Energieeffizientes Bauen ist wichtiger denn je und beginnt bereits bei Fundament und Bodenplatte. Die Thermobodenplatte, teilweise auch als Schwedenplatte bekannt, ist eine tragende Fundamentplatte mit besonders starker und effektiver Dämmung, die sowohl den Fundamentsockel als auch die eigentliche Plattenfläche umfasst. Im folgenden Artikel erfahren Sie alles Wichtige über Aufbau, Eigenschaften und Kosten dieser innovativen Fundamentvariante.

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Die Thermobodenplatte: Aufbau und Einbau
Thermobodenplatten ergänzen das Plattenfundament eines Gebäudes um eine effektive Wärmedämmschicht, die besonders bei nicht unterkellerten Häusern für zusätzliche Energieeffizienz sorgt. Unter der Bodenplatte wird eine Dämmschicht aus extrudiertem Polystyrolschaum (XPS) oder Polyurethanschaum (PUR) eingebaut. Diese Schicht mit niedriger Wärmeleitfähigkeit schützt die Platte fugenlos mit einer gleichmäßigen Dämmschicht ohne Wärmebrücken und damit mit deutlich weniger Wärmeverlusten zum Erdreich hin.

Der Einbau der Thermobodenplatte erfolgt auf dem Feinplanum der Bausohle. Durch die hohe Wärmedämmfähigkeit der Thermoplatte kann die Tiefe auf 30 cm begrenzt werden. Die ersten Arbeitsschritte entsprechen denen bei einer klassischen Bodenplatte. Nach dem Bodenaushub wird auf die Bausohle eine Sauberkeitsschicht aufgebracht und egalisiert. Auf bzw. in diese Schicht werden die Versorgungsleitungen sowie Ab- und Zuflüsse gemäß dem Fundamentplan eingelegt.
Anschließend wird eine Dämmlage vollflächig verlegt, zum Beispiel aus 10 cm XPS/EPS. Auf diese Perimeterdämmung wird eine selbstklebende Folie als Abdichtung vollflächig aufgebracht, anschließend erfolgt der Einbau der zweiten Dämmlage. Diese bildet das Auflager für die Bewehrung, die zur Sicherung der Tragfähigkeit der Bodenplatte in den Beton eingegossen wird. Anschließend wird betoniert. Der Transportbeton wird mit der Pumpe eingefüllt und anschließend geglättet und verdichtet.


Die Dämmschicht isoliert die Bodenplatte und sorgt dafür, dass diese als Wärmespeicher dient. Durch diesen Effekt liegt die Oberflächentemperatur zwischen 18 und 24 Grad und sorgt so für warme Füße und ein angenehmes Raumklima.
Einbauvariante für noch mehr Energieeffizienz
Um die Bodenplatte vor Frost zu schützen, wird in der Regel eine Frostschürze als umlaufender Betonrand um die Bodenplatte verlegt. Alternativ sorgt ein frostunempfindlicher Unterbau unter der Dämmschicht für den erforderlichen Schutz. Die Tiefe dieser Schicht sollte 80 cm betragen, mögliche Materialien sind Kies, Schotter oder Schaumglasschotter. Zwei Lagen Hartschaum verhindern das Eindringen von Feuchte in die verdichtete Schicht.

Thermobodenplatte und Fußbodenheizung
Die Dämmwirkung der Thermobodenplatte ist ideal für die Kombination mit einer Fußbodenheizung geeignet. Für diesen Fall werden die Heizschlangen als Ringleitung auf der Dämmschicht verlegt und in den Beton eingegossen. Die integrierte Fußbodenheizung kann Räume nicht nur erwärmen, sondern dient auch im Sommer zur Kühlung.

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Wichtig: Für eine separate Raumsteuerung muss jeder Raum mit einem eigenen Heizkreis versehen werden.
Gute Gründe für die Thermobodenplatte
Der wohl entscheidendste Vorteil einer Thermobodenplatte ist die hervorragende Dämmung gegen das Erdreich und die damit verbundenen Energieeinsparungen. Durch die Verwendung mit einer Fußbodenheizung ist die Bodenplatte tragendes Fundament, Heizung und Estrich in einer Schicht, Wärmebrücken sind quasi ausgeschlossen.
Wird eine Thermobodenplatte als Plattenfundament verwendet, lassen sich U-Werte von 0,17 W/m²K erreichen. Durch eine zusätzliche Schaumglasschotterschicht unterhalb der Platte sinkt der Wert sogar auf 0,10 W/m²K. Diese sehr guten Werte eignen sich ideal für den Einsatz in Passiv- und Niedrigenergiehäusern. Die Thermobodenplatte ermöglicht Einsparungen beim Heizverbrauch von bis zu 60 %.
Nachteile der Thermobodenplatte liegen im höheren Preis im Vergleich zur klassischen tragenden Bodenplatte. Auch die in den Beton eingebaute Fußbodenheizung kann zum Problem werden: Kommt es hier zu einem Defekt an den Leitungen, sind Reparaturen schwer bis unmöglich.
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Was kostet die Thermobodenplatte?
Für eine klassische Bodenplatte müssen Sie mit Preisen zwischen 100 und 120 EUR pro Quadratmeter kalkulieren. Aufgrund der zusätzlichen Dämmschicht sowie des größeren Aufwands bei Planung und Einbau ist die Thermobodenplatte teurer. Hier ist es sinnvoll, Quadratmeterpreise von 140 bis 150 EUR anzusetzen. Die scheinbaren Mehrkosten zahlen sich jedoch aus. Zum einen sinkt der Heizenergieverbrauch deutlich, zum anderen entfallen die Kosten für Heizungsmonteur und Estrichleger, denn die Thermobodenplatte ist oberflächenfertig und kann ohne Estrich sofort mit dem endgültigen Bodenbelag belegt werden.
Wichtig bei dieser Kalkulation ist allerdings zu bedenken, dass Defekte an der Fußbodenheizung bzw. deren Heizleitungen nicht schadensfrei behoben werden können. In diesem Fall muss die komplette Platte ausgetauscht werden. Umso entscheidender ist, dass sowohl bei der Planung als auch bei der Ausführung hohe Maßstäbe an Qualität und Sorgfalt angelegt werden.

Thermobodenplatte fürs Einfamilienhaus: Eine gute Wahl
Die Thermobodenplatte folgt den hohen Anforderungen an energieeffizientes Bauen und ist eine zukunftsfähige Lösung durch ihre sehr gute Wärmedämmung. Durch die Kombination mit einer Fußbodenheizung und die belagsfertige Oberfläche ist die Platte multifunktional und übernimmt neben der Gründung noch weitere wichtige Aufgaben. Die höheren Kosten lohnen sich: Heizenergieeinsparungen von bis zu 60 % sind möglich, was die höheren Investitionskosten wieder wettmacht.

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