Ein Haus bauen – Ablauf und Dauer der einzelnen Phasen
Wie viel Zeit von der Entscheidung, ein Haus zu bauen, bis zum Einzug vergeht, hängt von zahlreichen Faktoren wie seiner Größe und seinen Besonderheiten ab. Die in den folgenden Abschnitten genannte Dauer der einzelnen Tätigkeiten kann Ihnen aber dennoch als grobe Richtschnur dienen. Sie hilft Ihnen bei der Planung und einer realistischen Einschätzung des Ablaufs.

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Schritt 1: Wünsche formulieren und die Eckdaten festlegen
Für die Planung Ihres Eigenheims sollten Sie sich reichlich Zeit nehmen, denn falsche Entscheidungen lassen sich oft nicht mehr rückgängig machen. Eine gute Inspirationsquelle sind Musterhausparks, in denen Sie sich Fertighäuser von außen und innen anschauen können. Diese Besichtigungen sind auch hilfreich, wenn Sie ein Massivhaus bauen möchten. Alternativ sammeln Sie auf Spaziergängen durch Neubaugebiete oder Straßen mit älteren Wohngebäuden Ideen. Dort können Sie Häuser, die Ihnen gut gefallen, fotografieren. Alle anderen Punkte, die Ihnen wichtig sind, halten Sie am besten schriftlich fest. Sie ergeben sich oft durch die derzeitige Wohnung, in der Ihnen vielleicht einzelne Zimmer zu klein oder zu groß sind und bestimmte Details gefallen oder nicht gefallen. Nutzen Sie außerdem Besuche bei Freunden und Verwandten, um sich deren Häuser etwas genauer anzuschauen.

Auch der richtige Baupartner, also ein Architekt oder ein Bauunternehmen, muss gefunden werden. Darüber hinaus ist es ratsam, schon im Vorfeld ein Gespräch mit einem Sachbearbeiter der Hausbank zu führen. Es ermöglicht Ihnen, Ihren finanziellen Spielraum grob festzulegen. Für die spätere Bearbeitung Ihres Kreditantrags durch die Bank sollten Sie einige Wochen einplanen.

Die Phase, in der Ihr zukünftiges Zuhause vor Ihrem geistigen Auge langsam Gestalt annimmt, wird wahrscheinlich drei Monate oder mehr dauern. Kürzer wird sie, wenn Sie schon recht genaue Vorstellungen haben oder ein Fertighaus entdecken, das Ihnen zusagt.
Schritt 2: ein geeignetes Grundstück finden

Die Suche nach einem Grundstück kann zeitgleich mit der Festlegung der Eckdaten erfolgen. Sie gestaltet sich in Großstädten und anderen besonders beliebten Wohngegenden oft nicht ganz einfach. Planen Sie deshalb auch für die Grundstückssuche einige Monate ein.

Um sicherzugehen, dass Sie das richtige Grundstück gefunden haben, schauen Sie es sich am besten zu unterschiedlichen Tageszeiten sowie an Wochentagen und an den Wochenenden an.
Schritt 3: die detaillierte Planung

Für die Planung eines Einfamilienhauses ganz nach Ihren Vorstellungen benötigt ein Architekt zumindest einige Wochen, in der Regel jedoch Monate. Sicherlich haben Sie nach den ersten Entwürfen noch Änderungswünsche, durch die sich die Planungsphase in die Länge zieht, oder Sie brauchen eine Bedenkzeit, um sich die Entwürfe ganz in Ruhe anzuschauen und mit der Familie zu besprechen. Auch Besonderheiten verursachen zusätzliche Arbeit. Je einzigartiger Ihr Haus werden soll, desto mehr Zeit müssen Sie Ihrem Architekten daher geben.
Schneller geht es bei einem Fertighaus, denn für diese Häuser existieren bereits Baupläne. Sie müssen nur noch an Ihre persönlichen Bedürfnisse angepasst werden. Für deren Einarbeitung brauchen Fertighausanbieter je nach Umfang zwischen einigen Tagen und einigen Wochen.

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Schritt 4: eine Baugenehmigung beantragen
Ist die Planung abgeschlossen, reichen Sie gemeinsam mit Ihrem Architekten bei der zuständigen Behörde einen Bauantrag ein. Dessen Bearbeitung dauert oft zwei bis drei Monate. In dieser Bauphase sparen Sie Zeit, wenn Sie anstelle eines Bauantrags eine Bauanzeige einreichen. Dies ist möglich, wenn für Ihr Grundstück ein Bebauungsplan existiert und Ihr Haus alle darin genannten Vorgaben erfüllt.

Schritt 5: die Herstellung des Rohbaus

Der Rohbau umfasst alle Tätigkeiten, die für die Herstellung der Außenhülle eines Gebäudes erforderlich sind. Sie beginnt mit dem Anlegen eines Fundaments und endet mit der Konstruktion eines Dachs. Diese Phase dauert insgesamt etwa zwei bis drei Monate.

Die Erdarbeiten

Abhängig von der Frage, ob Sie sich einen Keller wünschen, nehmen die Erdarbeiten mehr oder weniger Zeit in Anspruch. Für die Herstellung einer Bodenplatte muss nur der Oberboden abgetragen werden. Diese Arbeit dauert inklusive vorbereitender Tätigkeiten wie der Absicherung der Baustelle und der exakten Festlegung der Position der Bodenplatte auf dem Grundstück etwa zwei Wochen. Für den Bau eines Kellers sollten Sie dagegen circa fünf Wochen einplanen. Schneller geht es bei einem Fertigkeller. Er besteht aus vorgefertigten Betonelementen, die den Bau beschleunigen, vor allem jedoch im Unterschied zu frisch gegossenem Beton nicht aushärten müssen.
Während der Erdarbeiten und der anschließenden Herstellung einer Bodenplatte oder eines Kellers werden die nötigen Anschlüsse an die Kanalisation, das Stromnetz etc. verlegt.

Die Errichtung der Außenhülle
Die Rohbauphase unterscheidet sich bei Massivhäusern und Fertighäusern, denn ein Massivhaus entsteht Schritt für Schritt auf der Baustelle. Bei einem Fertighaus werden dagegen komplette Gebäudeteile im Werk vorgefertigt und auf dem Grundstück zusammengefügt. Bei einem Fertighaus müssen Sie daher länger warten, bis die Arbeiten auf der Baustelle beginnen. Zum Ausgleich steht das Haus innerhalb weniger Tage auf einer zuvor erstellten Bodenplatte. Bauen Sie ein Massivhaus, sollten Sie für die Errichtung der Außenhülle vier bis fünf Wochen einplanen. Die meiste Zeit benötigen die Maurer. Der Dachstuhl ist dagegen oft in wenigen Tagen fertig. Danach wird für gewöhnlich ein Richtfest gefeiert. Zum Schluss erfolgt die Gestaltung der Fassade und das Dach erhält eine Eindeckung.
Schritt 6: der Innenausbau

Zum Innenausbau gehören:

- die Herstellung des Estrichs
- das Verlegen von Fußbodenbelägen
- der Einbau von Fenstern, Türen und bei Bedarf Zwischenwänden in der Trockenbauweise
- das Verputzen der Wände und Decken
- das Verlegen von Versorgungsleitungen wie Stromkabeln und Wasserrohren
- die Montage einer Heizungsanlage
- Malerarbeiten aller Art
- die Ausstattung des Badezimmers mit den notwendigen Sanitärobjekten

Der Innenausbau ist daher recht umfangreich und nimmt insgesamt noch einmal mindestens drei Monate in Anspruch. Möchten Sie gewisse Arbeiten in Eigenleistung übernehmen, sollten Sie entsprechend mehr Zeit einplanen.
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Schritt 7: die Bauabnahme

Bevor Sie Ihr neues Haus beziehen dürfen, wird vom zuständigen Bauamt geprüft, ob alle Vorschriften eingehalten wurden. Auch der Schornsteinfeger stattet Ihnen einen Besuch ab. Darüber hinaus nehmen Sie als Bauherr die Bauleistungen ab. Sie schauen sich Ihr neues Zuhause daher genauestens – am besten mit Ihrem Architekten oder einem anderen Fachmann – an und halten etwaige Mängel im Abnahmeprotokoll fest.

Die Gesamtdauer und Möglichkeiten der Beschleunigung

Rechnen Sie die Dauer sämtlicher Phasen zusammen, dauert ein Hausbau im Durchschnitt etwa eineinhalb Jahre. Durch den Verzicht auf Extras wie einen Keller oder ein außergewöhnliches Dach lässt sich die Bauzeit zum Teil stark verkürzen. Vergessen Sie hierbei jedoch nicht, dass Sie vermutlich den Rest Ihres Lebens in Ihrem Haus wohnen werden. Eine etwas längere Bauzeit ist bald vergessen; ein Detail, das Sie sich gewünscht hätten, könnten Sie dagegen in vielen Jahren noch vermissen.

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