Klinkerfassade sanieren – so geht’s
Eine Klinkerfasssade ist eine dauerhafte Sache. Die Backsteine, wie sie deshalb im Volksmund auch heißen, werden bei hohen Temperaturen gebrannt und sind widerstandsfähig über Jahrzehnte. Aber Sie lesen dies hier wahrscheinlich, weil Sie trotzdem irgendwelche Schäden an ihrer mutmaßlich alten Klinkerfassade haben. Und weil Sie wissen möchten, wie Sie die Fassade nun in Ordnung bringen können. Hier bekommen Sie alle notwendigen Informationen.
Schadensanalyse ist der erste Schritt
Am Anfang muss natürlich eine genaue Analyse des Schadens stehen. Denkbar sind zunächst Verschmutzungen, die mit den üblichen Mitteln nicht zu beseitigen sind. Dann kann es Schäden geben an einzelnen Steinen oder in den Fugen, es können aber auch Undichtigkeiten auftreten oder großflächigere Schäden. Ein Schaden ist es natürlich auch, wenn eine Klinkerfassade unstabil wird. Dieser letzte Fall ist freilich ein Fall für den Statiker und in der Folge gegebenenfalls für den professionellen Maurer. Deshalb bleibt das hier unberücksichtigt. Ohnehin kommt es selten vor.
Am häufigsten sind Schäden in den Fugen. In allen Mauern soll der Mörtel weicher sein als die Steine, deshalb sind die Fugen die Schwachstelle eines jeden Mauerwerks. Sie gehen nicht auf einen Schlag kaputt, sondern sie werden nach und nach locker und bröckelig. Irgendwann muss neu verfugt werden, um einen weiteren Fortgang der Schäden zu verhindern.
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Fugen auskratzen – aber gründlich
Zuerst muss alles beseitigt werden, was sich in den Fugen noch findet, man kann es mit einem Meißel herauskratzen oder mit einer Bürste; hartnäckige Einzelstücke weichen spätestens dem Bohrer oder Winkelschleifer. Möglichst erschütterungsfrei sollte man dabei arbeiten, um nicht weiteren Mörtel zu lockern. Die sauberen Fugen sollten mindestens 15 Millimeter tief sein, andernfalls ist die neue Mörtelschicht so dünn, dass sie nicht lange hält. Am besten haftet der neue Mörtel, wenn die Fuge staubfrei ist.
Bevor der neue Mörtel in die Fuge kommt, müssen die Steine angefeuchtet werden; sie saugen sonst womöglich das Wasser aus dem Mörtel, sodass dieser nicht hält. Dann wird der Mörtel in die Fugen geschoben – am besten hält man ein Brett mit dem Mörtel vor die Fuge und schiebt den Mörtel mit der Maurerkelle hinein. Schließlich wird der Mörtel noch glattgestrichen.
Beim Austausch einzelner, weil beschädigter Steine, muss ebenfalls alles angefeuchtet werden. Auch hier arbeitet man mit Maurerbrett und Maurerkelle. Wichtig ist, dass der neue Stein waagerecht sitzt und alle Fugen vollständig ausgefüllt werden. Andernfalls ist die Stabilität der Mauer an dieser Stelle beeinträchtigt. Wer sich das nicht zutraut, sollte sicherheitshalber einen Fachmann bestellen.
Diese Frage stellt sich erst recht, wenn es mehrere zusammenhängende, aber beschädigte Steine gibt. Hier ist mit größerer Vorsicht vorzugehen – was man selbst ohne Weiteres machen kann, hängt auch von der Situation ab. Stürzt bei der Reparatur einer Gartenmauer ein Stück davon ein, ist das ärgerlich, aber natürlich eher zu verkraften, als wenn ein größeres Loch in der Außenmauer eines Gebäudes entsteht. Wenn man es also wagen möchte, kann man übrigens Steine, sofern sie nicht beschädigt sind, einfach umgedreht wieder einmauern, sodass die angewitterte Seite nicht zu sehen ist. Berücksichtigen muss man dann nur, dass auf die Rückseite eine eventuell größere Lücke mit Mörtel verfüllt werden muss.
Imprägnieren auch vorbeugend sinnvoll
Denkbar ist natürlich auch, dass eine ältere Klinkerfassade kleine Abplatzungen, Haarrisse und andere Verwitterungserscheinungen aufweist, die nicht stören und auch statisch kein Problem sind, von denen man aber auch nicht möchte, dass größere Probleme daraus werden. Dann gibt es die Möglichkeit, die Fassade zu imprägnieren. Es handelt sich um eine transparente Flüssigkeit, die mit Pinsel oder Rolle aufgetragen oder einfach aufgesprüht wird. Sie dringt fünf bis zehn Millimeter in das Mauerwerk ein, verfestigt sich dann und schützt Steine und Fugen. Möglich ist auch, dies vorbeugend zu machen – zumal es gut sein kann, das nach zehn Jahren die allerersten kleinen Verwitterungserscheinungen schon auftreten.
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Fassade verputzen – eigentlich zu schade
Eine Alternative ist für manche auch, einfach die gesamte Fassade zu verputzen. Das aber will gut überlegt sein – möchte man wirklich eine schöne alte Klinkerfassade unter langweiligem Putz verschwinden lassen? Infrage kommt das natürlich ohnehin nur, wenn es sich um optische Schäden im Mauerwerk handelt. Mit Verputz alleine kann man statisch bedeutsame Schäden natürlich nicht reparieren.
Wenn es dann aber doch sein soll, muss alles damit beginnen, die Tragfähigkeit der vorhandenen Fassade zu prüfen – der Putz muss haften. Der Baustoffhandel bietet verschiedene Stoffe zur Vorbehandlung des Untergrundes an, ebenso verschiedene Putze. Was man braucht, hängt vom Zustand der Klinker ab. Findet man glasierte Klinker vor, auf denen der Putz alleine schlecht haftet, empfiehlt sich der Einbau eines Putzträgergewebes. Damit aber sind wir zu den Feinheiten der Verputzarbeiten vorgedrungen, um die es hier ja nicht gehen soll.
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