Häuser, die auf Hängen erbaut wurden, bieten häufig eine besonders schöne Aussicht. Dieser Vorteil lässt sich durch große Fensterfronten nochmals verstärken. Große Fenster machen Ihr Zuhause gefühlt sogar geräumiger, weil sie einen Blick in die Ferne ermöglichen und Sie die Außenwand kaum noch wahrnehmen lassen. Auch der Gestaltungsspielraum ist immens, wenn Sie einen kreativen Architekten hinzuziehen. Er lässt im Idealfall das Wohnhaus samt Garten mit seiner Umgebung verschmelzen. Weiteren Spielraum bieten die Bauweisen, auf die wir weiter unten eingehen. Insgesamt hat ein Grundstück in Hanglage daher großes Potenzial.
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Neben den Vorteilen sollen auch die Nachteile nicht unerwähnt bleiben. Ein abschüssiges Grundstück stellt für alle Beteiligten eine Herausforderung dar, denn ohne eine Absicherung könnte das Haus zum Beispiel abrutschen. Darüber hinaus üben Erde und Wasser Druck auf das Fundament aus. Beim Bauen an einem Hang sind daher sichernde Maßnahmen erforderlich. Ebenso kommen während der Bauphase oft spezielle Maschinen oder zusätzliche Absicherungen zum Einsatz. Sie erhöhen die Baukosten, deshalb sind Häuser in Hanglage grundsätzlich teuer als Häuser auf ebenen Grundstücken. Etwas ausgeglichen werden die höheren Kosten durch die zumeist niedrigeren Preise für die Grundstücke. Bevor Sie sich für ein Grundstück in Hanglage entscheiden, sollten Sie außerdem daran denken, dass auf einem abschüssigen Grundstück an vielen Stellen Höhenunterschiede zu überbrücken sind. Treppen sind daher unverzichtbar. Sie können im Alter zu einem Problem werden. Eine barrierefreie Gestaltung der Wohnräume sowie ein späterer barrierefreier Umbau sind auf einem Grundstück in Hanglage nur begrenzt möglich. Eine weitere Besonderheit beim Hausbau auf einem Hang ist die Tatsache, dass die Gestaltung der Außenanlagen gleichzeitig erfolgen sollte. Viele Bereiche sind im Nachhinein nicht oder nur noch schwerlich mit Fahrzeugen und größeren Maschinen erreichbar.
Das richtige Grundstück – darauf sollten Sie achten
Berücksichtigen Sie bei der Auswahl des Grundstücks die Ausrichtung. An einem Südhang strömt reichlich Tageslicht in die Räume, sodass selbst die Bereiche auf der Rückseite ausreichend hell sind. Zudem erwärmen sich die Zimmer durch die Wärme der Sonnenstrahlen von allein, sodass Sie weniger heizen müssen. Auch für den Betrieb einer Photovoltaikanlage oder einer Solarthermie-Anlage, die zumeist eine andere Heiztechnik wie zum Beispiel eine Gasheizung unterstützt, ist die Lage an einem Südhang ideal. Deren Anschaffung wird vom Staat finanziell gefördert.
Auch an einem Ost- oder Westhang können Sie bauen. Ein Nordhang ist jedoch keine gute Wahl, denn dort bekommen Sie nur über die Fenster an den Seiten direkte Sonne.
Eine exakte Ausrichtung in eine bestimmte Himmelsrichtung ist nur selten gegeben. Haben Sie Zeit, sehen Sie sich das Grundstück, das Sie kaufen möchten, deshalb am besten zu unterschiedlichen Tageszeiten an. Werfen Sie hierbei auch gleich einen Blick auf die Umgebung. Handelt es sich um ein Neubaugebiet, ist der Bebauungsplan der Gemeinde hilfreich.
Für Planungssicherheit: die Baugrunduntersuchung
Vor allem die Beschaffenheit des Bodens spielt bei den Gesamtkosten für ein Haus in Hanglage eine entscheidende Rolle. Sie kann eine Bebauung sogar unmöglich machen. Ein abschüssiges Grundstück sollten Sie deshalb vor dem Kauf von einem Sachverständigen durch eine Baugrunduntersuchung begutachten lassen. Das Gutachten gibt Aufschluss darüber, woraus der Boden besteht, wie aufnahmefähig er ist, welches Setzungsverhalten er aufweist und ob er in ökologischer Hinsicht belastet ist. Auch das Vorkommen von Wasser und daraus eventuell resultierender Probleme sind Bestandteil einer Baugrunduntersuchung.
Bei einem felsigen Untergrund ist das Ausheben einer Grube zwar möglich, aber sehr aufwändig und entsprechend teuer. Auch die Erschließung, also das Verlegen von Rohren und Kabeln für die Versorgung mit Wasser, Strom und Co. ist mit höheren Kosten verbunden. Ein sandiger Untergrund erhöht dagegen die Gefahr des Abrutschens. Im Idealfall hat der Boden daher eine mittlere Festigkeit.
Wasser kann als Grundwasser, Schichtwasser oder Sickerwasser zusätzliche Maßnahmen erforderlich machen. Als Schichtwasser bezeichnet man das Wasser in bestimmten Bodenschichten, als Sickerwasser das Regenwasser, das nach Niederschlägen im Boden versickert.
Sickerwasser fließt naturgemäß immer den Hang hinab. Damit es sich nicht auf der Rückseite des Gebäudes staut, gegen die Hauswand drückt und schlimmstenfalls sogar in die Bausubstanz eindringt, ist bei einem Haus in Hanglage ein besonders guter Feuchtigkeitsschutz erforderlich. Er umfasst eine sorgfältige Abdichtung der Gebäudeteile, die sich unterhalb der Erdoberfläche befinden, sowie Drainagen, die das Sickerwasser gezielt von der rückseitigen Gebäudewand ableiten.
Vor allem in gebirgigen Regionen stellen Schneelasten ebenfalls ein Risiko dar. In anderen Gegenden sind Stürme die größere Gefahr. Damit ein Haus in Hanglage dem Druck von Wasser, Schnee, Wind und anderen Einflüssen standhält, muss seine Außenhülle stabiler und widerstandsfähiger sein als die eines Wohnhauses auf der Ebene.
Die Bauweisen auf Grundstücken in Hanglage
Der Höhenunterschied zwischen der Vorderseite und der Rückseite eines Gebäudes lässt sich auf unterschiedliche Weise bei der Planung berücksichtigen. Wünschen Sie sich einen Keller, haben Sie bei einem Grundstück in Hanglage den Vorteil, dass Sie auf der Vorderseite große Fenster und Türen einbauen können. Selbst eine Nutzung als zusätzlicher Wohnraum, die Integration einer Einliegerwohnung oder eine Verwendung als Garage mit direktem Zugang in den Wohnbereich ist daher möglich. Der hintere und dunklere Bereich des Kellers bietet Platz für die Heiztechnik, einen Vorratsraum und andere Zwecke, die wenig Licht erfordern.
Das Haus in den Hang hineinzubauen, ist die häufigste Vorgehensweise auf Grundstücken in Hanglage. Sie sorgt gleichzeitig für eine gute Dämmung, denn nicht unerhebliche Teile der Außenwände sind vom Hang umgeben und damit geschützt. Der direkte Kontakt zum Erdreich birgt allerdings auch die Gefahr, dass Feuchtigkeit in die Baustoffe dringt. Dementsprechend wichtig ist eine gute Abdichtung.
Steht das Haus vorn auf Stelzen, entsteht eine überdachte Fläche, die unter anderem als Carport dienen kann. Zusätzlich können Sie die Bodenplatte, die an ihrer Hinterseite in den Hang eingelassen wird, für einen überdachten Hauseingang verwenden. Die Bauweise auf Stelzen kommt vor allem dort zum Einsatz, wo das Ausheben einer Grube für einen Keller schwierig ist. Sie eignet sich außerdem für Grundstücke, die besonders steil abfallen. Wegen des Abstands der Bodenplatte zum Erdreich erfordert diese Bauweise eine zusätzliche Dämmung von unten, denn die Kälte kann durch die Bodenplatte in den Wohnbereich dringen. Die Stelzen bestehen aus Stahl, Stahlbeton oder Holz und werden durch Punktfundamente aus Beton im Boden verankert.
Die Split-Level-Bauweise gleicht den Höhenunterschied zwischen der Vorder- und der Rückseite durch eine versetzte Anordnung der Zimmer aus. In solch einem Haus gehen Sie von den Zimmern an der Straßenfront über Treppen in die Räume auf der Gebäuderückseite. Zum Ausgleich sind die Eingänge sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite des Hauses ebenerdig.
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Eine terrassenförmige Bauweise ist ebenfalls möglich. Sie verursacht zwar höhere Kosten, zeichnet sich jedoch durch eine besonders schöne und interessante Optik aus. Einen terrassenförmigen Aufbau können Sie mit der Split-Level-Bauweise kombinieren oder Sie planen einen Versatz um ganze Geschosse. Welche Variante die bessere ist, hängt vor allem vom Gefälle des Grundstücks ab.
Durch eine Aufschüttung auf der Talseite entsteht eine ebene Fläche für ein herkömmliches Wohnhaus. Sie vergrößert den Höhenunterschied zur Straße und ist daher nur sinnvoll, wenn das Grundstück ein sehr geringes Gefälle hat. Probleme könnte es bei der Genehmigung für eine Aufschüttung geben. Diesen Punkt sollten Sie deshalb möglichst frühzeitig durch eine Nachfrage beim zuständigen Bauamt klären.
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