Weg mit der Holzdecke – aber was dann?
In den siebziger und achtziger Jahren haben sich viele, auch Heimwerker, mit Holzdecken ausgetobt. Ob gestrichen oder nicht, sie dunkelten nach und wurden immer unansehnlicher. Dem Zeitgeschmack entsprechen sie auch nicht mehr. Außerdem machen sie den Raum niedriger – tatsächlich eventuell nur wenig, aber optisch womöglich mehr.
Also weg damit. Aber was macht man stattdessen? Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, jede hat ihre Vor- und Nachteile. Die Optik ist natürlich eine Frage des Geschmacks. Hier kommen als Entscheidungshilfe alle Varianten mit Vor- und Nachteilen.
1. Herkömmliche Putzdecke
Wer eine herkömmliche Putzdecke möchte, sollte die Holzdecke möglichst schonend abbauen. Gelegentlich ist die alte Putzdecke darunter noch ganz gut erhalten, sodass man sie ausbessern kann. Geht es um ein paar Löcher und Risse, lassen sich diese mit Gips schließen. Eine Option ist das vor allem, wenn man die Decke tapezieren möchte. Soll die Decke nur gestrichen werden, müssen die Ausbesserungen sehr sorgfältig ausgeführt werden. Das ist eher eine Arbeit für die Profis.
Ist die alte Putzdecke in schlechtem Zustand oder gar nicht mehr da, kommt ein komplett neuer Deckenputz infrage. Verputzen an der Decke ist ebenfalls Profi-Arbeit. Dafür ist das Material nicht teuer, auch nicht die Farbe für den anschließenden Anstrich, den man ohnehin eher wieder selbst machen kann.
Hauptvorteil der Putzdecke ist, dass man keine Raumhöhe verliert, weder optisch noch tatsächlich.
2. Gipskarton-Verkleidung
Eine Verkleidung mit Gipskarton-Platten, auch unter dem Namen Rigips bekannt, ist eine gängige Trockenbaumethode. Dabei gibt es von den Herstellern fertige Systeme, die es erleichtern, eine gerade und ebene Decke einzubauen. Man kann auch irgendwelche Lattenkonstruktionen an der Decke befestigen, was aber selbst mit viel Geschick eine Menge Bastelei bedeutet, wenn man ein gutes Ergebnis erzielen möchte. Die Fertigsysteme sind außerdem so ausgelegt, dass solche Gipskartondecken den Schallschutz nach oben verbessern, was ein Argument sein kann.
Eine Herausforderung für den Heimwerker ist es, am Ende die Übergänge der Platten so zu verspachteln und zu schleifen, dass sie nicht mehr sichtbar sind. Auch hier gilt, dass eine tapezierte Decke eher einmal kleinere Unsauberkeiten verzeiht wie eine gestrichene Decke. Auf jeden Fall handelt es sich, vor allem wenn man es selbst machen kann, um eine recht preiswerte Methode.
Nicht weiter verfolgen sollte man die Idee, die Gipskartonplatten an der alten Holzverkleidung zu befestigen. Erstens weiß man nie, ob diese überhaupt tragfähig ist, und zweitens ist eine wirklich gerade und glatte Decke kaum hinzubekommen. Generell kann es ein Nachteil der Rigipsdecke sein, dass die Decke etwas niedriger wird. Handelt es sich um einen Altbau mit sehr hohen Decken, kann dieser Effekt aber auch erwünscht sein.
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3. Spanndecken
Bei Spanndecken wird eine spezielle Folie unter der vorhandenen Decke gespannt. Mit speziellen Klemmleisten wird sie rundum an den Wänden befestigt. Das ist definitiv eine Aufgabe für Fachfirmen, und auch keine preiswerte Lösung. Die Kosten hängen stark von den Gegebenheiten ab und bewegen sich zwischen 80 und 160 Euro pro Quadratmeter, gelegentlich auch noch etwas darunter oder darüber.
Wer eine Spanndecke in Erwägung zieht, sollte sich eine solche auf jeden Fall irgendwo anschauen, damit es keine Überraschung gibt, wenn die Handwerker aus dem Haus sind. Es werden viele Farben und Dekore angeboten, sodass es viele Gestaltungsmöglichkeiten gibt. Zu den Vorteilen gehört, dass man die alte Holzdecke einfach an Ort und Stelle lassen kann, wenn man den stärkeren Verlust an Raumhöhe in Kauf nimmt. Genau prüfen muss man, welche Lampen technisch zu der Spanndecke passen.
Eher ungeeignet sind Spanndecken in Badezimmern, da sie im Gegensatz zu verputzten Oberflächen keinerlei Feuchtigkeit aufnehmen. Dies aber ist für das Raumklima durchaus nützlich. Auch für Küchen wird von Spanndecken gelegentlich abgeraten.
Spanndecken
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4. Holzdecke neu streichen
Grundsätzlich ist es auch möglich, eine Holzdecke neu zu streichen. Allerdings muss in dem Fall ein womöglich vorhandener Anstrich abgeschliffen werden, was viel Arbeit bedeutet, wenn es viele Fugen und Kanten gibt. Generell sind sowohl deckende Farben als auch Lasuren vorstellbar, die die Struktur des Holzes durchscheinen lassen.
Wird deckend gestrichen, kann es ausreichen, den Altanstrich nur anzuschleifen oder gar nur anzulaugen, um der neuen Farbe ausreichend Halt zu geben. Streicht man das Holz mit weißer Farbe, sollte eine Grundierung aufgetragen werden, damit nicht irgendwelche Farben vom Holz her durchschlagen und für hässliche Verfärbungen sorgen. Am besten lässt man sich im Fachhandel qualifiziert zu geeigneten Farben und Verarbeitungstechniken befragen.
Legt man selbst Hand an, ist der Neuanstrich wohl die preiswerteste Art, eine Decke neu gestalten. Allerdings sollte man den Arbeitsaufwand nicht unterschätzen, es können mehrere Streichdurchgänge nebst Grundierung notwendig werden, dazu kommt das Abkleben der Ränder und anderes mehr. Berücksichtigen muss man auch, dass man auf diese Weise am Ende immer noch eine Holzdecke hat.
5. Tapeten an die Decke
Nicht besonders weitverbreitet, aber durchaus machbar ist es, eine Holzdecke zu tapezieren. Dafür spricht, dass man viel Gestaltungsfreiheit hat und es viel weniger Schmutz gibt als bei einem neuen Putz oder bei einer Trockenbaudecke. Allerdings müssen vor dem Tapezieren alle Fugen verspachtelt werden, zumeist muss dann noch abgeschliffen werden. Außerdem muss eine Grundierung her, damit der Tapetenkleister hält. Auch traut sich längst nicht jeder zu, über Kopf zu tapezieren. Wenn doch, ist das eine recht preiswerte Variante; wenn man einen Handwerker braucht, wird es etwas teurer. Auf jeden Fall muss man darauf achten, dass man für die Decke geeignete Tapeten und den passenden Tapetenkleister verwendet.
6. Styropor
Eine einfache Möglichkeit, eine Holzdecke verschwinden zu lassen, ist eine Verkleidung mit Styroporplatten. Diese können glatt sein, aber auch Putz oder Stuck imitieren. Auf jeden Fall ist eine Plattenstruktur das Resultat, denn die Stöße zwischen den Platten bleiben sichtbar. Diese Verkleidungen lassen sich einfach mit Styroporkleber anbringen, das Material ist leicht und auch leicht zu bearbeiten und kostet nicht viel. Allerdings setzt sich Staub besonders leicht an Styropor fest, und das Material dunkelt recht schnell nach, wenn es nicht gestrichen wird. Wer in der Wohnung lieber naturnahe Produkte hat, für den wird Styropor nicht infrage kommen.
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