Im US-Stil bauen – so wird das Eigenheim richtig amerikanisch

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Die aus Film und Fernsehen bekannten Häuser im typisch amerikanischen Stil lassen sich auch hierzulande realisieren. Sie bestehen zum größten Teil aus Holz und zeichnen sich durch bestimmte optische Merkmale aus. Dennoch finden sich natürlich auch in den Vereinigten Staaten Einfamilienhäuser in ganz unterschiedlichen Stilrichtungen. Typisch amerikanisch sind daher vor allem gewisse Bauteile, die immer wieder beim Bau von Wohnhäusern zum Einsatz kommen, die Anordnung der einzelnen Elemente und nicht zuletzt die Inneneinrichtung.

Der amerikanische Baustil und seine Merkmale
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  1. Die Veranda

    In Filmen aus den Vereinigten Staaten sitzt nicht selten eine Person in einem Schaukelstuhl oder einer Hollywoodschaukel auf der Veranda. Diese Veranda ist zur Straßenseite ausgerichtet und für Nachbarn und Passanten gut sichtbar. Schon allein durch diesen Punkt unterscheidet sich ein Haus im US-Stil daher von den deutschen Wohnhäusern, deren Eigentümer beim Aufenthalt im Freien meist eine nicht einsehbare Fläche bevorzugen. Auch in den Vereinigten Staaten werden jedoch Terrassen zum Garten hin ausgerichtet. Hierbei handelt es sich oft um Holzdecks, die eine Veranda ergänzen, weil sie mehr Platz für das Barbecue bieten.

    Amerikanischer Stil: Die Veranda
    Amerikanischer Stil: Die Veranda

    Eine amerikanische Veranda erstreckt sich meist über die gesamte Hausfront und häufig sogar um eine Ecke. Sie ist in der Regel überdacht, sodass Sie dort selbst bei weniger gutem Wetter das Treiben auf der Straße beobachten können. Eine überdachte Veranda bietet außerdem sämtlichen Besuchern bis hin zum Paketboten Schutz vor Regen. Auch Ihre Straßenschuhe, den Regenschirm und andere Gegenstände können Sie vor dem Betreten des Hauses dort abstellen. Als Auflageflächen für die Überdachung dienen Säulen, die aus Holz bestehen und häufig kunstvoll verziert sind. Gleiches gilt für das vorn angebrachte Geländer. Schon allein die Veranda lässt ein Haus im US-Stil daher gemütlich wirken.

    klassisches Holzhaus mit Veranda in Texas, Amerika© Othmar, stock.adobe.com
    Auf einer geräumigen Veranda finden nicht nur Sitzmöbel Platz © Othmar, stock.adobe.com
  2. Das Dach

    Ein weiteres typisches Merkmal amerikanischer Häuser sind die vielen Giebel und Dachgauben. Letztere sorgen anstelle von Dachflächenfenstern für ausreichend Licht im Dachgeschoss und werden häufig für jeden einzelnen Raum gebaut. So entsteht eine Dachfläche, die an mehreren Stellen unterbrochen ist und dadurch interessant wirkt. Dieser Effekt lässt sich durch zusätzliche Giebel nochmals steigern.

    Die klassische Dacheindeckung besteht in Amerika aus Bitumen- oder Holzschindeln. Bei den Dachformen dominieren das Satteldach und das Walmdach. Flachdächer sind in den Vereinigten Staaten dagegen rar.

    Blick auf ein wunderschönes Luxushaus in Amerika mit Dachfenstern und Giebeln in der Abenddämmerung mit Lichtern © Wollwerth Imagery, stock.adobe.com
    Dachgauben und zusätzliche Giebel lockern große Flächen auf © Wollwerth Imagery, stock.adobe.com
  3. Die Fenster

    Anstelle der bei uns üblichen Dreh-Kippfenster verwendet man in den Vereinigten Staaten Schiebefenster, die sich durch eine Schiebebewegung nach oben ein Stück weit oder komplett öffnen lassen. Selbst bei vollständig geöffnetem Fenster ragt daher kein Fensterflügel in das Zimmer. Typisch für Häuser im US-Stil sind außerdem Sprossenfenster.

    Detailansicht eines neu installierten, energiesparenden, doppelt verglasten Schiebefensters mit Blick auf einen kleinen Terrassenbereich © Nick Beer, stock.adobe.com
    Schiebefenster werden nach oben geöffnet © Nick Beer, stock.adobe.com

    Fenstersitze sind in Amerika ebenfalls beliebt. Sie entstehen durch eine Verbreiterung der unteren Fensterlaibung, die bei uns meist nur als Fensterbank genutzt wird, und eine Verkleidung der gesamten Fensterlaibung mit Holz. Auf einem Fenstersitz können Sie mit schönem Ausblick die letzten Sonnenstrahlen genießen oder vor dem Schlafengehen noch ein wenig frische Luft schnappen. Der darunter befindliche Raum bietet Platz für kleine Einbauschränke, kann aber auch fest verschlossen werden oder frei bleiben. Weitere schöne Extras sind Fensterläden aus Holz.

    Fensterplatz, Leseecke mit Kissen und Dekor in einem Landhaus, englischer Landhausstil © Anneleven, stock.adobe.com
    Ein Fenstersitz im oberen Geschoss bietet eine schöne Aussicht © Anneleven, stock.adobe.com
  4. Die Türen

    Als Außen- und Innentüren bevorzugen die Amerikaner Kassettentüren und Sprossentüren mit Glaseinsätzen oder Kombinationen aus geschlossenem Türblatt und direkt neben der Tür eingebauten Glaselementen. Neben der Haupteingangstür gibt es in der Regel mindestens eine weitere Außentür. Sie führt häufig von der Küche ins Freie oder von der Garage ins Gebäude. Türen und Fenster haben in Amerika für gewöhnlich eine helle Farbe und sind meistens weiß.

    Bei der doppelten Eingangstür wird eine Tür häufig mit einem Moskitonetz ausgestattet, um Insekten aus den Wohnräumen fernzuhalten. Die innere Tür kann aber auch große Glaseinsätze besitzen. Dies ermöglicht es, trotz geschlossener Haustür Licht in das Haus strömen zu lassen.

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  6. Der Grundriss

    Eigenheime mit einem schlichten rechteckigen Grundriss sind in Amerika eher selten. Dort bringt man durch Erker, Vorsprünge, Säulen und nicht zuletzt Dachgauben Abwechslung in die Gebäudeaußenhülle.

    Den Koch-, Ess- und Wohnbereich gestalten die Amerikaner weitestgehend offen. Ein gemütlicher Kamin im Wohnzimmer ist in einem amerikanischen Haus fast obligatorisch. An ihm versammelt sich die Familie und empfängt Besucher. Zusätzlich besitzt ein Wohnzimmer oft eine Ecke, die den Familienmitgliedern vorbehalten ist oder ist sogar räumlich in zwei Bereiche unterteilt. Im privaten Teil des Wohnzimmers stehen neben Sitzmöbeln der Fernseher, die Musikanlage und andere Geräte.

    Haus im Kolonialstil mit Säulen in gehobener Nachbarschaft in Amerika © David Gn, stock.adobe.com
    Säulen schmücken in den USA selbst Wohnhäuser © David Gn, stock.adobe.com
  7. Die Schränke

    Durch eingebaute Wandschränke, die bei entsprechender Größe begehbar sind, erübrigt sich die Aufstellung von Kleiderschränken und ähnlichem Mobiliar. In ihnen lassen sich sämtliche Gegenstände von der Garderobe bis hin zu den Lebensmittelvorräten unterbringen. Oft werden auch Wandnischen mit Türen versehen und in ihrem Inneren mit Regalböden, Garderobenstangen und Co. ausgestattet. In beiden Fällen gewährleisten Falttüren, dass die Bewegungsfreiheit bei geöffneten Schranktüren nur wenig eingeschränkt wird.

  8. Nischen: Spielraum für Kreativität
    Nischen: Spielraum für Kreativität
  9. Die Badezimmer

    US-amerikanische Häuser besitzen für gewöhnlich mindestens zwei Bäder. Eines ist den Eltern vorbehalten und besitzt einen direkten Zugang vom Elternschlafzimmer. Das andere gehört den Kindern, die sich spätestens im Teenageralter freuen, sich im Badezimmer so lange aufhalten zu dürfen, wie sie möchten. Ein Gästezimmer bekommt ebenfalls oft ein eigenes Bad.

  10. Die Garage

    Einen Keller haben amerikanische Eigenheime in der Regel nicht. Stattdessen baut man eine großzügige Garage, die neben dem Auto vielen weiteren Dingen Platz bietet. Auch ein Dachboden ist oft nicht vorhanden, weil die Decken der Zimmer im Obergeschoss bis in den Dachfirst reichen. Sie verlaufen daher nicht waagerecht, sondern sind an die Form des Dachfirst angepasst.

    typisches amerikanisches Haus mit Vorgarten, Garage und Einfahrt © Baharlou, stock.adobe.com
    Die geräumige Garage ist oft Teil des Gebäudes © Baharlou, stock.adobe.com
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  12. Die Materialien

    Holz spielt beim Bau von Eigenheimen in den Vereinigten Staaten eine extrem wichtige Rolle. Es wird sowohl für das Grundgerüst in der Holzrahmenbauweise als auch für die Verkleidung der Fassade genutzt. Die Verkleidung besteht in der Regel aus schmalen Brettern, die in horizontaler Richtung angebracht und meist mit einem weißen oder zumindest hellen Anstrich versehen werden. Kombinationen zweier Farben wie zum Beispiel eine graue Fassade mit weißen Fenstern und Türen sind jedoch ebenfalls beliebt.

    Hinweis: Die Holzrahmenbauweise spielt inzwischen auch hierzulande beim Bau von Fertighäusern eine wichtige Rolle.

    Restauriertes Craftsman-Haus mit horizontalen Linien, niedrigen Satteldächern, mit freiliegenden Balken und dekorativen Elementen wie Konsolen und Stürze in Amerika © tamas, stock.adobe.com
    Eine farbige Fassade bildet einen schönen Kontrast zu weißen Bauteilen © tamas, stock.adobe.com

Die wichtigsten Stilrichtungen

Trotz vieler Gemeinsamkeiten sehen die Eigenheime in den einzelnen Regionen der Vereinigten Staaten oft sehr unterschiedlich aus. So zeichnen sich zum Beispiel die Häuser im Kolonialstil durch einen symmetrischen Aufbau aus und sind wie die schmalen und hohen Gebäude im Townhouse-Style eher schlicht. Häuser im verspielten viktorianischen Stil oder Queen-Anne-Style besitzen dagegen zahlreiche Verzierungen bis hin zu kleinen Türmchen.

Häuser im viktorianischen Stil in San Francisco, Amerika © Andreas Edelmann, stock.adobe.com
Die „Painted Ladies“ in San Francisco sind ein bekanntes Beispiel für den viktorianischen Stil © Andreas Edelmann, stock.adobe.com

Noch auffälliger sind die alten Villen in den Südstaaten, die in früheren Zeiten vom Reichtum der Plantagenbesitzer zeugten. Auch eingeschossige Bungalows mit angebauter Garage und sogenannte Cape-Cod-Houses, die an britische Cottages erinnern und einen gut sichtbaren gemauerten Schornstein besitzen, sind weit verbreitet. Stehen Sie noch ganz am Anfang Ihrer Überlegungen, empfiehlt es sich daher, sich die ganz unterschiedlichen Stilrichtungen etwas genauer anzuschauen.

Amerikanischer Baustil: Beispiele
Amerikanischer Baustil: Beispiele
Kleines, mit Holzbrettern verkleidetes Häuschen und Garten in Williamsburg, Amerika © steheap, stock.adobe.com
Der Schornstein ist bei einem Cape-Cod-House kaum zu übersehen © steheap, stock.adobe.com

Ein Haus im US-Stil planen

Wünschen Sie sich ein Haus im US-Stil, sollten Sie vor Beginn der Planungen einen Blick auf den Bebauungsplan werfen beziehungsweise das Grundstück für Ihr Eigenheim gezielt aussuchen. Vorgaben eines Bebauungsplans können bestimmte Vorhaben wie den Einbau von Dachgauben und zusätzlichen Giebeln unmöglich machen. Auch die gesetzlichen Vorschriften im Hinblick auf den Energieverbrauch, die Sicherheit und andere Standards müssen Sie natürlich einhalten. Mittlerweile gibt es jedoch Unternehmen, die sich auf den Bau von Häusern im amerikanischen Stil im deutschsprachigen Raum spezialisiert haben und alle Vorschriften kennen.

Ob Sie alle typischen Merkmale amerikanischer Häuser bei Ihrem Eigenheim realisieren, bleibt Ihnen überlassen. Viele Bauherren verzichten zum Beispiel auf eine wenig langlebige Dacheindeckung aus Bitumen oder Holz und statten ihr Dach lieber mit einer dauerhaften Eindeckung aus. Auch eine Unterkellerung ist natürlich nicht verboten. Sie hat ohnehin kaum einen Einfluss auf den Gesamteindruck eines Gebäudes.

US-Baustil: Kreativ & gemütlich
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Ziegeldach mit Dachgauben © Hermann, stock.adobe.com
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