Spülkasten austauschen – Schritt für Schritt erklärt
Wenn Sie einen Spülkasten austauschen wollen, etwa weil der alte defekt ist oder nicht zur neuen Badeinrichtung passt, müssen Sie für diese Arbeiten nicht unbedingt einen Handwerker beauftragen. Mit dem richtigen Werkzeug und Material sowie dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung können Sie den Austausch an einem Vormittag alleine erfolgreich durchführen.
Bad-Konfigurator:
Jetzt Badezimmer konfigurieren und Top-Angebote erhalten!
Spülkasten austauschen – diese Materialien benötigen Sie:
- Spülkasten
- Spülkastenanschlussschlauch 3/8″IG x 3/8″IG x 200 mm
- Eckventil 1/2“
- Spülrohbogen
- Gleitmittel
- Dichtungshanf
Damit Sie den Austausch des Spülkastens zügig und sicher durchführen können, werden Sie folgendes Werkzeug benötigen:
- Bohrmaschine
- Steinbohrer
- Körner
- Maulschlüssel
- Rohrzange
- Wasserpumpenzange
- Metallbügelsäge
- Schlosserhammer
- Schraubendreher
- Wasserwaage
- Zollstock
- Filzstift
- Schleifpapier
Spülkasten austauschen – Vorbereitung
- Alten Spülkasten abbauen
Drehen Sie zunächst den Absperrhahn am Eckventil mit Maulschlüssel oder Rohrzange zu, um die Wasserzufuhr zum Spülkasten zu unterbrechen. Entfernen Sie dann den flexiblen Wasserzulaufschlauch und betätigen Sie die Spülung, um den Wasserbehälter in die Toilette zu entleeren.
- Spülrohr und Spülkasten demontieren
Lösen Sie nun die Verschraubung am Spülrohr, die sich unterhalb des Spülkastens befindet, und ziehen Sie das Spülrohr nach unten ab. Anschließend können Sie den Spülkasten aus der Wandhalterung herausnehmen und zusammen mit seinen nicht mehr benötigten Anschlüssen entsorgen.
- Wandhalterungen entfernen
Entfernen Sie nun noch die Wandhalterungen, an denen der alte Spülkasten aufgehängt war und verspachteln Sie, falls erforderlich, die Bohrlöcher, bevor Sie mit der Montage des neuen Spülkastens weitermachen.
Spülkasten austauschen – Vorgehen
Wenn Sie den Spülkasten austauschen, ist das eine gute Gelegenheit, um auch das Eckventil zu erneuern. Das gilt vor allem dann, wenn das alte Eckventil sichtbaren Verschleiß zeigt, etwa wenn es bereits tropft, der Absperrhahn schwergängig ist oder sich das Ventil gar nicht mehr richtig schließen lässt. Der Austausch des Eckventils ist allerdings komplizierter, als wenn Sie nur den Spülkasten ersetzen, da Sie das neue Eckventil gründlich abdichten und vor dem Ausbau das Wasser in der ganzen Wohnung oder dem Haus absperren müssen. Wenn Sie das Eckventil nicht erneuern, sondern weiternutzen wollen, können Sie diesen Schritt einfach auslassen und direkt mit Schritt 1 beginnen.
- Eckventil erneuern
Stellen Sie die Wasserzufuhr am Hauptwasserhahn ab und überprüfen Sie am Waschbecken, dass tatsächlich kein Druck mehr auf der Wasserleitung anliegt. Dann schrauben Sie das alte Eckventil aus der Wandhalterung heraus. Weil es sich nicht einfach mit der Hand herausdrehen lässt, brauchen Sie die Wasserpumpenzange, um es zu lösen. Setzen Sie die Zange gerade und mit der richtigen voreingestellten Öffnung an und arbeiten Sie konzentriert und vorsichtig, um den Wandanschluss nicht zu beschädigen.
Wenn das alte Eckventil herausgeschraubt ist, können Sie das neue Eckventil montieren. Stellen Sie sicher, dass der Absperrhahn am Ventil vollständig zugedreht ist, damit das Wasser nach dem Wiederandrehen in der Leitung gestaut wird.
Wenn Sie ein Eckventil mit integrierter Dichtung („selbstdichtendes Eckventil“) gekauft haben, können Sie es direkt ansetzen und einschrauben. Andernfalls müssen Sie das Eckventils abdichten, am besten mit Dichtungshanf. Stecken Sie zunächst die Abdeckrosette auf und rauen Sie dann das Gewinde des Eckventils mit einem Metallsägeblatt oder einer Rohrzange auf, bevor Sie es großzügig mit Hanf umwickeln.
Die Beschädigungen am Metall ermöglichen es den Hanffasern, die Schraubverbindung rundum und auch quer zum Gewinde abzudecken. Die Fasern quellen später durch die Feuchtigkeit auf, füllen dann auch die kleinsten Lücken und dichten die Verbindung so für Jahrzehnte ab – zuverlässig und umweltfreundlich.
Drehen Sie das Eckventil langsam und gerade in den Wandeinschluss ein. Verwenden Sie einen Maulschlüssel oder die Rohrzange, um das Ventil festzuschrauben und eine zuverlässige Verbindung zu erreichen. Ziehen Sie es jedoch nicht gleich so fest an, wie Sie nur können; lieber erstmal nur kräftig anlegen, ein wenig nachziehen können Sie es bei Bedarf später immer noch.
Jetzt können Sie den Hauptwasserhahn wieder aufdrehen und damit Druck auf die Leitung geben. Haben Sie das Eckventil richtig abgedichtet und montiert, ist alles in Ordnung, und Sie können mit dem nächsten Arbeitsschritt fortfahren. Ist der Hauptwasserhahn weit von der Baustelle entfernt (z. B. im Keller), ist es sicherer, wenn Sie zu zweit arbeiten: Einer dreht das Wasser auf, der andere beobachtet den Anschluss, und wenn es quillt, tropft oder spritzt, können Sie sofort durchs Telefon oder Treppenhaus „Zumachen!“ rufen.
- Befestigungen des neuen Spülkastens anzeichnen
Markieren Sie Position und Abstand der neuen Befestigungen an der Wand. Messen Sie dabei stets von der Mitte des WCs aus und kennzeichnen Sie die Bohrstellen mit einem Filzstift. Vielen Spülkästen liegt dafür extra eine Bohrschablone bei; oft ist diese auch auf der Rückseite der Papiereinlage aufgedruckt. Richten Sie die Schablone mit Hilfe der Wasserwaage gerade an der Wand aus und markieren Sie dann die Stellen, an denen Sie bohren müssen.
Ohne Bohrschablone können Sie Abstand und Position der Bohrlöcher am leichtesten ermitteln, indem Sie die Wandhalterung an der Rückseite des Spülkastens aufstecken. So können Sie den exakten Abstand der Bohrungen direkt an der Wandhalterung ausmessen.
Legen Sie nun noch die Montagehöhe der Wandhalterung fest, die etwas unterhalb der Oberkante des Spülkastens montiert werden muss. Prüfen Sie mit der Wasserwaage die horizontale Ausrichtung und markieren Sie dann alle Positionen an der Wand. Wenn die Wand, an der die Halterung des Spülkastens befestigt wird, gefliest ist, kleben Sie zunächst einen Streifen Klebeband oder Pflaster auf die Fliesen und zeichnen darauf die Löcher an.
- Bohren
Körnen Sie die markierten Löcher an der Wand mit einem Körner an. So verhindern Sie, dass der Bohrer auf dem glatten Untergrund abrutschen und Schäden an der Wand verursachen kann. Die Größe des Bohrers richtet sich nach der Spülkastenbefestigung.
Bohren Sie auf Fliesen immer nur ohne Schlag, um Beschädigungen am Fliesenspiegel zu vermeiden und so exakt wie möglich arbeiten zu können.
- Wandhalterungen montieren
Stecken Sie in jedes Bohrloch einen Dübel und schrauben Sie dann die beiden Wandhalterungen an die Wand. Bevor Sie die Schrauben richtig fest anziehen, prüfen Sie mit der Wasserwaage nochmals, dass beide Wandhalterungen parallel und gerade ausgerichtet sind.
- Spülkasten einhängen
Wenn die Wandhalterungen korrekt angebracht und fest verschraubt sind, können Sie den neuen Spülkasten einfach einhängen. Achten Sie darauf, dass dieser links und rechts optimalen Kontakt mit den Wandhalterungen hat.
- Spülkasten an Anschlusssituation anpassen
Moderne Spülkästen sind so gestaltet, dass sie sich flexibel auf unterschiedliche Einbausituationen anpassen lassen. Wie genau Sie dabei vorgehen müssen, erfahren Sie aus der Montageanleitung des Spülkastens. Entfernen Sie dafür die obere Abdeckung und installieren Sie die Leitungen entsprechend der Einbausituation in Ihrem Bad.
- Spülrohr anpassen
Der neue Spülrohr muss so eingekürzt werden, dass es zur Montagehöhe des Spülkastens und dem WC-Anschluss passt. Dazu können Sie ggf. das alte Spülrohr als Schablone nutzen und die Längen auf das neue Spülrohr übertragen. Verwenden Sie zum Ablängen des Spülrohrs eine Metallbügelsäge und entgraten Sie die Schnittkante mit Schleifpapier.
- Spülrohranschluss einbauen
Stecken Sie nun den Spülrohranschluss an der Rückseite des WCs ein. Die Manschette dichtet die Verbindung automatisch ab, Sie müssen also keine zusätzlichen Dichtungen einbauen.
- Spülrohr einbauen
Stecken Sie dann das Spülrohr bis zum Anschlag in die Anschlussöffnung am WC und verschrauben das obere Ende von Hand mit dem Spülkasten.
- Spülkastenanschlussschlauch verschrauben
Den flexiblen Spülkastenanschlussschlauch schrauben Sie am Eckventil sowie am Spülkasten fest. Ziehen Sie die Überwurfmuttern mit einem Maulschlüssel an, um eine sichere, stabile Verbindung zu erreichen.
- Spülkasten einstellen
Sie können die Wassermenge, die für einen Spülvorgang verbraucht wird, im Inneren des Spülkastens regulieren. Entfernen Sie den Deckel, um Zugriff auf die Heberglocke zu erhalten und diese nach Ihren Vorstellungen zu verstellen.
- Absperrhahn öffnen
Öffnen Sie das Absperrventil am Eckventil, damit das Wasser aus der Leitung bis zum Spülkasten fließen kann. Der Spülkasten füllt sich bis zu der von Ihnen an der Heberglocke eingestellten Höhe mit Wasser.
Betätigen Sie die Spültaste, um Spülmenge und Funktion zu überprüfen, und justieren Sie ggf. nach, wenn es zu viel oder zu wenig Wasser ist. Anschließend können Sie den Spülkasten wieder verschließen.
Spülkasten reparieren
Spülkasten – einfache Technik, typische Probleme Die Reparatur eines defekten Spülkastens ist keine Kunst Diese Situation kennt wohl jeder: Das… weiterlesen