Balkongeländer Materialwahl: Nicht nur die Optik entscheidet
Auch beim Balkongeländer will die Wahl des Materials gut überlegt sein
Bei der Suche nach einem Geländer für den Balkon steht zumeist die Optik im Vordergrund. Das ist keine Überraschung, gehört der Balkon doch zu den Elementen des Hauses, die die ersten Blicke auf sich ziehen. Balkongeländer können ein Haus optisch erheblich aufwerten. Gerne wird allerdings darauf hingewiesen, dass es der Zweck des Balkongeländers ist zu verhindern, dass jemand abstürzt, das erste Kriterium also die Sicherheit sein sollte. Die gute Nachricht ist, dass es aus allen Materialien Balkongeländer gibt, die die Sicherheitsanforderungen erfüllen. Ohnehin gibt es außer der Optik und der Sicherheit bei der Wahl des Materials aber noch andere Kriterien.
Haltbar, pflegeleicht, elegant: Metall
Ein Balkongeländer aus Metall ist das Richtige für alle, die sich künftig darum nicht viel kümmern wollen – es ist pflegeleicht und praktisch wartungsfrei. Das gilt für praktisch alle Metalle. Wer es traditionell und rustikal mag, entscheidet sich für Schmiedeeisen. Ob pulverbeschichtet oder verzinkt, diesem Material ist das Wetter für Jahrzehnte egal. Wobei eine Pulverbeschichtung auch farblich alle Möglichkeiten offen lässt, verzinkt die traditionelle Optik entsteht.
Eleganter, aber auch etwas teurer ist Edelstahl, der aber ebenfalls als extrem langlebig gelten kann. Das lässt sich auch zu seiner etwas preiswerteren Alternative sagen, verzinktem Stahl. Auf ein Geländer, das nur eine Stahlbeschichtung hat, sollte man verzichten – das ist ein Hinweis auf mindere Qualität. Für Stahl gilt natürlich ganz besonders, dass es durch seine Stabilität möglich wird, viel Stabilität mit wenig Material zu erreichen.
Auf diese Weise kann man zu einer sehr transparenten Konstruktion kommen – wer es ganz im Gegenteil darauf anlegt, eine blickdichte Lösung zu haben, der kann Lochblech einsetzen. Aluminium wieder ist ebenso wartungsfrei wie Stahl, aber deutlich leichter. Dieses Material wird in vielen Farben angeboten. Messing dagegen wird heute kaum noch verwendet, höchstens für sehr repräsentative Fassaden oder denkmalgeschützte Altbauten.
Natürlich und individuell: Holz
Holz ist für alle Arten von Brüstungen und Geländern, auch auf dem Balkon, das traditionelle Material schlechthin. Modern wirken kann es trotzdem, beispielsweise durch einen weißen Anstrich. Sorgfältig angestrichen werden muss es ohnehin, und das im Abstand einiger Jahre wiederholt. Das bedeutet einen gewissen Aufwand, aber dadurch wird man auch an einem Holzgeländer lange Freude haben. Laubholz ist belastbarer, Nadelholz günstiger, Füllungen werden heute oft aus preiswerten, aber robusten Holz-Werkstoffplatten angeboten. Holz ist das Material für Individualisten und Selbermachen: Je nach handwerklichem Geschick und Kreativität kann man Geländer aus Holz ganz individuell gestalten, und der Selbstbau ist aus Holz ebenfalls am einfachsten. Allerdings sollte man dabei dringend auf Normen und Vorschriften achten, schon der Sicherheit wegen.
Luftig und hochmodern: Glas
Glas liegt sehr im Trend bei der Gestaltung von Balkongeländern, es macht einen modernen, leichten, luftigen Eindruck und passt beispielsweise zu den modernen Einfamilienhäusern im Bauhaus-Stil ganz hervorragend. Glas ist bekanntlich durchsichtig – es lässt mehr Licht in die Wohnräume, erlaubt mehr Sicht vom Balkon nach draußen, aber eben auch von draußen auf den Balkon. Milchiges oder getöntes Glas mindert diesen Effekt – in beide Richtungen. Wegen der Transparenz muss Glas auch einigermaßen sauber gehalten werden, ist also nicht ganz so pflegeleicht. Die Reinigung von außen ist nicht immer einfach und hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab; all dies muss bedacht werden.
Glas kann eine recht teure Lösung sein, vor allem wenn man auf Qualität achtet. Es kommt vor, dass sich das angebotene Glas als Kunststoffplatte herausstellt, die schnell unansehnlich wird. Vorgeschrieben ist die Verwendung von mindestens acht Millimeter starkem Verbundsicherheitsglas, und an diese Vorgabe sollte man sich unbedingt halten. Dass es zur Befestigung mit einem anderen Material kombiniert werden muss, liegt auf der Hand.
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Preiswert für Heimwerker: Kunststoff
Kunststoff ist generell das preiswerteste Material. Es gibt auch edlere Optiken, auch Holzdekore. Die Frage aber, wie lange das Material ansehnlich bleibt, ist schwer zu beantworten. Auf jeden Fall ist Kunststoff weniger haltbar als Metall oder gut gepflegtes Holz. Aber das Kunststoffgeländer eignet sich zur Selbstmontage, kann also eine preiswerte Lösung sein für einige Jahre, bis man sich eine hochwertigere Variante leisten kann.
Natürlich gibt es auch viele Kombinationsmöglichkeiten unter diesen gängigen Materialien. Beliebt sind Lösungen aus Glas und Edelstahl, aber auch Holz und Stahl kann optisch etwas hermachen. Exotischere Varianten werden ebenfalls angeboten, beispielsweise ein Metallgestänge mit Betonplatten. Dies muss genau geprüft werden, um die Gefahr auszuschließen, dass sich die Vorteile der Materialien gegenseitig aufheben, die Nachteile aber summieren.
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Passt das Geländer zum Haus?
Sicherlich sollte bei der Auswahl von Material und Form des Balkongeländers immer mit bedacht werden, dass es zum Haus passen soll. Dabei kann ein Kontrast zum Stil des Gebäudes durchaus seinen Reiz haben, sollte aber geschmackvoll eingesetzt werden. Steht das Gebäude unter Denkmalschutz, sollte auf jeden Fall gleich zu Anfang Kontakt mit der zuständigen Behörde aufgenommen werden; die Vorgaben können sehr restriktiv sein. Für manche Altstadtbereiche gibt es bei den Kommunen auch sogenannte Gestaltungssatzungen, die Vorgaben enthalten können. Passen sollte das Geländer übrigens auch zu einer möglichen Bedachung des Balkons.
Damit sind aber immer noch nicht alle Kriterien genannt. Darauf achten sollte man, dass das Gelände mindestens einen Meter hoch ist – obwohl das eine gesetzliche Vorgabe ist, werden niedrigere Produkte angeboten. Bei schwerem Material sollte ein Statiker befragt werden, gerade wenn es um ein älteres Haus geht. Wer auf den Euro achten muss, ist mit einem Standardmaß besser bedient als mit einer Einzelanfertigung. Und wer gerne selbst Hand anlegt, sollte überlegen, ob das ausgewählte Material Reparaturen in Eigenleistung erlaubt.
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