Typische Barrieren im Wohnumfeld

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Barrieren stellen für Senioren und körperlich eingeschränkte Menschen bestenfalls eine Einschränkung der Wohnqualität und im schlimmsten Fall ein Verletzungsrisiko dar. Der Abbau dieser Hindernisse im Rahmen einer barrierefreien Sanierung erstreckt sich dabei auf verschiedene Ebenen im Raum, aber auch auf die Bereiche der Sensorik.

Der Hauszugang sollte barrierefrei erreichbar sein © RioPatuca Images, stock.adobe.com
Der Hauszugang sollte barrierefrei erreichbar sein © RioPatuca Images, stock.adobe.com

Räumliche Barrieren -Hindernisse im Grundriss

Was von körperlich uneingeschränkten Menschen nicht einmal wahrgenommen wird, kann für Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer oder ältere Menschen mit geringer Körperkraft zum nahezu unüberwindbaren Hindernis werden. Räumliche Barrieren teilen sich in verschiedene Bereiche auf. Man unterscheidet:

  • Horizontale Barrieren als Höhenunterschiede, dazu gehören zum Beispiel Türschwellen, Brüstungen, Stufen, aber auch der Duschwannenrand, sind für körperlich beeinträchtigte Menschen nur schwer oder gar nicht zu überwinden und können gefährliche Stolperfallen darstellen.
  • Zu den vertikalen Barrieren gehören enge Türöffnungen, durch die kein Rollstuhl passt, aber auch enge Duschkabinen oder störende Stützen und Pfeiler, die die für einen Rollstuhl oder eine Gehhilfe erforderliche Bewegungsfläche einschränken.
  • Einschränkung der Bewegungsflächen liegen häufig vor Sanitärmöbeln wie Waschtischen oder auch in Fluren vor. Die Bereiche sind so schmal, bzw. eng, dass sich Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Gehhilfe nicht drehen oder uneingeschränkt bewegen können.
Beispiele für räumliche Barrieren
Beispiele für räumliche Barrieren
Barrierereduziertes Haus © Angela Stolle, stock.adobe.com
Barrierereduziertes Haus © Angela Stolle, stock.adobe.com

Ergonomische Barrieren und schwere Erreichbarkeit

Sind Bewegungsfreiheit und Bewegungsfläche gegeben, können weitere Barrieren dennoch den Wohnkomfort und die Mobilität im Wohnumfeld einschränken. Diese beziehen sich auf die Ergonomie sowie die Bedienung von Armaturen, Griffen oder Schaltern:

  • Ergonomische Barrieren liegen vor, wenn auf die nachlassende Muskelkraft und die damit verbundene reduzierte Feinmotorik nicht eingegangen werden kann, zum Beispiel durch fehlende Haltegriffe (vorwiegend im Sanitärbereich) oder fehlende Sitzgelegenheiten für Ruhepausen auf längeren Wegen.
  • Von anthropometrische Barrieren spricht man, wenn Armaturen, Griffe oder Schalter so gelegen sind, dass sie bei körperlichen Einschränkungen nicht erreicht werden können. Dies bezieht sich zum Beispiel auf Griffe und Schalter, die so hoch liegen, dass sie vom Rollstuhl aus nicht bedient werden können oder auch hohe Fensterbrüstungen, die im Sitzen nicht überschaut werden können.

Sensorische Barrieren – Problematische Orientierung

Wenn einer oder mehrere der Sinne – insbesondere Hören, Sehen oder Tasten – beeinträchtigt sind, erschwert dies die Orientierung. Kommen dann noch Barrieren wie schlechtes Licht, kontrastarme Gestaltung oder fehlende optische Hinweise für hörbeeinträchtigte Menschen hinzu, schränkt dies ein und vergrößert das Verletzungsrisiko.

Tipp: Das Zwei-Sinne-Prinzip berücksichtigt sensorische Einschränkungen und ist insbesondere in öffentlichen Gebäuden ein wichtiger Aspekt der Barrierefreiheit. Bei diesem Prinzip werden mindestens zwei Sinne angesprochen werden.
Barrieren: weniger Komfort, Mobilität und Sicherheit
Barrieren: weniger Komfort, Mobilität und Sicherheit

Barrieren im Außenbereich

Im Außenbereich kommen die genannten Arten von Barrieren ebenfalls vor. Zum Beispiel stellen statt der Türschwelle als horizontale Barriere dort Bordsteinkanten, Geländesprünge und Stufen, aber auch Kopfsteinpflaster und andere unebene Bodenbeläge ein Hindernis dar. Hinsichtlich der Sensorik spielen ebenfalls schlechte Kennzeichnungen, fehlende Kontraste und der häufig im Außenbereich höhere Geräuschpegel eine Barriere für Menschen mit sensorischen Beeinträchtigungen dar.

Auf die Barriere kommt es an

Im Zusammenhang mit Barrieren im Wohn- und Lebensumfeld wird oft vergessen, dass nicht die Behinderung an sich, sondern die Barriere die Bewegungsfreiheit und die Mobilität des Betroffenen einschränkt. Wie hoch das Maß einer Einschränkung ist, hängt von deren Art und der Art der Barriere ab. Wer sich sensorisch gut orientieren kann, aber in seiner Bewegung eingeschränkt ist, empfindet andere Situationen als Barrieren, als ein körperlich gesunder Mensch mit verringerter oder fehlender Seh- oder Hörfähigkeit. So ist Barrierefreiheit immer auch abgestimmt auf die Benutzer und deren mögliche oder vorhandene Einschränkungen.

Im Rahmen einer barrierefreien Sanierung kann auf den Großteil der Einschränkungen eingegangen werden, zum Beispiel durch den Wegfall von horizontalen Hindernissen wie Schwellen, der Schaffung von ausreichender Bewegungsfläche und einer guten Beleuchtung.

Barrieren reduzieren – für mehr Teilhabe am Leben

Die Reduktion von Barrieren im Innen- wie im Außenbereich erhöht die Lebensqualität und den Wohnkomfort, reduziert das Verletzungsrisiko und ermöglicht körperlich beeinträchtigten Menschen mehr Teilhabe am Leben. Denn: Wer sich aus Angst vor Barrieren nicht mehr aus dem Haus wagt, verliert seine sozialen Kontakte und vereinsamt mit der Zeit. Im eigenen Wohnbereich ermöglicht eine möglichst umfassende Barrierefreiheit ein hohes Maß an Selbständigkeit auch bei körperlichen Einschränkungen, die nicht nur im Alter die Mobilität einschränken können.

Älteres Ehepaar baut Haus barrierefrei um © Robert Kneschke, stock.adobe.com
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