Die 80er Jahre – mehrschalige Außenwände und Vorhangfassaden
Auch wenn die 1980er Jahre gefühlt noch gar nicht so lange her sind – die meisten Wohnhäuser dieser Zeit haben bereits deutlichen Sanierungsbedarf. Fassade und Heizung sind dort die wichtigsten Knackpunkte. Zwar gab es in Folge der Ölkrise in den 1970er Jahren weitreichende Neuerungen und Verbesserungen im Außenwandaufbau, heutigen Anforderungen wird der Wärmeschutz aus dieser Zeit dennoch längst nicht mehr gerecht.
Hinsichtlich der architektonischen Gestaltung wirken die Postmoderne mit einer eher üppigen Formensprache und der Dekonstruktivismus, der Altbekanntes auflöst und neu wieder zusammensetzt. Die Auswirkungen dieses Architekturverständnisses zeigen sich vorwiegend bei öffentlichen und repräsentativen Bauten, weniger im Einfamilienhausbau.
Mehrschalige Konstruktionen für besseren Wärmeschutz
Mehrschalige Außenwände sollten den Anforderungen an einen verbesserten Wärmeschutz Rechnung tragen.
Dies äußert sich im Wandaufbau sowie an verschiedenen weiteren Punkten:
- Gebaut wurden erstmals mehrschalige Außenwände aus Beton oder Ziegelmauerwerk und verstärkte Vorhangfassaden.
- Die Wandstärken, die bei Bauten in den 1970er Jahren noch um die 24 cm lagen, sind bei den Häusern der 80er Jahre bereits um die 40 cm stark. Dadurch verbesserte sich der Wärmeschutz, auch hinsichtlich des Schallschutzes ist eine deutliche Aufwertung vorhanden.
- Die Decken im Gebäude waren meist als Betondecken mit schwimmendem Estrich ausgeführt, Massivtreppen und Fenster mit Isolierverglasung gehörten zum Standard.
- Erstmals wurde für Balkone oder Loggien als Kragarm eine thermische Trennung vorgesehen.
Was bleibt sind Wärmebrücken an neuralgischen Punkten wie zum Beispiel ungedämmte Rollladenkästen oder schlecht gedämmte oberste Geschossdecken und Keller.
Wärmeschutz nach DIN
Eine genormte Sache: der Wärmeschutz nach DIN Die Wärmedämmung eines Hauses soll so gut wie möglich sein. Um sie vergleichbar… weiterlesen
Neue Grundrisse für verschiedene Wohnformen
Die Grundrisse gelten auch bei diesen Haustypen heute noch als problematisch. Angepasst an die Idee der Kernfamilie, verfügen die Wohnungen häufig über sehr kleine Kinderzimmer und einen großzügigen Ess- und Wohnbereich, die Küchen wurden als kleine und zweckmäßige Einbauküchen konzipiert. Das Bad gehört ganz selbstverständlich zu jeder Wohnung. Neben den Standardgrundrissen gab es auch Ansätze, alternative Wohnformen zu berücksichtigen. So gibt es Grundrisse, die für Alleinerziehende oder Wohngemeinschaften geeignet sind.
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Sanierungsschwerpunkte
Bei der Sanierung im Haus der 1980er Jahre dreht sich fast alles um die Energieeffizienz. Durch eine Verstärkung der Außenwanddämmung, die Dämmung oberster Geschossdecken oder des Daches sowie mit dem Einbau neuer Fenster lassen sich hier deutliche Steigerungen erzielen. Davon profitiert auch der Schallschutz.
Verbesserungsfähig sind außerdem:
- Die Warmwasserbereitung, in diesem Zuge sollte gleichzeitig die Dämmung der Wasserleitungen optimiert werden.
- Häufig sind in den Häusern, vor allem in den frühen 80er Jahren noch asbesthaltige Baustoffe und andere gesundheitsschädigende Stoffe eingebaut. Eine fachgerechte Entsorgung im Rahmen der Sanierung ist empfehlenswert.
Altbau Energieeffizienz
Energieeffiziente Altbausanierung Bei vielen Sanierungsvorhaben liegt der Schwerpunkt mittlerweile wie beim Neubau auf der Steigerung der Energieeffizienz. Hauptziel der meisten… weiterlesen