EPS oder XPS: Ein Vergleich

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EPS vs. XPS: Vergleich, Informationen und Alternativen

Bei EPS wie auch XPS handelt es sich um Polystyrol, beide Dämmstoffe basieren auf Erdöl. Bekannt sind EPS und XPS unter ihren Markennamen Styropor® und Styrodur®. Styropor® und Styrodur® sind beides geschützte Markennamen der BASF. Auch wenn es sich bei beiden um Polystyrol handelt, macht es einen Unterschied, ob man zum Dämmen von Wänden EPS oder XPS verwendet. Was sind die verschiedenen Merkmale beider Dämmstoffe? Wir beschäftigen uns ausführlich mit diesen beiden Dämmvarianten. Gibt es Alternativen zu EPS oder XPS, mit welchen sich Dämmungen ebenfalls fachgerecht ausführen lassen?

Begriffserklärung mit speziellen Infos

EPS und XPS werden beide zu Polystyrol-Hartschaumplatten verarbeitet. Beide Arten von Dämmplatten sind erdölbasiert und gelten als verrottungsresistent sowie günstig im Preis. Zudem sind sie vielseitig einsetzbar.

Fassadendämmung mit EPS © IVH
Fassadendämmung mit EPS © IVH

Bei EPS handelt es sich um expandiertes Polystyrol, bei XPS um extrudiertes Polystyrol. Der größte und offensichtlichste Unterschied zwischen diesen beiden bekannten Dämmstoffen ist die Optik. Bei EPS sind einzelne kleine Perlen zu erkennen. XPS besitzt dagegen eine durchgängige Schaumstruktur.

Dämmstoff Styrodur (XPS)
Dämmstoff Styrodur® (XPS) erkennt man an der grünen Farbe
Info: XPS Hartschaumplatten werden in der Regel vom Hersteller farblich gekennzeichnet und sind so im Handel erhältlich. Hier abgebildet finden sie Styrodur® hergestellt von BASF
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Vergleich: Die unterschiedlichen Merkmale von EPS und XPS

In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht über die entscheidenden Unterschiede zwischen den beiden Dämmstoffen EPS und XPS.

EPS-EIGENSCHAFTEN

XPS-EIGENSCHAFTEN

Auslieferungsart: EPS-Platten und EPS-Granulat

Auslieferungsart: XPS-Platte

Rohdichte: 15-60 kg/m³

Rohdichte: 25-50 kg/m³

Wärmeleitfähigkeit: 0,032-0,04 W/(m*K)

Wärmeleitfähigkeit: 0,023-0,04 W/(m*K)

Baustoffklasse: B1 und B2

Baustoffklasse: B1 und B2

Anwendung: Aufsparrendämmung, Flachdachdämmung, Trittschalldämmung, Fassadendämmung hinter einer vorgehängten Fassade, Wärmedämmverbundsystem (WDVS)

Anwendung: Aufsparrendämmung, Flachdachdämmung (unter Abdichtung und Umkehrdach), Dämmung des Bodens unter Estrich, Dämmung einer Fassade als Kerndämmung, Perimeterdämmung

Preis: 70-100 Euro pro m³

Preis: 200-260 Euro pro m³

EPS vs. XPS: Vor- und Nachteile im Überblick

Betrachten wir die speziellen unterschiedlichen Eigenschaften von EPS und XPS fallen bestimmte Vor- und Nachteile auf. In der folgenden Übersicht erhalten Sie einen Überblick über die einzelnen Merkmale der beiden Dämmstoffe.

Vorteile – EPS:

  • ist im Einkauf günstiger als XPS
  • bei der Herstellung muss weniger Energie aufgewendet werden

Vorteile – XPS:

  • ist beständiger gegen Feuchtigkeit als EPS
  • kann Druck von außen besser standhalten als EPS

Nachteile – EPS:

  • bei speziellem FCKW geschäumtem EPS muss eine besondere Entsorgung stattfinden
  • ist nicht so beständig gegen Feuchte
  • ist weniger druckstabil als XPS

Nachteile – XPS:

  • XPS ist teurer als EPS
  • Der Energieaufwand bei der Herstellung ist höher
Vorteile und Nachteile von XPS
Vorteile und Nachteile von XPS
Vorteile und Nachteile von EPS
Vorteile und Nachteile von EPS

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Die Herstellung von EPS und XPS

Die Grundbasis, die bei der Herstellung von sowohl EPS wie XPS verwendet wird, ist gleich. Im ersten Schritt wird aus Erdöl Styrol erzeugt. Dabei ist ein großer Einsatz an toxischen Stoffen notwendig, wie z. B. Benzol. Aus dem reinen Styrol wird dann mithilfe der Polymerisation Polystyrol hergestellt. Danach unterscheidet sich die Herstellung von EPS und XPS.

EPS-Herstellung

Bei der Herstellung von EPS wird Polystyrol-Granulat mit Wasserdampf und Treibmittel behandelt. Dabei blähen sich die einzelnen Körner auf – das heißt sie expandieren. Dadurch entsteht auch die Bezeichnung „expandiertes“ Polystyrol. Als Ergebnis dieses Vorgangs entsteht die typische Perlens. Dann werden die Perlen noch ein zweites Mal aufgeschäumt und danach miteinander verschweißt. Die entstandenen Blöcke lassen sich so gut zu Platten schneiden.

XPS-Herstellung

Bei dieser Herstellungsvariante werden zähflüssige härtbare Materialien durch eine Düse gepresst. Das spezielle Verfahren heißt Extrusion. Dadurch kommt das sogenannte „extrudierte“ Polystyrol zustande. Um XPS herzustellen, muss zunächst das Kunststoff-Polystyrol geschmolzen werden. Danach werden ein spezielles Treibmittel und auch Brandschutzmittel hinzugegeben. Mithilfe einer Breitschlitzdüse wird das flüssige Polystyrol auf einem Fließband ausgetragen. Dann wird es aufgeschäumt und in spezielle Plattenformen gepresst.

Anwendungsbeispiele für EPS und XPS

Anwendung von EPS:

Herstellung und Anwendung von EPS-Dämmstoffen
Herstellung und Anwendung von EPS-Dämmstoffen
  • EPS wird in der Regel in Form von Platten als Dämmstoff zum Kauf angeboten
  • für Hohlraumdämmungen ist EPS allerdings auch in Kugelform erhältlich (sie werden in den Hohlraum eingeblasen)
  • bei der Trittschalldämmung wird es auf Rollen z. B. für Laminat angeboten

Bei folgenden Dämmarten kann EPS zum Einsatz kommen:

Dämmung wird angebracht © Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e.V.
Wärmedämm-Verbundsystem wird angebracht © Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e.V.

Die Anwendung von EPS bei Wärmedämmverbundsystemen:

Den Kern von vielen WDVS stellen dicke EPS-Platten dar. Diese Systeme gibt es bereits seit Mitte der 60er Jahre. Die einzelnen Platten werden entweder geklebt oder mit der Wand verdübelt. Die Platten sind in der Regel etwa 14 cm stark. Auf diese Dämmplatten kommt dann noch eine Armierungsschicht, die zwischen 1,5 und 5 mm dick ist. Dabei wird eine Lage aus Glasfasergewebe eingebettet. Auf diese Weise kann der später auf diese Schicht aufgetragene Mineralputz gut haften und der Untergrund wird gleichmäßig ausgeprägt.

Info: Verbundsysteme sind heutzutage nur bedingt als optimal einzustufen, weil ihre Reste später aufwändig als Sondermüll entsorgt werden müssen.

Anwendung von XPS:

Herstellung und Anwendung von XPS-Dämmstoffen
Herstellung und Anwendung von XPS-Dämmstoffen

XPS wird in der Regel als Perimeterdämmung bei Wohnhäusern an der Kellerwand verwendet. Durch die hohe Druckfestigkeit ist es auf diese Weise möglich, die Last des Erdreichs auf die Kellerwand abzufangen. Es ist sogar möglich, XPS unter der Bodenplatte zu verwenden. XPS ist in der Lage, hohen Belastungen standzuhalten und wird aus diesem Grund auch in Lager- oder Fertigungshallen in der Bodenkonstruktion verwendet.

Kellerdaemmung © kara, fotolia.com
Kellerdaemmung © kara, fotolia.com

Die Anwendung von XPS im Innenbereich und bei der Kerndämmung:

Im Innenbereich kann XPS auch in mehreren Lagen verwendet werden. Außerdem ist es möglich, XPS-Platten zwischen zwei Wandschichten zu montieren. Es wird vor allem auch im Bereich von Wärmebrücken verwendet.

Die Anwendung von XPS bei Flach- und Umkehrdächern:

Bei Flachdächern wird das XPS unter der Dachpappe verwendet. Das volle Potenzial entfaltet PXS allerdings bei Umkehrdächern. Hier liegt die Abdichtung unter der Dämmung. Aus diesem Grund muss die Abdichtung ständiger Feuchtigkeit und Nässe standhalten. Außerdem ist die Dämmung durch Kies oder Steinplatten einem sehr hohen Gewicht ausgesetzt. Durch eine Dämmschicht mit XPS kann dieses Gewicht ohne Probleme aufgenommen werden.

Bei Steildächern ist es ebenfalls möglich, XPS als Dämmmaterial bei Aufsparrendämmungen zu verwenden. Dies ist auch bei Neubauten eine Lösung, die energieeffizient und praktisch ist.

Alternativen zu EPS und XPS

Als Alternative zu Dämmsystemen mit EPS oder XPS können z. B. Wärmedämmverbundsysteme mit Materialien wie Steinwolle oder Mineralschaum verwendet werden. Bevor man sich für eine andere Lösung entscheidet, sollte man sich erkundigen, ob der jeweilige Baustoff für die Verwendung in Deutschland zugelassen ist. Die Auskunft darüber erhält man beim Deutschen Institut für Bautechnik (DIB) in Berlin oder bei den Herstellern selbst.

Übersicht alternativer Dämmstoffe zu Styropor
Übersicht alternativer Dämmstoffe zu EPS

Als nachwachsende Rohstoffe können z. B. auch Holzfasern, Holzwolle, Kokosfasern, Kork, Schafwolle, Hanf, Stroh oder Zellulose verwendet werden, um eine Dämmung auszuführen. Auch hier müssen aber spezielle Bedingungen für den Einbau beachtet werden.

Dämmplatten © Josef Binsteiner, stock.adobe.com
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