Treppen. Nicht zum Rohbau zählen die Fassadenverkleidung sowie Fenster und Türen.

- 5. Bau des Schornsteins: Sofern erforderlich, bekommt das Haus in der Rohbauphase einen Schornstein.
- 6. Der Dachstuhl zählt zum Rohbau, die Eindeckung durch beispielsweise Dachpfannen jedoch nicht. Mit der Fertigstellung des Dachstuhls ist der Rohbau fertig. Dies wird für gewöhnlich mit einem Richtfest gefeiert und dem Bauamt durch eine Rohbaufertigstellungsanzeige mitgeteilt. Danach erfolgt die offizielle Abnahme des Rohbaus durch einen Prüfstatiker.

Die durchschnittlichen Kosten eines Rohbaus
Wohnhäuser sind oft sehr individuelle Lösungen. Wie viel ein Rohbau kostet, lässt sich daher nur grob schätzen. Haben Sie keine außergewöhnlichen Wünsche, können Sie jedoch davon ausgehen, dass Sie zwischen 800 und 1400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche zahlen werden. Dies wären:
bei einer Wohnfläche von 120 m² | 96.000 bis 168.000 € |
bei einer Wohnfläche von 130 m² | 104.000 bis 182.000 € |
bei einer Wohnfläche von 140 m² | 112.000 bis 196.000 € |
bei einer Wohnfläche von 150 m² | 120.000 bis 210.000 € |
Da die Arbeitslöhne einen großen Anteil an den Gesamtkosten eines Rohbaus haben, liegt der Gedanke nahe, die Ausgaben durch die Mitarbeit auf der Baustelle zu reduzieren. Eine Eigenleistung ist jedoch nur für Bauherrn zu empfehlen, die selbst vom Fach sind und reichlich Zeit erübrigen können. Alle anderen sind den Profis eher im Weg und verzögern schlimmstenfalls sogar die Fertigstellung des Rohbaus.
Auch bei den Materialkosten sollten Sie gründlich überlegen, ob Einsparungen sinnvoll sind. Hochwertige und entsprechend teurere Baustoffe zahlen sich oft aus. Zudem sind spätere Veränderungen am Rohbau schwierig bis unmöglich.

Rechner: Rohbaukosten richtig einschätzen

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