Fertighäuser ermöglichen eine fast gänzliche Unabhängigkeit von der Witterung beim Hausbau, Bauzeit und damit Einzugstermin sind sehr gut planbar. Generell wird bei diesem Haustyp mit der kurzen Bauzeit geworben. Wie lange es wirklich dauert, bis Sie in Ihr Fertighaus einziehen können, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Die Bauphasen beim Fertighausbau
Wie bei jedem Bauprojekt durchläuft auch der Bau eines Fertighauses verschiedene Phasen von der ersten Idee bis zu Schlüsselübergabe und Einzug. Insgesamt lässt sich der gesamte Bauprozess in 7 Phasen unterteilen:
Phase 1: Vorüberlegung, Planung und Vertrag
Die 1. Phase umfasst den Entschluss für ein Fertighaus als Haustyp und die Wahl des passenden Anbieters sowie den Vertragsabschluss. Dafür suchen Sie sich erst aus dem Katalog Ihr Wunschhaus als Standardmodell aus. Ein Architekt oder Fachberater nimmt mit Ihnen die nötigen Anpassungen vor, meist betreffen diese Sonderausstattungen, Veränderungen am Grundriss und den allgemeinen Ausstattungsstandard, zum Beispiel für Fensterrahmen, Bodenbeläge oder die Elektroinstallation. Die fertige Planung ist Basis und wichtiger Bestandteil des Vertrages mit dem Fertighausanbieter.
Dauer dieser Phase: 1 bis 6 Wochen
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Phase 2: Bauantrag und Finanzierung
Der Hersteller erstellt die erforderlichen Pläne und weitere Bauvorlagen und beantragt die Baugenehmigung mit einem Bauantrag, gleichzeitig wird die Finanzierung geklärt. Je nach Anbieter und Vertragsgestaltung unterstützt der Hersteller Sie bei der Erstellung des Finanzierungskonzepts und stellt die möglichen Förderanträge bei KfW oder BAFA.
Dauer dieser Phase: 2 bis 12 Wochen
Phase 3: Grundstück vorbereiten
Diese Phase verläuft ganz unterschiedlich, sie hängt vom Erschließungsgrad des Baugrundstücks ab. Wenn die Baugenehmigung erteilt ist, wird mit einem Bodengutachten die Zusammensetzung des Untergrunds geprüft (falls noch nicht geschehen), ein amtlicher Vermesser misst den Bauplatz ein und kontrolliert gegebenenfalls die richtige Eintragung der Grundstücksgrenzen durch eine Messung nach.
In der Regel sind Baugrundstücke bereits ganz oder zumindest teilweise erschlossen, das heißt, die Versorgungsleitungen sowie eine Zufahrt zum Grundstück sind bereits vorhanden. Ist dies nicht der Fall, müssen diese Arbeiten spätestens jetzt angeschoben werden. Vorher ist ein Baubeginn nicht zulässig.
Dauer dieser Phase: 2 bis 12 Wochen
Phase 4: Fundament oder Bodenplatte herstellen
Ist die Baustelle eingerichtet, das heißt, Baustrom und Bauwasser sind vorhanden und für die Sicherheit auf dem Bauplatz ist gesorgt, beginnen die Erdarbeiten zur Herstellung des Fundamentes, bzw. der tragenden Bodenplatte. Steht der Montagetermin fest, beginnt parallel die Produktion des Fertighauses im Werk nach den Plänen des Architekten, bzw. Fertighausanbieters.
Ab diesem Zeitpunkt beginnen Fertighaus- und Massivhaus in der Herstellung stark voneinander abzuweichen.
Dauer dieser Phase: 2 bis 5 Wochen


Phase 5: Fertighausproduktion
Parallel zur Vorbereitung des Grundstücks und zu den Erd-, bzw. Fundamentarbeiten wird im Produktionswerk das Fertighaus nach den Architektenplänen hergestellt. Je nach Hersteller entstehen Wände und Decken in verschiedenen Vorfertigungsgraden. Durch die witterungsunabhängige Produktion sind die Einhaltung des Fertigstellungstermins sowie der Qualität gewährleistet.
Im Anschluss erfolgt der Transport auf die Baustelle, dabei sind die einzelnen Hauselemente bereits in einer sinnvollen Reihenfolge gepackt, meist wird in mehreren Etappen geliefert, sodass die Bauteile sofort und ohne Lagerung montiert werden können.
Dauer dieser Phase: 5 bis 10 Werktage
Phase 6: Hausmontage
Voraussetzung für die Fertighausmontage ist ein vorbereitetes Fundament bzw. die fertige Bodenplatte oder falls vorhanden der Keller inklusive Kellerdecke. Ein eingespieltes Team montiert Wände, Decken und Dach mit Hilfe eines Krans nach der Montageanleitung. Falls nicht bereits im Werk mit erledigt, werden anschließend Fenster und Türen eingebaut, damit möglichst zügig ein geschlossener Bau entsteht und der Innenausbau starten kann.
Dauer dieser Phase: 2 bis 5 Werktage

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Phase 7: Innenausbau
Welche Arbeiten beim Innenausbau erforderlich sind, hängt wiederum vom Vorfertigungsgrad und dem Fertighaussystem ab. Grundsätzlich umfasst der Innenausbau technische Installationen, die Verlegung der Fußböden sowie gegebenenfalls die Beschichtung der Wände und Decken sowie Einbau– und Malerarbeiten. An dieser Stelle kommt auch die Eigenleistung ins Spiel: Erledigen Sie einen Teil des Innenausbaus selbst, können Sie damit Baukosten sparen, allerdings verlängert dies meist die Bauzeit.

Nach Abschluss aller mit dem Fertighaushersteller vereinbarten Leistungen erfolgt die Abnahme Ihres neuen Eigenheims. Hier wird kontrolliert, ob alle Leistungen nach den vertraglichen Bedingungen erfolgt sind und ob Mängel an der Ausführung zu beanstanden sind. Nach erfolgter Abnahme bleibt als letztem Schritt die Schlüsselübergabe und Sie können einziehen.
Dauer dieser Phase: 8 bis 12 Wochen
Wie schnell Ihr Eigenheim dann tatsächlich steht und einzugsbereit ist, hängt unter anderem auch von Ihnen selbst ab. Je entscheidungsfreudiger Sie sind und je schneller Sie von Ihnen geforderte Unterlagen bereitstellen und Freigaben erteilen, umso schneller gestaltet sich der gesamte Bauablauf. Ein weiterer Faktor ist, wie schnell die Baugenehmigung erteilt ist und schließlich auch, welche Produktionskapazitäten der Hersteller hat. Grundsätzlich wird ein Haus erst kurz vor der Montage produziert, da die fertigen Elemente in der Regel direkt auf den Lkw geladen und zum Aufstellort geliefert werden.

Schneller einziehen? Bauzeiten von Massivhaus und Fertighaus im Vergleich
In der Realität dauert der Bau eines Fertighauses zwischen 9 und 12 Monate vom Erstkontakt mit dem Hersteller bis zu Abnahme und Schlüsselübergabe. Verschiedene äußere Faktoren können diese Zeitspänne etwas beschleunigen, aber auch deutlich verlängern. Planen und bauen Sie ein Massivhaus, ist die reine Bauzeit meist deutlich länger und liegt bei 1,5 bis 2 Jahren. Dies liegt zum einen an der längeren Rohbauphase, zum anderen aber auch daran, dass Witterungseinflüsse zum zeitweiligen Baustillstand und damit zur Verzögerung des Einzugstermins führen können.

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