Häuser Jahrhundertwende

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Häuser der Jahrhundertwende – Sanierungsschwerpunkte und Grundrissproblematik

Die Bauten aus der Zeit der Jahrhundertwende mit ihren großzügigen Fassaden und Grundrissen prägen insbesondere in den Großstädten den innerstädtischen Raum und sind beliebte Wohnanlagen. Die besondere Stimmung, die in den Quartieren wie auch in den Wohnungen selbst herrscht, macht die Häuser zu beliebten Sanierungsobjekten. Je nach Gebäude ergeben sich hier jedoch anspruchsvolle Modernisierungsanforderungen.

Haus aus der Gründerzeit um 1920 © bluedesign, fotolia.com
Haus aus der Gründerzeit um 1920 © bluedesign, fotolia.com

Massive Konstruktionen mit charakteristischen Merkmalen

Die Außenwände der Häuser, die um die Jahrhundertwende und in der Gründerzeit errichtet sind, zeigen sich als massive Stein-auf-Stein-Konstruktionen. Holzbalken bilden die Geschossdecken, die Kellerdecke wurde häufig bereits als Stahlträgerdecke ausgeführt. Klassischerweise befanden sich ursprünglich die Toiletten auf den Treppenpodesten. Die Wohnungen hatten keine Bäder und wurden mit Einzelöfen beheizt.

Sanierung Häuser der Jahrhundertwende: Sanierungschwerpunkte
Sanierung Häuser der Jahrhundertwende: Sanierungschwerpunkte

Im städtebaulichen Zusammenhang sind Gründerzeithäuser meistens als Blockrandbebauung mit vier bis sechs Geschossen ausgeführt, auffällig sind die reichhaltig mit Stuck verzierten Fassaden, die sich oft nach oben hin verjüngen. Die Geschosse erreichen nicht selten lichte Raumhöhen von 4,0 Metern. Bei der Sanierung geht es meist darum, die Fassade zu erhalten und gleichzeitig den energetischen Standard der Gebäudehülle zu verbessern. Realisiert wird dies durch eine Innendämmung die – fachgerecht ausgeführt – den U-Wert der Wand deutlich optimiert. Auch die Fenster müssen in der Regel ausgetauscht und den neuesten Standards angepasst werden.

Aufbau einer Innendämmung
Aufbau einer Innendämmung
Tipp: Je nach Zustand der Originalfenster kann es Sinn machen, diese aufzuarbeiten anstatt auszutauschen. Zur Verbesserung des Wärmeschutzes ist die Anfertigung und Anpassung von Winterfenstern zu überlegen. Ist dies nicht möglich, können die Originalfenster nachgebaut werden.
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Sanierungsschwerpunkte im Gründerzeithaus

Aus der Konstruktion eines Altbaus ergeben sich stets auch besondere Sanierungsschwerpunkte, die bereits bei der Planung der Umbauten mit berücksichtigt werden sollten. Bei Häusern, die um die Jahrhundertwende errichtet wurden, steht grundsätzlich eine Erneuerung der Haustechnik an. Das betrifft Heizung und Elektroinstallation wie auch die Wasserleitungen. Ebenso müssen häufig Feuchtschäden im Bereich des Sockels und im Keller mit eingeplant werden. Die energetische Fassadensanierung mit Farbgestaltung wie auch die Dachsanierung gehören zu den Standardmaßnahmen.

Altbausanierung Saniert Unsaniert © tektur, fotolia.com
Altbau um 1900: Links Saniert, Rechts Unsaniert © tektur, fotolia.com

Weiterhin können folgende Maßnahmen erforderlich werden:

Die vielfach aufwendig gestalteten Stuckfassaden dieser Häuser sind in den allermeisten Fällen erhaltenswert. Auch im Innenbereich gibt es zahlreiche Details wie Kamine, Vertäfelungen aus Holz oder Stuckdecken. Durch die Erneuerung und Sanierung dieser Bauteile können hohe Zusatzkosten entstehen.

Zusatzkosten bei Sanierung von Häusern der Jahrhundertwende
Zusatzkosten bei Sanierung von Häusern der Jahrhundertwende

Neue Grundrisse für alte Häuser

Bauplan © Torsakarin, fotolia.com
Neue Grundrisse für alte Häuser © Torsakarin, fotolia.com

In der Grundrissgestaltung sind die Häuser, die um die Jahrhundertwende errichtet wurden, sehr großzügig angelegt. Das schafft heute bei einer Sanierung spezielle Anforderungen: Sollen kleinere Wohnungen entstehen, sind zum einen aufwendige konstruktive Umbauten nötig, zum anderen setzt die Lage des Treppenhauses oft Grenzen, was den Umbau angeht. Bereits ganz am Anfang der Planung müssen vorhandene Grundrisse der Wohnungen und die geplante Nutzung miteinander abgeglichen werden.

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Energetische Sanierung im Gründerzeithaus

Dem Wärmeschutz kommt heute bei jeder Sanierung eine wichtige Bedeutung zu. Um die Fassaden erhalten zu können, kommen bei Häusern aus der Jahrhundertwende vorwiegend Innendämmungen zum Einsatz. Hier warten einige Gefahrenpunkte auf den Sanierer. Falsche Ausführungen können zu Tauwasserbildung zwischen Außenwand und Dämmebene führen und Folgeschäden verursachen.

Wärmebrücken durch offene Fugen fördern die Schimmelbildung in den Innenräumen. Bei sorgfältiger Planung und der Verwendung diffusionsoffener Dämmstoffe können in Verbindung mit einer fachgerechten Montage gute Ergebnisse erzielt werden. Im Altbau werden gerne Kalziumsilikatplatten für die Dämmung verwendet.

Der Regelaufbau einer Innendämmung besteht aus folgenden Ebenen:

  • Tragekonstruktion als Holz- oder Aluminiumkonstruktion
  • Diffusionsoffene Dämmstoffplatten
  • Verkleidung

Auch das Dach im Altbau benötigt eine Wärmedämmung. Je nachdem, ob das Dachgeschoss zu Wohnzwecken ausgebaut wird, werden die Dachflächen direkt oder die oberste Geschossdecke nach den Anforderungen des Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) für Altbauten gedämmt. Für die Dachdämmung wird in vielen Fällen eine Kombination aus Zwischensparren- und Untersparrendämmung gewählt. Die Ebene unter den Sparren kann gleichzeitig als Installationsebene genutzt werden.

Tipp: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wie auch das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle und Wirtschaft (BAFA) fördern Maßnahmen zum Wärmeschutz. Wichtig ist bei allen Förderungen, dass vor Beginn der Baumaßnahme ein entsprechender Antrag gestellt wird.
Energetische Sanierung © Marco2811, stock.adobe.com
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Gründerzeithäuser und Denkmalschutz

Denkmalschutz © Doc Rabe, stock.adobe.com
Denkmalschutz © Doc Rabe, stock.adobe.com

Steht ein Gebäude unter Denkmalschutz, dann hat der Eigentümer besondere Pflichten, die bereits bei der Sanierung beginnen. Die Umbau- und Modernisierungsplanungen müssen mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt werden. Ziel jeder Maßnahme muss sein, die historische Substanz zu erhalten. Bei Häusern aus der Gründerzeit bezieht sich dies besonders oft auf die Fassade. Dabei geht es nicht nur um das endgültige Aussehen nach der Modernisierung, auch Techniken und Baustoffe müssen sich eignen. Weitere Informationen zum Thema Altbau und Denkmalschutz erhalten Sie hier.

Tipp: Zuschüsse und steuerliche Vorteile bei der Modernisierung denkmalgeschützter Häuser werden nur dann gewährt, wenn die Gesamtmaßnahme durch einen Denkmalpfleger offiziell anerkannt ist. Die frühzeitige Kontaktaufnahme mit den zuständigen Behörden erhöht die Chancen auf eine harmonische Zusammenarbeit.
Denkmalschutz © Doc Rabe, stock.adobe.com
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