Badezimmer als Generationenbad planen und einrichten

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Junge Paare, die ein Haus neu bauen, umbauen oder sanieren, um dort eine Familie zu gründen bzw. mit ihren Kindern zu leben, wünschen sich meistens ein Familienbad mit viel Platz, Luft und Licht, Badewanne, Dusche, Toilette und vielleicht sogar mehreren Waschbecken. Familienbäder sind immer auch Generationenbäder, in denen Sicherheit, Komfort, einfache Nutzung und Flexibilität besonders wichtig sind. Ob Sie das Badezimmer für kleine Kinder mitplanen, für ältere Familienmitglieder, Menschen mit Behinderungen oder Ihr eigenes Alter: Die Prioritäten sind ähnlich, aber sie lassen sich in vielen individuellen Varianten umsetzen.   

Ein Generationenbad ist so gestaltet und eingerichtet, dass es den Bedürfnissen der Kinder ebenso gerecht wird wie denen der Eltern und Großeltern @ Halfpoint, stock.adobe.com
Ein Generationenbad ist so gestaltet und eingerichtet, dass es den Bedürfnissen der Kinder ebenso gerecht wird wie denen der Eltern und Großeltern @ Halfpoint, stock.adobe.com
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Ein Generationenbad ist generell so gestaltet, dass es den Bedürfnissen aller Altersgruppen gerecht wird, von Kindern bis hin zu älteren Menschen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Generationenbäder werden geplant und gebaut, damit mehrere Generationen gut miteinander leben können – oder um ein „Bad fürs Leben“ zu haben, das man auch im Alter noch sicher und bequem nutzen kann. Daher erfordern Generationenbäder eine weitsichtige Planung, die schon heute zukünftige Bedürfnisse berücksichtigt, damit später keine Umbauten notwendig sind.

Muss ein Generationenbad barrierefrei sein?

Generationenbäder sind üblicherweise barrierearm, kindersicher und seniorengerecht, aber deswegen nicht automatisch rollstuhlgerecht bzw. barrierefrei. Sie kombinieren Komfort, Ästhetik und Funktionalität und integrieren dabei fast immer verschiedene barrierefreie Elemente.

Barrierefreiheit nach dem Prinzip "Design für Alle"
Barrierefreiheit nach dem Prinzip „Design für Alle“

Dennoch muss ein Generationenbad nicht den Anforderungen an ein barrierefreies Bad entsprechen, die in Deutschland durch die DIN 18040-2 festgelegt werden. Diese Norm regelt die Anforderungen an barrierefreie Wohnräume (einschließlich Badezimmern) und definiert, welche baulichen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit ein Bad als barrierefrei gilt, z. B.:

  • Ausreichend Bewegungsfläche: Vor Waschbecken, Dusche, WC und Badewanne müssen mindestens 1,20 m × 1,20 m freie Fläche vorhanden sein, um auch Rollstuhlfahrern genug Bewegungsfreiheit zu bieten.
  • Bodengleiche, stufenlos begehbare Dusche: Die finden zwar Menschen aller Altersgruppen schick und komfortabel, für die „amtliche“ Barrierefreiheit muss die Duschfläche jedoch mindestens 1,50 m × 1,50 m groß und damit rollstuhlgerecht sein.
  • Stabile Haltegriffe an Toiletten und Waschbecken sowie in der Dusche sind Pflicht in barrierefreien Bädern. Auch in Generationenbädern werden oft Haltegriffe angebracht; diese sollen jedoch meist so wenig wie möglich auffallen.
  • Unterfahrbare Waschbecken und Toiletten in barrierefreien Bädern ermöglichendiebequeme Nutzung auch im Rollstuhl. Die Höhe der Sanitäranlagen muss ebenfalls angepasst werden – z. B. müssen Toiletten auf einer Höhe von 46 bis 48 cm montiert werden.
  • Rutschhemmender Bodenbelag: Auch in Generationenbädern sind rutschfeste Oberflächen wichtig, um das Risiko von Stürzen zu minimieren. Je höher das Alter, desto größer ist die Gefahr einer schweren Verletzung (z. B. Knochenbruch) durch einen Sturz, und desto länger braucht der Körper, um sich wieder vollständig zu erholen.
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Was muss ein Generationenbad bieten?

Jedes Familien- oder Generationenbad kann durch verschiedene Maßnahmen darauf ausgelegt werden, Menschen beim Nutzen der Einrichtung möglichst wenige Hindernisse zu bieten. Das gilt für Armaturen und Ablageflächen, den Einstieg in Dusche und Wanne, aber auch für eventuelle Automatisierungen oder Reinigungseigenschaften.

Ein Generationenbad erfordert genaue Planung, damit möglichst alle Wünsche und Erwartungen erfüllt werden können @ 4th Life Photography, stock.adobe.com
Ein Generationenbad erfordert genaue Planung, damit möglichst alle Wünsche und Erwartungen erfüllt werden können @ 4th Life Photography, stock.adobe.com

Zu den wichtigen Aspekten gehören ebenerdige Duschen, rutschfeste Bodenbeläge, ergonomische Armaturen, erhöhte Toilettensitze, Haltegriffe und ausreichend Bewegungsfreiheit. Durch die Integration von höhenverstellbaren Waschbecken oder auch Badewannen mit Tür können Barrieren reduziert und der Alltag erleichtert werden.

Modernes Badezimmer © KB3, stock.adobe.com
Barrierefrei, elegant und komfortabel – die ebenerdige Dusche

Zukunftssicher planen: der bodengleiche Duschbereich Eine bodengleiche Dusche ist nicht nur ein Blickfang in Ihrem Badezimmer, sondern auch eine praktische… weiterlesen

Materialwahl und Farben tragen ebenfalls dazu bei, eine harmonische und funktionale Umgebung zu schaffen, die den Anforderungen verschiedener Lebensphasen gerecht wird. Die Beleuchtung spielt zudem eine zentrale Rolle, da sie für optimale Sichtverhältnisse sorgen muss, ohne dabei zu blenden.

Bodengleiche Dusche mit Sitzgelegenheit

Querschnitt einer bodengleichen Dusche
Querschnitt einer bodengleichen Dusche

Immer mehr Menschen entscheiden sich beim Planen oder Modernisieren ihres Badezimmers gegen die klassische Duschkabine und integrieren stattdessen eine bodengleiche und schwellenlose Dusche mit rutschfestem Boden oder setzen gleich auf eine ebenso elegante wie pflegeleichte Walk-in-Dusche ohne Türen. Diskrete und vollintegrierte Ablaufsysteme wie Duschrinnen gewährleisten den schnellen und sicheren Wasserabfluss. Für zusätzlichen Komfort sorgen Sie mit weiteren Sitzgelegenheiten – die Auswahl reicht vom einfachen Hocker oder Klappsitz bis zu luxuriösen, beheizbaren Sitzstufen.

Dusche mit Sitzbank © Kristina Blokhin, stock.adobe.com
Dusche mit Sitzbank © Kristina Blokhin, stock.adobe.com

In vielen Häusern lässt sich eine bodengleiche Dusche einfach nachrüsten. Welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und was es bei Duschboden, Abflusstechnik etc. zu beachten gibt, lesen Sie in diesem ausführlichen Artikel über bodengleiche Duschen.

Rutschfeste und trittsichere Oberflächen im ganzen Bad

Eines der größten Sicherheitsrisiken im Badezimmer ist die Sturzgefahr. Rutschfeste Oberflächen gewährleisten auch nach dem Duschen einen sicheren Stand und reduzieren das Verletzungsrisiko erheblich. Im Generationenbad sollten alle begehbaren Oberflächen rutschhemmend ausgeführt sein – nicht nur Dusche und Badewanne, sondern auch der Boden. Das lässt sich auf zahlreiche Arten realisieren, mit speziellen Fliesen ebenso wie mit fugenlosen Gussböden oder der nachträglichen Beschichtung von Fliesen, Duschtasse oder Badewanne. Bestimmte Materialien wie Stahl-Emaille oder strukturiertes Acryl bieten auch ohne spezielle Oberflächenbehandlung besonders guten Halt in Dusch- und Badewannen.

Ein Sturz im Bad kann insbesondere für Senioren schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen haben @ YarikL, stock.adobe.com
Ein Sturz im Bad kann insbesondere für Senioren schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen haben @ YarikL, stock.adobe.com

In Deutschland werden fast alle Fliesen und anderen Bodenbeläge hinsichtlich ihrer Rutschhemmung geprüft und in sogenannte Rutschklassen eingeteilt. Relevant für Nassbereiche wie Duschen oder Schwimmbäder ist DIN 51097, in der drei Klassen (A, B und C) für die Rutschfestigkeit von Barfußbereichen festgelegt sind. Klasse C, die höchste Stufe, wird für besonders rutschgefährdete Nassbereiche wie barrierefreie Duschen empfohlen. Wählen Sie Bodenbeläge möglichst aus dieser Rutschklasse, damit die Böden auch bei Nässe genug Grip bieten. Mehr über genormte Rutschsicherheit, etwa welche Tests zur Ermittlung der Rutschklasse eines Bodenbelags durchgeführt werden, lesen Sie in diesem Artikel. 

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Rutschsicherheit nachträglich erhöhen

Wenn ein weniger rutschsicherer Bodenbelag bereits verlegt ist, kann dessen Rutschhemmung durch spezielle Oberflächenbehandlungen und Beschichtungen nachträglich erhöht werden, allerdings nur um eine Rutschklasse. Das ist z. B. in Badezimmern ratsam, die altersgerecht umgebaut oder für Personen mit Mobilitätseinschränkungen sicherer gestaltet werden sollen.

Raue bzw. strukturierte Bodenbeläge bieten mehr Trittsicherheit und Rutschfestigkeit als glatte. Ist der Boden jedoch sehr rau, geht das in aller Regel dauerhaft mit einem erhöhten Reinigungsaufwand einher, den Sie bei der Planung nicht vergessen sollten. Denn Pflegeleichtigkeit bedeutet auch Sicherheit; Putzen geht dagegen immer mit diversen Gesundheits- und Verletzungsgefahren einher. Rutschfeste, waschbare Badematten und Unterlagen stellen einen guten Kompromiss dar.

Rutschfeste, trittsichere und waschbare Badteppiche sorgen für Sicherheit und Komfort @ Pixel-Shot, stock.adobe.com
Rutschfeste, trittsichere und waschbare Badteppiche sorgen für Sicherheit und Komfort @ Pixel-Shot, stock.adobe.com

Platzsparend und flexibel: Badewanne und Dusche in einem

Für ein Generationenbad, das nicht genug Raum für Wanne und Dusche bietet, ist eine Badewannen-Dusch-Kombination ideal. Damit man zum Duschen oder Baden nicht über den hohen Wannenrand steigen muss, bieten viele moderne Kombis eine integrierte Einstiegstür in der Seitenwand der Wanne, die einen nahezu ebenerdigen Einstieg in die Badewanne/Dusche erlaubt. Die Tür wird vor dem Befüllen der Wanne geschlossen und bleibt während des Bades oder Duschens so lange verriegelt, bis das Wasser abgelaufen ist. Erst dann lässt sich die Tür zum Aussteigen wieder öffnen und die Dusch-Badewanne bequem verlassen.

Platzsparend: Kombinieren Sie Badewanne und Dusche
Platzsparend: Kombinieren Sie Badewanne und Dusche
Altersgerecht und praktisch: Badewanne mit Tür und Duschwand @ lucky photographer, stock.adobe.com
Altersgerecht und praktisch: Badewanne mit Tür und Duschwand @ lucky photographer, stock.adobe.com

Für zusätzlichen Komfort und mehr Sicherheit können in der Duschbadewanne Haltegriffe und Klappsitze installiert werden, die auch beim Stehen oder Sitzen Unterstützung bieten. Dank dieser Sicherheitsergänzung sind Senioren mit Bewegungseinschränkungen, aber auch kleine Kinder beim Duschen im Stehen mit geschlossenen Augen nicht allein auf ihre Balance und die „richtige Haltung“ angewiesen; auch das Hinsetzen, Umdrehen oder Aufstehen nach dem Bad sind leichter.

Einfache und ergonomische Armaturen

In ein Generationenbad mit Schwerpunkten auf Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit passen Armaturen mit leicht zu greifenden Hebeln, berührungslosen Sensorsteuerungen oder Thermostatarmaturen, die die Temperatur vorab einstellen. Damit können alle Generationen das Bad sicherer und bequemer nutzen. Elektronisch gesteuerte Armaturen, die Füllhöhe und Temperatur exakt steuern, sind einfach zu handhaben und bringen zusätzlichen Komfort.

Unauffällige, aber funktionale Haltegriffe

Für ein behindertengerechtes Bad sind ausladende Haltegriffe unverzichtbar, im Generationenbad können die jedoch auch etwas dezenter ausfallen @ kasparart, stock.adobe.com
Für ein behindertengerechtes Bad sind ausladende Haltegriffe unverzichtbar, im Generationenbad können die jedoch auch etwas dezenter ausfallen @ kasparart, stock.adobe.com

Sicherheit im Generationenbad muss nicht auf Kosten der Ästhetik gehen. Clevere Lösungen integrieren Haltegriffe dezent in die Einrichtung, etwa in Form von Duschstangen, die auch als Haltevorrichtung dienen, oder Waschtischen mit integrierten Handtuchhaltern. Mit solchen „unsichtbaren“ Haltegriffen bleibt der Raum optisch ansprechend und bietet trotzdem ein hohes Maß an Funktionalität.

Sicheres und angenehmes Licht

Gute Beleuchtung ist ebenfalls entscheidend für die Sicherheit und das Wohlbefinden im Bad. Helles, blendfreies Licht von Deckenflutern, Spots oder beleuchteten Spiegeln sorgt für einen gut ausgeleuchteten, aber nicht unangenehm hellen Raum. Kleine Bäder profitieren besonders von gut platzierten Lichtquellen, die den Raum größer wirken lassen. Dimm- oder fernsteuerbare Beleuchtungen, etwa LEDs mit Farbwechselfunktionen, ermöglichen das individuelle Anpassen der Lichtstärke und -farbe an den jeweiligen Nutzungszweck und die Stimmung.

Modulare Badezimmermöbel

Die Bedürfnisse in einem Generationenbad können sich im Laufe der Zeit mehrfach ändern. Mit modularen Badmöbeln, die Sie nach Bedarf erweitern oder verkleinern können, passen Sie das Bad mit wenig Aufwand an veränderte Platzbedarfe, Wohnsituationen oder Lebensumstände an.

Urinal und Dusch-WC   

Urinale ermöglichen es Männern, im Stehen zu pinkeln – sofern das Urinal nicht zu hoch montiert ist @ Ingus Evertovskis, stock.adobe.com
Urinale ermöglichen es Männern, im Stehen zu pinkeln – sofern das Urinal nicht zu hoch montiert ist @ Ingus Evertovskis, stock.adobe.com

Viele Männer pinkeln gern im Stehen; Silberrücken mit Bandscheiben- oder Knieproblemen freuen sich dabei auch über die eingesparte Kniebeuge. Wenn Platz genug vorhanden ist und keine Prinzipien im Wege stehen, können Sie Ihr Generationenbad mit einem schicken Urinal noch benutzerfreundlicher machen und im Familienbad weitere Möglichkeiten der Gemeinschaftsnutzung freischalten.

Ein Dusch-WC reinigt den Intimbereich sanft mit Wasser und trocknet ihn mit einem angenehmen Luftstrom – ohne Mühe oder Verrenkungen. Das ist in jedem Alter eine Wohltat und für Menschen mit Bewegungseinschränkungen eine höchst willkommene Hilfe. Dusch-WCs sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich und können auch nachträglich installiert werden, sofern eine entsprechende Stromleitung vorhanden ist oder nachverlegt werden kann.

Bei der Planung des Badezimmers gilt es, verschiedene Aspekte zu beachten @ 4th Life Photography, stock.adobe.com
Ihr Badezimmer planen – Raumkonzepte, Bewegungsflächen und Abstände

Sowohl Badezimmer als auch WC/Toilettenraum dienen der Gesundheits- und Körperpflege. Zur Badezimmerausstattung gehören Dusche und/oder Badewanne, Waschbecken und in vielen… weiterlesen

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